Mittwoch, 27. Dezember 2023

Krefeld ...

Irgendwo bei Düsseldorf!

Es ist endlich wieder Sonderzugzeit. Nach fast fünf Jahren des langen Wartens rollen wir diesmal an den Rhein. Der Außenbezirk Düsseldorfs, mit der Straßenbahn erreichbar, nennt sich Krefeld. Die sogenannte Seidenstadt. Nicht etwa, weil der Seidenbacher-Mann dort wohnt und die Gehwege mit Müsli aufgeschüttet sind, sondern weil im 17. und 18. Jahrhundert eine Dynastie der Seidenbarone emporstieg, die das Städtchen zum zwischenzeitlichen Zentrum der europäischen Seidenindustrie aufsteigen ließ. Seither hat man es aber in Krefeld nicht mehr so mit dem Aufsteigen. 

Heute ist die Stadt von Chemiewerken, Maschinen- und Metallbau geprägt. Keine Schönheit. Wenn die Eisarena bereits auf dem vierten Platz der Sehenswürdigkeiten erscheint, ist wohl alles gesagt, auch wenn die knuffig kleine Burg Linn bei August dem Starken durchaus als potenzielles Gäste-WC Eindruck gemacht hätte. Aber bleiben wir ernsthaft, denn dafür ist Krefeld und der KEV, also namentlich quasi der "Kevin" unter den Eishockeyclubs in Deutschland, eine große Nummer mit riesigem Fanpotenzial, welches jedoch zum Teil sehr unreif und wenig sprachbegabt auftritt. Wundert euch also nicht, wenn ihr in der Halle komisch angeguckt, abschätzig betitelt oder gar blöd angelabert werdet. Wir empfehlen in diesen Fällen den Elbflorenzer Arroganz-Knopf zu drücken und gekonnte Ignoranz zu zeigen. Es gibt aber auch sehr angenehme und offene Zeitgenossen ohne Fracksausen in der Watschelbrigade, die Hosen mit Gürtelschlaufen tragen. Also seid geschmeidig. 

KREFELD. Das K steht für Köln, das R für Ratingen, das erste E für Essen, das zweite für Euskirchen, das L für Leverkusen und das D für Düsseldorf. Was von Krefeld dann noch übrig bleibt, ist das F. Ob das nun einen Fehler, einen Ton in der Tonleiter, das Kürzel für Fahrenheit oder das Länderzeichen von Frankreich symbolisieren soll, ist uns jedoch nicht bekannt. Vielleicht steht es auch für System F, ein Synonym eines niederländischen DJs namens Ferry Corsten, der im nur 158 km entfernten Rotterdam geboren wurde, aber das führt jetzt doch zu weit. Also bleiben wir in der Nähe. Ganz nahe der Yayla-Arena befindet sich schließlich auch das Finanzamt und das dieses gottverdammte F dafür steht, ist ja wohl am logischsten.

Apropos Arena. Da haben uns die Krefelder oder F'ler tatsächlich etwas voraus. Tolles Schmuckstück, brachiale Heimkurve, immer gut gefüllt. Am 28.12.2023 können aber auch wir unsere Duftmarke dort hinterlassen und ein bitte durchweg friedliches, mindestens dreistündiges, lautstarkes Rambazamba in Blau und Weiß veranstalten. 

Also auf Richtung Westparkstraße. Nicht als 300 Spartiaten gegen Xerxes, doch dafür als 400 Eislöwen gegen Alex Weiß und seine VIP-Freunde. Mal sehen, ob er beim Warm-up wieder einschläft, der kleine Kannnichtviel mit dem Raschelgeräusch im Köpfchen.

Stimmung.


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