Das Warten hat ein Ende. Die Suche nach einem Topcenter ist endlich abgeschlossen. Mit Rourke Chartier (gesprochen: Roorg Schartjeeh) haben unsere Eislöwen einen Top-6-Center auf AHL-Niveau nach Dresden locken können.
Der 29-jährige Kanadier ist ein erfahrener Mittelstürmer, der aber noch nicht zum alten Eisen gehört. Vor zwei Jahren spielte er noch mit Tim Stützle bei den Senators in der NHL. Zuletzt war er in der KHL für Kunlun und ZSKA Moskau aktiv. In dieser Spielzeit ist er bislang vereinslos gewesen und kommt daher nicht mit Game Shape an die Elbe. Sicherlich ein kleiner Minuspunkt, aber Spieler, die es gewohnt sind, zwischen AHL und NHL zu switchen, bekommen auch das zügig hin.
Da wir ihn auf unserer eigenen Liste potenzieller Kandidaten hatten, haben wir uns natürlich auch mit ihm vorab beschäftigt und im Rahmen unserer begrenzten Möglichkeiten "gescoutet".
Rourke Chartier wurde im 2014er Draft von den San Jose Sharks an 149. Stelle gepickt und gewann 2015 in Kelowna zusammen mit Leon Draisaitl den Ed Chynoweth Cup (WHL Playoffs). Er steuerte starke 20 Scorerpunkte (16 Spiele, 13 Tore, 7 Assists) und allein in der Finalserie 4 Tore bei. Im anschließenden renommierten Memorial Cup scheiterte man dann erst denkbar knapp im Finalspiel in der Overtime an den Oshawa Generals. Im Folgejahr schaffte er es erstmals in einen AHL-Kader und empfahl sich in den kommenden Jahren als verlässlicher Top-6-Center für die NHL, doch konnte sich sowohl in San Jose, als auch später in Ottawa nie komplett durchsetzen. Eigentlich zu gut für eine vierte Reihe, fiel er wohl seiner Körpergröße und Position zum Opfer und suchte daher sein Glück in der KHL, wo er allerdings weder in Kunlun noch in Moskau wirklich happy wurde.
Für die DEL und speziell für uns als Aufsteiger ist Rourke Chartier, der in DD mit der Nr. 14 auflaufen wird, ein absoluter Gewinn. Der Linksschütze ist kein klassischer Goalgetter, konnte aber auf AHL-Niveau stets gute Torquoten erzielen. Viel wichtiger sind jedoch ohnehin die restlichen Komponenten seines Spiels. Denn obwohl er kein Edeltechniker oder Superscorer ist, ist er fähig, unterhalb des NHL-Niveaus hochgradig zu scoren. Chartier ist defensivstark, kann gegnerische Topspieler kaltstellen und auch im Penalty Killing brillieren. Er ist ein Arbeitstier mit starkem Charakter und Teamgedanken. Ein Two-Way-Center, wie er im Buche steht und noch dazu ein Spezialist am Anspielpunkt. Selbst auf NHL-Level konnte Rourke Chartier Quoten jenseits der 50% erzielen. Er liest das Spiel sehr gut, antizipiert Situationen blitzschnell und trifft unter Druck oftmals die richtigen Entscheidungen. 160 Scorerpunkte in 261 AHL-Spielen, darunter 73 Tore, sprechen dabei eine deutliche Sprache. Er spielt clever, ist schnell, ein sehr guter Schlittschuhläufer und verfügt über stabile Hände, die ihm eine gute Scheibenkontrolle auf beiden Seiten des Eises garantieren. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass er trotz seines physischen Spiels und Zwei-Wege-Daseins, kaum Strafen frisst, sondern im Gegenteil, viele Strafen des Gegners generiert.
Natürlich muss er all das nun erst einmal in DD bestätigen, doch unserer Meinung nach dürfte sich das Warten auf ihn gelohnt haben. Findet Chartier schnell in den Tritt, hilft er uns definitiv weiter und hebt unsere Topreihe auf ein anderes Level. Hoffentlich bereits am Freitag, wenn sämtliche Modalitäten (Lizenzierung, Arbeitserlaubnis, etc. pp) bis dahin erfüllt werden können. Daher Daumen drücken.
Welcome to Dresden, Rourke. LFG
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