Mittwoch, 19. November 2025

Das Kenneth wahr sein ...

Eislöwen mit viel Moral zum zweiten Heimsieg!

Und doch war es wieder mal ein Punkt zu wenig, wenn man ehrlich ist. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Am Ende stand aber ein völlig verdienter dritter Saisonerfolg in der DEL zu Buche und damit der zweite Sieg in den letzten drei Heimspielen. Die Quote geht also nach oben. Weiter so.

Das erste Drittel war das wohl beste Auftaktdrittel der Saison und wurde auch mit dem befreienden Treffer von Kapitän Travis Turnbull (oder war es doch Lance Bouma?!) in eine Führung umgemünzt. Nach über 172 Minuten ohne Tor war der Bann endlich gebrochen und gleichzeitig die Zu-Null-Serie der Wild Wings, die hier in DD begann, wieder beendet. Bitzer als Eriksson-Ersatz dabei machtlos.

Im zweiten Drittel gingen die Gäste dann etwas agiler zu Werke, doch die Großchancen hatte weiterhin der ESC. Neuzugang Rourke Chartier hatte das offene Tor vor sich, traf in der 24. Minute aber leider nur den Pfosten. Schwenningen hatte eine erste Druckphase, doch Jussi Olkinuora hielt die Null fest. Dann eine aus unserer Sicht streitbare Strafe gegen Austin Ortega. Ja er trifft seinen Gegenspieler mit dem Schläger, doch vor Jahren gab es eine Anpassung der Regel zum hohen Stock, speziell wenn dieser hohe Stock aus einer Abschlussbewegung resultiert, also einem Schuss. Dies war hier der Fall und Marshall geht auch mit dem Risiko in den Zweikampf, um den Schuss zu blocken. Für uns auch trotz aufgeplatzter Lippe harte vier Minuten auf der Uhr, die Schwenningen letztlich halfen, zum Ausgleich zu kommen, auch wenn die DD die vollen vier Minuten killen konnte. Ein paar Sekunden später klingelte es nämlich dennoch zum 1:1. Kurz vor dem Pausentee hätte Austin Ortega dann die erneute Führung besorgen müssen, war aber gegen den liegenden Spagat-Bitzer zu ungeduldig und schloss zu früh ab, statt entspannt weiterzuziehen und ins leere Tor einzuschieben. 

Im Schlussdrittel gab es dann die nächste streitbare Szene. Hammond wurde der Spielverzögerung bezichtigt und mittels Videobeweis überprüft. Im Video war eine Schlägerberührung des Schwenninger Gegenspielers und ein leichtes Abfedern des Pucks zu sehen, was allerdings ignoriert wurde. Unterzahl. In der kamen die Gäste gut in den Rhythmus, nutzten die Überzahl zwar nicht, aber das Geflügelkommando kam wenig später trotzdem zum 1:2. Mist. Danach pfiff Team Stripes auch Müll gegen Schwenningen. Torschütze Bittner machte nichts und wurde dennoch hinausgesetzt. Dieses erste Powerplay nutzten die Eislöwen in Form von Austin Ortega zum Ausgleich. 2:2. Danach spielte nur noch ein Team. Dresden. Doch das dritte Tor wollte nicht fallen. Stattdessen konnte Schwenningen einmal nach vorne schieben, wir schafften es mehrfach nicht, die Scheibe hoch aus dem Drittel zu bringen, blieben immer wieder am Gegner hängen und der netzte dann mit Glück zum 2:3. Nicht wenige dachten, das wars. Wie immer. Doch keine Minute später hatte Yogs eine gute Idee, schnickte den Puck von der Grundlinie Richtung Goalie und ein Bitzer-Schnitzer ließ das schwarze Hartgummi tatsächlich zum 3:3 ins Tor flutschen. Moral. Danach bekamen wir eine Überzahl, die ungenutzt blieb, auch weil Larkin den hohen Stock abbekam und somit auch bei uns nur noch vier Mann auf dem Eis standen. Statt Überzahl, hieß es nun noch einmal eigene Unterzahl und das Spiel irgendwie ohne Gegentor über die 60 zu wuchten. Dies gelang. Die letzten 12 Sekunden killte man dann noch in der Overtime, ehe sich dem üblichen 3 gegen 3 Hockey gewidmet wurde. Da war es dann der starke Jussi Olkinuora (bereits sein 2. Assist der Saison), der lang auf Emil Johansson passte, der einen schönen bogen zog, Tegs außen in Szene setzte und der haute dann den Puck per Traumschuss zum Sieg in den Knick. Jubel! Sieg! Aus! Ende!

Fazit: Schon kurios, das zunächst eine Linesperson fehlte. Keine Ahnung, warum. Kenneth Englisch aka Kenneth den Spielplan lesen formally known as Kenneth mal pünktlich sein, kam dann erst zum zweiten Drittel. Sein Ersatzmann im ersten Drittel wäre wohl die bessere Option gewesen. Englisch übersah wieder mal einige klare Abseitsstellungen auf beiden Seiten. Doch zum Sportlichen: Wir haben mit Ansage unter enormem Druck getroffen und gewonnen. Das war wichtig. Defensiv war es etwas wackeliger als am letzten Freitag, aber dafür offensiv noch dominanter und insgesamt druckvoller, ja zielstrebiger Richtung Kasten. Das PK top, das PP heute auch nicht verkehrt und am Ende regelte die Topreihe. Chartier (erster Scorerpunkt) und Ortega (9. und 10. Saisontreffer) matchten gut. Ein Punkt zu wenig ist es trotzdem, da man die dicken Chancen im zweiten Drittel nicht verwerten konnte. So macht man zwar zwei Zähler auf Iserlohn gut, doch die haben nicht nur eine Zwei-Punkte-Führung, sondern nun auch noch ein Spiel mehr in der Hinterhand, was bis zum 38. Spieltag so bleiben wird, also bis zur Winter Game Woche. Allerdings haben wir in einer Woche das direkte Duell mit den Sauerländern. Bis dahin schmeißt uns der Spielplan noch zwei hohe Hürden vor die Tatzen, aber hey. Probieren wir es einfach in Mannheim und gegen Wolfsburg zu bestehen und irgendetwas Zählbares zu stehlen. 

Guts Nächtle 


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