Am Ende steht die 18. Saisonniederlage, doch der Trend der letzten Heimspiele wurde endlich auch auswärts fortgesetzt. Man ist konstanter und näher dran. Aber natürlich ist und bleibt auch Eishockey ein Ergebnissport und so fährt man leider ohne einen sicherlich nicht völlig unverdienten Punkt wieder nach DD.
Das Spiel begann wie erwartet mit spielstarken und dominanten Adlern, die aber zunächst an einem stark aufgelegten Janick Schwendener scheiterten, der Jussi Olkinuora heute nicht nur eine Verschnaufpause verschaffte, sondern mehr als würdig vertrat. Das erste Tor der Hausherren resultierte dann leider aus einem kapitalen Bock der vierten Reihe, die viel zu hoch angriff, dann durchfiel und so einen billigen Konter für Mannheim eröffnete, den Plachta eiskalt nutzte. Das 2:0 dann zumindest von der Position her eine Kopie des ersten Tores, auch diesmal waren die Abstände der Stürmer und Verteidiger zu groß und wir dann am Ende zu passiv vor dem eigenen Kasten. Grundgefühl: Das wird jetzt verdammt schwer. Doch ein schöner öffnender Pass von Bruno Riedl, ein starker Flügellauf von Lance Bouma und der Abstauber von Austin Ortega brachten unsere Eislöwen kurz vor der Pause aufs Scoreboard und damit zurück ins Spiel.
Zum Start des Mitteldrittels zunächst das gleiche Bild. Mannheim mit großen Chancen, Schwendi mit Topsaves. Doch dann fanden wir immer besser rein. Mannheim zu verspielt, vielleicht auch ein wenig zu selbstsicher. Wir plötzlich richtig am Drücker. Doch damit begann auch das Leiden des Travis Turnbull. Grandios freigespielt, kam er frei vor Franzreb zum Abschluss, hatte aber leider den Puck auf der Rückhand und bekam so zu wenig Druck dahinter. Kurz darauf verpasste erst Trevor Parkes im Slot den Tip-in, wenig später auch Lance Bouma, der am langen Pfosten lauerte. Wir verdienten uns mit jeder weiteren Minute den Ausgleich und in der 37. Minute hatten wir alle den Torschrei schon auf den Lippen, doch Travis Turnbull verpasste nach der besten Kombination des Abends das Gehäuse haarscharf. Leider die falsche Seite des Pfostens passiert.
Im Schlussdrittel war es dann ein ziemliches Hin und Her. Meist hatte Dresden eine Chance und Mannheim dann kurz darauf eine noch größere. Janick Schwendener hielt uns die Möglichkeit auf einen Punkt offen. Dann gab es in der 56. Spielminute das erste Dresdner Powerplay, doch da fehlte uns der Rhythmus, ein wenig auch der Mut und hinzukam ein starkes PK der Adler, die auch eines der torgefährlichsten Teams in Unterzahl sind, was natürlich für Respekt sorgte. Die Zeit wurde knapp, Sunny zog den Goalie und dann war sie da, die dickste Chance zum Ausgleich in der Schlussminute. Die Scheibe landete links neben dem Tor, die Hütte leer, der Käpt'n da, will den Puck neben dem Tor zurückziehen, um ihn dann reinschlagen zu können, wischt aber dabei dann über den schwarzen Misthund und statt das 2:2 und den ziemlich sicheren Punkt zu bejubeln, trifft Mannheim danach ins leere Tor zum 3:1 Endstand.
Fazit: Auch wenn der Start eine Klatsche befürchten ließ, zeigte unser Team ein starkes Auswärtsspiel. Natürlich gewinnt Mannheim verdient, da sie deutlich mehr Spielanteile und Offensivaktionen hatten, aber wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten ein Spiel gegen ein Topteam der Liga bis zum Schluss offengehalten und durchaus Pech. Was uns positiv stimmt, ist die Tatsache, dass wir konstanter unsere Leistung abrufen und so auch etwas mehr Selbstvertrauen entwickeln. Aber Lob alleine reicht auf Dauer natürlich nicht. Man sollte sich am Sonntag gegen Wolfsburg für den Trend belohnen, um dann mit Rückenwind in den Abstiegsgipfel gegen Iserlohn gehen zu können.
Unruhe gibt es im Sauerland. Angeblich aber auch in Dresden hinter den Kulissen. Wir haben eine klare Meinung dazu. Einen Trainerwechsel, vor allem jetzt, würden wir definitiv nicht begrüßen. Im Gegenteil. Sunny hätte einige der Großchancen, die wir zuletzt nicht genutzt haben, wahrscheinlich selbst im gehobenen Eishockeyalter noch reingemacht. Lasst uns hier nicht irgendwelchen marktüblichen Mechanismen folgen. Wer soll es besser machen? Noch dazu in einer Phase, in der man kaum trainieren kann, weil man ständig spielt. Harry Lange? Wir setzen eher darauf, dass man den Trend fortsetzt, die nächsten beiden Spiele gewinnt und dann mal alle ihre Base chillen. Bis Sonntag.
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