Samstag, 30. Dezember 2023

Neilson raus ...

Wo sind sie, die lautstarken Rufer?

Wie bedeutend und wichtig es doch im Umfeld war, ab Mai diese Fabel vom unpassenden Kanadier zu zeichnen und ihn schließlich bis zur Schlachtbank zu führen. 

Seither gab es ja immerhin 5 Siege in 14 Spielen (1,07 Punkte/Spiel vs. zuvor 1,33 Punkte/Spiel). Aber an Kilpivaara wird sich immerhin nicht vergangen. Ist der Name zu schwierig für Schmähgesänge? Nein, denn man hatte doch, wie die berühmten Fähnchen im Wind, mit Matthias Roos längst den nächsten Schuldigen im Eishockeyduden nachgeschlagen. Zuforderst die Eishockey-Facebook-Fachkompetenz, bestehend aus zwei bis drei verbitterten Monitorhelden mit dem Superblick von Terence Hill, die sogar jüngst vom Club eine einstündige Sondersendung zur Selbstbeweihräucherung gewidmet bekamen. Als hätten wir keine anderen Probleme.

Was uns derzeit fehlt, ist doch heute wieder klar zu Tage getreten. Genügend Spieler, die den Puck ins Netz hauen. Wenn Petersen, Mrazek, Kiedewicz, Postel, Hessler, Hendreschke, Pischoff, (Baßler) und Co. es im sogenannten Secondary Scoring aber nach über 30 Spieltagen zusammen nur auf 14 von 91 Treffern bringen, ist alles klar (Letzte Saison waren es noch rund 50 Treffer von den überwiegend gleichen Spielern). Hinzukommt eine etatmäßige Nummer 1, die sich gefühlt in dieser Spielzeit bereits 15 Eier ins eigene Nest gelegt hat und dabei ist Ostern noch so weit weg. Zwei Hände reichen nicht mehr, um aufzuzählen, wie oft wir ein Anfangsdrittel dominiert haben, bis der Gegner plötzlich aus dem Nichts und unter gütiger Mithilfe in Führung ging.

Wir wollen niemandem etwas Böses, aber wir haben uns alle im Spätsommer selbst ein Fahrwasser kreiert, aus dem wir derzeit nicht herauskommen. Wie ein Serienkiller, der ohne Erfolg gegen seine kranke Natur ankämpft. Wenn man so will, haben wir also unsere Identität gefunden. Wir reden uns alles solange schlecht, bis es tatsächlich schlecht ist und regen uns dann darüber auf, dass es so gekommen ist. 
 
Da kannst du auch einen NHL-Coach und -GM verpflichten oder Leon Draisaitl an den Bullykreis stellen. Das Ergebnis bliebe das gleiche. Während also Corey Neilson in seiner Wahlheimat England vor Lachen nicht in den Schlaf kommt, sollten wir vielleicht mal aus Spaß den Angriff mit Bietigheim tauschen. Die schießen Tore ohne Unterlass, sind aber hinten dafür offen wie ein Scheunentor. Also das Ding, was wir aus einem Meter nicht treffen.

Als wäre das nicht genug, brechen sich unsere Neuzugänge auch noch bei nennen wir es unglücklichen Aktionen die Extremitäten. Das kannst du dir selbst mit unserem Fantasielevel nicht ausdenken. 

Kurzum: Das neue Jahr kann nur besser werden und dann gibt es vielleicht auch wieder Texte mit weniger Zynismus und Frust als heute. 

Die Geister, die ich rief ... Ein Film, der auf unser Umfeld besser passt als alles andere. Nur das uns Bill Murray sicher kein Happy End bescheren wird. 

Guten Rutsch.

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