Bereits im August hieß es immer wieder auf Nachfrage, dass man sich eine Importposition für einen Goalie offenhält. Nun hat man diese Stelle mit einem finnischen WM-Helden besetzt. Jussi Olkinuora.
Manche würden vielleicht fragen: warum jetzt schon? Doch sind wir mal ehrlich, wenn du jetzt einen bekommen kannst, dieser Goalie richtig Bock hat, hochmotiviert ist und für einen akzeptablen Taler spielt, wartest du nicht bis Januar. Am Ende stellst du nämlich dann im Januar nach langem Warten fest, dass du keinen neuen Goalie mehr brauchst, weil du mit 20 Punkten Rückstand Letzter bist.
Hätten wir heute lieber einen Text zum neuen Topcenter aus der KHL, AHL oder NL geschrieben? Ja. Aber die zeitliche Abfolge der Verpflichtungen hat weniger mit der Gewichtung der Dringlichkeit zu tun, als vielmehr mit der Möglichkeit des Abschlusses eines solchen Transfers. Da ist es auf dem jetzigen Markt einfach leichter, einen Goalie von dir zu überzeugen, der noch dazu die Liga kennt, als einen der vielen Topcenter, die von diversen Playoffkandidaten in Europas Eliteligen umworben werden. Hier ist wohl leider mehr Geduld gefragt, bis blaue Tinte auf den Eisigel-Briefkopf tropft. Würden die Eislöwen jetzt einen durchschnittlichen Mittelstürmer holen, würden doch alle jammern, wozu man dafür eine Importlizenz opfert.
Die Posse um Frankfurt und Olkinuora bewerten wir jetzt öffentlich nicht ausführlich, aber gerne in der Kurve, wenn jemand Bedarf hat. Der Spieler hat den Rechtsstreit gewonnen und ist einsatzbereit für uns. Mehr zählt gerade nicht für uns. Das Jussi zuletzt auch keine Bombenwerte mehr vorzuweisen hatte, ist sicherlich zu erwähnen. Doch er war allemal in der Lage, bei schwächeren Teams solide Fangquoten zu bewerkstelligen, die uns bei unserer Nummer 1 bislang fehlen. Der Weltmeister und Olympiasieger von 2022 hat das Fangen nicht verlernt und wenn er uns am Freitag gegen Straubing den ersten Heimsieg festhält, sind sowieso alle happy. Alle, außer vielleicht Julius Hudacek.
Sind wir doch mal ganz nüchtern bei der Sache. Huda war in dieser Saison von einer Huda-Show bislang so weit entfernt wie wir aktuell von der Tabellenspitze. Bereits acht überaus haltbare Gegentore. Die wiegen dann auch ein paar Glanzparaden bei hohem Rückstand nicht auf. Huda hat in DD noch nicht ein Spiel auf dem Niveau gezeigt, was er in Köln, bzw. vergleichbarer in Frankfurt konstant abgerufen hat. Frankfurt wurde damals 12. und war genau so ein Hinterbänkler wie wir jetzt. Natürlich ist er nicht schuld an unserem Saisonstart, war aber eben auch kein positiver Faktor, der uns mal ein Spiel klaut. Wenn dein Backup besser performt als dein etatmäßiger Hexer, ist der jetzige Move durchaus logisch. Vielleicht motiviert es Huda ja auch massiv. Letztlich zählt ohnehin nur der Teamerfolg und damit, dass wir möglichst zeitnah anfangen, Spiele zu gewinnen. Hoffen wir das Beste. Mit ein paar mehr Punkten auf dem Konto lässt sich dann vielleicht auch ein Topstürmer locken. Im Idealfall haben wir dann die Qual der Wahl im Tor.
Wir wünschen Jussi einen geilen Start in DD und sagen: Tervetuloa Dresdeniin.
P.S.: Auf keiner Position im Eishockey kann man übrigens mit einer Personalie so viel bewirken, wie im Tor. Also seid positiv. Alles andere hilft uns ohnehin nicht weiter.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen