Manchmal braucht es "nur" die Rückkehr deines Topscorers und schon klappt es mit dem Sieg im Oberhaus. Beim Comeback von Dane Fox nach abgesessener Dopingsperre gelingt den Eislöwen bereits am dritten Spieltag der Premierensaison in der DEL der erste Erfolg. In einem fehlerintensiven Rohkostspiel behalten unsere Sundblädder am Ende mit 3:6 doch klar die Oberhand gegen angeknockte Nauheimer Vorstädter.
Beide Teams begannen das Spiel auf mäßigem Niveau, schaukelten sich aber in den ersten zehn Minuten zumindest chancenmäßig gut hoch. In der besten Phase der Bankfurter setzte ausgerechnet Dane Fox das erste Ausrufezeichen. Er ging durch und erwischte Pantkowski auf dem falschen Fuß. Direkt der Treffer beim Saisondebüt nach dreimonatiger Sperre. Kann man mal so machen. 0:1. In der Folge hatte Frankfurt mit dem verschleppten Aufbau kaum noch gute Vorstöße, kam dann aber per Zufall dennoch zum Ausgleich und drückte direkt danach aufs Gaspedal. Doch die Hessen bremsten sich zügig selbst aus, indem sie sich Undiszipliniertheiten leisteten. Das erste Powerplay unserer Jungs sah gut aus. Ruhig, passgenau, geduldig und am Ende mit einer Großchance, bzw. sogar mit gleich zwei solcher Möglichkeiten. Doch einmal fand Trevor die Lücke nicht und kurz darauf wischte er über das Spielgerät. Schade.
Der Mittelabschnitt begann dann spektakulär. Bullygewinn Eislöwen. Aufbaupass nach vorn. Unser Suess-er mit einer geilen Drop-Ablage auf Trevor und diesmal fand dieser die Lücke und traf den Puck. Tor. 1:2 nach wenigen Sekunden im Drittel. Die kommenden Minuten standen ganz im Zeichen unserer Eislöwen. Starkes PK, gute Blöcke, Hudacek auf dem Posten und dann im zweiten Powerplay der millimetergenaue TORtega-Moment. Was ein Tor. 1:3. Da passte nix mehr dazwischen. Damit nicht genug, ließ kurz darauf Lance Bouma aufblitzen, warum er sieben Jahre NHL gespielt hat. Starker Move am Gegenspieler vorbei und ein eiskalter Abschluss zum 1:4, obwohl sich die Scheibe beim Deke noch ganz eklig aufstellte. Wow. Erpelpelle DDeluxe. Doch leider waren wir von uns selbst derart berauscht, dass wir plötzlich aufhörten, konzentriert zu spielen. Stattdessen wurde geschludert und damit auch die gefühlt mausetote graue Miezekatze wieder geweckt. 2:4 nach einer förmlichen Betteleinlage um ein Gegentor. Dies war aber nicht Mahnung genug, folgte doch kurz vor dem Pausentee sogar noch das 3:4. Die Hausherren reanimiert. Die Nix-Eissporthalle plötzlich wieder die laute Sauna nach dem zweiten Aufguss.
Im Schlussdrittel fanden wir glücklicherweise wieder besser zu unserem Stil, hatten aber zunächst trotzdem gut in der Defensive zu tun. Bei einem Pfostentreffer war das Glück auf unserer Seite. Wenig später wurde Yogs links schön bedient. Er ging mit Speed ins Drittel, ließ einen perfekten Schuss los und schnalzte das Hartgummi brachial ins Eck. 3:5. Der halbe Deckel auf dem Topf. Torhüterwechsel bei den Bembel-Boys. Obwohl überwiegend nur mit 10 Stürmern aktiv, ging unseren Blau-Weißen nicht die Luft aus. Im Gegenteil. Sie beschäftigten die Gastgeber in vielen Zweikämpfen und sorgten zudem immer wieder für Entlastung. Lance Bouma wäre dabei beinahe noch ein zweites Traumtor gelungen. Als die Dippemess-Nachbarn dann den Goalie zogen, dauerte es nicht lange und Andrew Yogan machte mit seinem zweiten Treffer den Sack zu. Schluss. Aus. Ende. Sieg.
Fazit: Es war kein schönes und auch kein gutklassiges Spiel. Es war viel Arbeit, viel Gehacke und doch war es der erste DEL-Sieg für unsere Farben. Übrigens vollkommen verdient. Weil wir offensiv ziemlich kaltschnäuzig waren, in den richtigen Momenten trafen und ein gewisser Dane Fox ein richtig starkes Comeback-Spiel abriss. Ein Tor und zwei Vorlagen standen am Ende bei ihm zu Buche. Doch auch seine Zweikampfführung war mega und er präsentierte sich erstaunlich lieb und beschwingt, wenngleich er durchaus ein paar schnuckelige Reverse Hits auspackte.
Wir können hart arbeiten, Special Teams funzen, besonders das Unterzahlspiel und wir sind offensiv effizient. Was weiterhin hakt, sind das saubere Passspiel, die Erfolge am Anspielpunkt und das Selbstverständnis von Hudacek als Hexer. Doch heute war der auch nicht vonnöten. Das dürfte dann in Wolfsburg am Sonntag anders aussehen. Allerdings sollten wir heute erst einmal den historischen ersten Sieg feiern und den Moment genießen, statt zu weit vorauszuschauen.
Danke Männer. Es macht einfach so Bock mit euch.
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