Für den heutigen Sonntag hat uns die Liga einen "Bärendienst" erwiesen. Wir müssen in die Autostadt nach Wolfsburg.
Schauen wir auf unser bereits drittes Reiseziel im roadtriplastigen September: Die Grizzlys Wolfsburg.
Was verbindet man sofort mit Wolfsburg und den Grizzlys?
Nun, aus unserer Sicht wohl mehr als manch junger Fan denkt. Natürlich wäre da VW. Der Autobauer unterstützt den Sport der künstlich geschaffenen Heimat für die Arbeiter des Werks. Logisch. Eine Planstadt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer und mittlerweile fünftgrößte Stadt der Region.
Doch mit Wolfsburg und dem EHC verbinden wir auch die Signalfarbe Orange, die lange Zeit ein Alleinstellungsmerkmal im Eishockey darstellte. "Orange trägt nur die Müllabfuhr" und die Grizzlys aus Wolfsburg. Ein kluger Schachzug.
Wir persönlich verbinden aber auch eine überraschend lange Geschichte miteinander. Bereits seit 28 Jahren treffen beide Städte im Ligabetrieb des deutschen Eishockeys aufeinander. 1999 bis 2001 in der Oberliga, 2005 bis 2007 in der 2. Liga und nun also mindestens zwei Jahre am Stück, so will es das Gesetz, in der DEL. Danke für den zugesicherten Klassenerhalt.
Zahlreiche Spieler liefen sowohl für Wolfsburg als auch für Dresden auf und sind an beiden Standorten bekannt bis legendär. Allen voran Jan Zurek, der in DD mit Sami Kaartinen und Patrick Jarrett eine echte Traumreihe bildete.
Hnidek, Buchal, Svejda, Mastic, Wolf, Kaufmann, Musial, Vit, Guggemos, Firsanov, Kurtz, Macholda, Bartosch, Heider, Pohl, oder eben aktuell Hannibal Weitzmann, Lucas Dumont und Sven Ziegler. Die Liste ist lang und namhaft zugleich.
Und dann gibt es da noch den Mythos rund um das spezielle Fell des Bären in Wolfsburg. Der Grizzly mit dem "Trommelfell". Verbinden wir doch mit Spielen gegen die Grizzlys oder damals Grizzly Adams vor allem einen sehr trommellastigen Support. Egal ob 20 Gästefans oder 200, der Trommelanteil war immer hoch. Eine spezielle Art der lautstarken Unterstützung, die wir immer mit dem Hock(ey)work Orange assoziiert haben.
Klar wird gerne über Wolfsburg gespottet, keine Fanhochburg zu sein, doch sind wir mal ganz ehrlich. Jeder Eishockeyfan tut unserem Sport gut. Völlig wumpe, ob da nun 500 mit dem Herzen dabei sind, oder 15.000. Ein Fan ist ein Fan und nicht mehr oder weniger Wert, nur weil er in großer Masse oder kleiner Anzahl auftritt. Wann haben wir angefangen in solch sinnfreier Wertigkeit zu denken? Wir respektieren und schätzen jeden Eishockeyfan, der mit seiner Leidenschaft seine Farben und damit unseren geliebten Sport in diesem Land unterstützt und somit am Leben hält.
Das letzte Punktspiel beider Teams liegt 17 Jahre zurück, doch der letzte Vergleich ist gerade einmal drei Wochen alt. Die Bilanz insgesamt recht ausgeglichen und heute soll gerne ein Dresdner Sieg hinzukommen.
Hey Grizzlys, wir sind die Neuen und trommeln ab sofort immer viele Fans zusammen, um euch regelmäßig in der Autostadt besuchen zu kommen. Echt deli, oder?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen