Donnerstag, 30. Oktober 2025

Drei Ansätze statt drei Punkte...

Doch was wir tun sollten, ist aus unserer Sicht alternativlos!

Lasst uns heute mal so richtig emotional werden. Wir schauen mit euch aus drei Perspektiven auf den Status Quo. So wird sich jeder irgendwo entdecken und vielleicht auch checken, dass es letztlich nur einen Ansatz gibt, der Zukunft generiert.

Version 1: Hass und Wut.

Wir können uns auslassen, über jeden Fehler, über jedes Gegentor, über jeden Spieler, über jeden Mitarbeiter, nur um unsere Enttäuschung über den Saisonverlauf rauszulassen. Das wiederholen wir dann nach jedem Spiel und wundern uns, dass es nicht bezweckt, außer ein negatives Umfeld, eine negative Erwartungshaltung und einen negativen Geist.

Version 2: Rosarote Brille.

Wir können es einfach super finden, dass wir überhaupt DEL spielen dürfen, platzieren uns auf einer fluffigen Wolke, bejubeln jedes Tor und jeden Punkt und ignorieren alles, was nicht funktioniert. Das wiederholen wir Woche für Woche und wundern uns, dass auch das nichts verändert, außer ein positives Mindset, Hoffnung und Frust bei Nutzern von Version 1.

Version 3: Das Zwischending.

Wir können es super finden, überhaupt DEL zu spielen, doch sehen auch die Probleme und versuchen all das in Kontext zu bringen und die Psychologie des Sports mit einzubeziehen. Man stellt Positives wie Negatives gegenüber und stellt fest, dass das Negative überwiegt. Allerdings vor allem auf sportlicher Ebene. Trotz allem sind es auch nach 15 Spieltagen nur 3 Punkte auf den 13. Platz.

Die Wahrheit ist aber, egal welche Version wir sein wollen, es gibt letztlich nur einen Weg: Zusammenhalt als Standort, als Club, als Team, als Fans und aufrecht durch dieses Abenteuer zu gehen, wie wir es im Sommer benannt haben. Ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir wieder runtergehen? Ja. So what. Ein Großteil dieses Teams und die sportliche Leitung haben es uns überhaupt erst ermöglicht, jetzt da oben mitzuspielen. Natürlich wünschen wir uns alle Erfolg und ständig zu verlieren und Nackenschläge einzustecken, macht keinen Spaß, aber das geht allen so. Nicht nur den Fans. 

Wir haben es mit Euphorie versucht. Es hat sich leider nicht so ausgezahlt wie erhofft. Doch rechtfertigt das jetzt das Gegenteil? Nein. Weil es nicht hilft, sondern zerstören würde, was wir uns nun über zwei Jahre aufgebaut haben. Sportlich, aber vor allem gemeinschaftlich. Wir sind weit davon entfernt, ein perfekter Standort zu sein, wo alles läuft wie geschmiert und jedes Rädchen ineinander greift. Doch wie dämlich wären wir, diese zarte Pflanze nun aus emotional verständlichem Frust binnen Sekunden zu zertrampeln und die Wurzeln rauszuziehen, indem man alles raushaut, was die Pflanze vorher hat wachsen lassen.

Wir und da können wir nur für uns sprechen und nicht für euch alle, wir werden mit diesem Team durch dick und dünn gehen und notfalls eben wieder in die zweite Liga. Was passiert, passiert. Auch wenn es keinen Spaß macht zu verlieren, gibt es einen Weg, Eishockey zu zelebrieren. Wir lassen uns das Abenteuer DEL nicht ruinieren. Wir werden jede Minute so gut es geht genießen. Wir werden schnaufen, wir werden uns aufregen, wir werden jubeln, wir werden sicher weinen, wir werden lachen, wir werden Gänsehaut haben, wir werden niedergeschlagen sein, wir werden ohnmächtig rumstehen und den Kopf schütteln, wir werden applaudieren, wir werden feiern und am Ende werden wir sehen, wo wir landen. Aber auf keinen Fall werden wir jetzt anfangen, allen Frust, alle Wut und allen Müll über unserem Club und unseren Spielern auszukippen.

Was gestern nach dem Spiel passierte, war daher eher ungünstig, um es freundlich auszudrücken. Nach dem 0:3 still zu sein, war richtig. Danach wieder Gas zu geben auch. Doch das Team nach dem Spiel in die Kurve zu rufen, um es dann rund zu machen und mit abwertenden Gesten direkt wieder wegzuschicken, war etwas verstörend und wenig förderlich. Sie wissen doch selbst, dass es so nicht geht. Doch da stehen halt Menschen auf dem Eis und die haben Köpfe, die im besten Falle denken. Keiner verliert mit Absicht und hat Spaß daran. Das ist unser Team, daran wird sich nichts ändern. Wir können keine 20 anderen Spieler holen, aber wir können die, die da sind, unterstützen und dadurch vielleicht mal einen Sieg oder gar mehr holen, um den Kopf freizublasen. 

Wir erwarten nicht, dass ihr unserem Beispiel folgt. Wir hoffen es aber. Denn die Alternative, jetzt komplett ins Negative zu kippen, wird nichts zum Positiven verändern. Keine Raketenwissenschaft. Simple Logik.


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