Wenn die Roosters-Kommentatoren nach dem Spiel alle Floskeln rausholen, die es zu Testspielen gibt, hast du ziemlich viel richtig gemacht. Nach einem ersten Drittel, welches hätte deutlicher an Iserlohn gehen können, zeigen unsere Jungs trotz harter Trainingswoche einen starken Steigerungslauf und kommen teilweise schon wieder in den Intensitätsmodus der Vorsaison.
Nicht das wir uns falsch verstehen. Es war nur ein Test und das Tempo auch nur jeweils in den ersten zehn Minuten eines jeden Drittels flott, aber es war für ein Testspiel Nr. 1 ein durchaus intensives Duell zweier Teams, die in der DEL-Saison direkte Konkurrenten sein könnten.
Vor allem in Drittel 1 hatten unsere Männer Probleme mit dem aggressiven Forecheck der Sauerländer. Die Roosters folgerichtig mit der frühen Führung zum 1:0 in der 6. Spielminute. Zwar hatten wir zwei gute Ausgleichschancen, doch waren offensiv zu ungenau und nicht mit den schnellsten Gedanken unterwegs. Am Ende des Drittels durfte man sich bei Julius Hudacek bedanken, der in einer doppelten Unterzahl stark hielt und einen höheren Rückstand verhinderte.
Im Mitteldrittel fanden unsere Sundblädder dann deutlich besser zum eigenen Spiel. Die Defensive stabil, doch vorne hakte es ohne die drei Heilsbringer aus Übersee doch noch gewaltig. Selbst im ersten Powerplay trumpfte eher das Checking der Iserlohner auf. Doch das sollte sich später noch ändern. In der 34. Spielminute jubelte der IEC fast über das 2:0, im Gegenzug hätten aber auch wir treffen können, vielleicht gar müssen. Leider verpassten wir das offene Gehäuse. Zum Ende des Mittelabschnitts hatten wir noch zwei dicke Chancen. Kurz darauf das zweite Powerplay unserer Eislöwen. Bullygewinn. Scheibe zentral zum Käp'n und der knallte das Ding von der blauen Linie direkt ins Netz. Ausgleich. 1:1. Mit dem Unentschieden ging es dann auch zum zweiten Pausentee, weil die Roosters kurz vor der Sirene den Führungstreffer knapp verpassten.
Im Schlussabschnitt setzte sich die stetige Entwicklung unseres Spiels fort. Energetisch, intensiv, aggressiv, eklig. Doch der mittlerweile durchaus nicht unverdienten Führung stand zunächst noch der Pfosten im Weg. Nicht nur das Powerplay war statistisch top, auch das PK hielt sich schadlos. Hudacek und seine Vorderleute blockten alles weg, was in die Nähe der Torlinie wollte. Man blieb gegentorlos in Unterzahl und setzte dann bei 5 gegen 5 einen Bilderbuch-Konter, den Sebastian Gorcik mit dem Führungstor vergoldete. Zwar drückten die Sauerländer in der Schlussphase noch einmal und spielten viel in der offensiven Zone, doch angeführt von Blockmaster Lance Bouma, hielt man der Schlussoffensive stand und sackte den ersten Sieg im ersten Test als Erstligist ein.
Fazit: Ein Test. Nicht mehr und nicht weniger. Doch die liebgewonnenen Tugenden waren direkt wieder da, die Special Teams waren ebenso solide wie die Defensive vor einem überaus stabilen Julius Hudacek und so nimmt man durchaus ein paar gute Erkenntnisse aus dem ersten Spiel, nach wahrlich harten Trainingseinheiten, mit. Niklas Sundblad ist nämlich nicht dafür bekannt, in der Vorbereitung ein angenehmer Coach zu sein. Im Gegenteil. Daher attestieren wir einen sehr ordentlichen Beginn der Testspielreihe. Der Stream war dagegen auf Steinzeitniveau, ohne Uhr, Stadionton und irgendeine Grafik. Wir freuen uns so auf Magenta und vor allem auf unsere Eishalle.
Unser heutiges Lineup
Offensiv:
Gorcik - Andres - Turnbull
Bouma - Rundqvist - Yogan
Postel - LeBlanc - Sykora
Korte - Hendreschke - Pischoff
Defensiv:
Granz - Braun
Suvanto - McCrea
Johansson - Karlsson
Krüger - Hammond
Für uns heute auffälligster Mann: Matthias Pischoff. Wir lieben seine Intensität und Härte.
Bisherige Ergebnisse gegen Iserlohn:
2:1 Sieg (2025 - Testspiel)
0:4 Niederlage (2023 - Testspiel)
2:1 Sieg (2022 - Testspiel)
0:7 Niederlage (2006 - DEB-Pokal)
Wer auf ein gutes Omen steht. Immer, wenn wir Iserlohn in der Vorbereitung geschlagen haben, gab es eine starke Saison unserer Eislöwen. Nun ja.
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