Wer hätte das gedacht? Das beste offensive Upgrade der DEL2 scheitert an Schwendi und Co. und die Eislöwen sacken direkt den zweiten Sieg in Serie ein.
Das Spiel begann mit Strafen. Eine sehr kleinliche Linie in Drittel 1 ließ die Eislöwen zunächst fast durchweg Unterzahl üben. Bereits aus der letzten Saison wissen wir aber, Penalty-Killing können wir. Bayreuth konnte die numerische Überlegenheit kaum in gute Torchancen ummünzen und wenn doch, war ein Rückkehrer im Tor zur Stelle. Janick Schwendener feierte nach überstandener Verletzungspause ein starkes Comeback im Kasten. Später im ersten Abschnitt fanden sich auch die Gäste in der Kühlbox wieder, doch das Powerplay hakte und so entschied sich Yannick Drews, lieber eine weitere eigene Unterzahl zu provozieren, in der Matej Mrazek dann mit dem ersten Shorthander der Saison und in typischer Manier die Tor-Büchse öffnete und die verdiente Führung markierte.
Im Mittelabschnitt gelang Adam Kiedewicz das frühe 2:0 und gefühlt war damit bereits der Deckel drauf. Unsere Brockmänner ließen dem teuren Front Office um Järvelainen, Cornet, Cabana, Blomqvist und Co. kaum Luft zum Atmen und notfalls gab es ja noch Schwendi, der wieder seine gewohnte Ruhe ausstrahlte und alle brenzligen Situationen mit seiner coolen Swissness klärte. Man könnte fast denken, der Goalie habe eine Shutout-Prämie ausgehandelt.
Auch im Schlussabschnitt kontrollierten die Eislöwen das Spiel, gaben den Tigers nie das Gefühl, noch einmal in die Partie zurückkommen zu können und nutzten in Form von Philipp Kuhnekath, der seinen ersten Saisoneinsatz nach einer Muskelverletzung feierte, ein Überzahlspiel zum 3:0. Eine Blitzkombi von Mäx, Simpa und Kuhne sorgte für einen Kurzaufenthalt von Tiger Schuster auf der Strafbank. Danach passierte nicht mehr viel und so bejubelten die nicht einmal 1.800 Fans im weiten Rund den ersten Heimsieg der Hauptrunde und den zweiten Erfolg in Serie.
Fazit: Kein schönes, aber ein sehr strukturiertes und defensiv hervorragend ausbalanciertes Spiel unserer Eislöwen, die so langsam ihr Selbstvertrauen zurückerlangen. Goalie top, Abwehr top, Unterzahl top. Einzig offensiv hakte es noch. So verspielte man unzählige Topchancen, indem man die Scheibe förmlich ins Tor tragen wollte. Immer wieder ein Pass zu viel. Doch dramatischer wäre es, man hätte diese Chancen nicht. So gesehen ein guter Abend, ein verdienter Sieg, der erste Shutout für Schwendi bei seinem zweiten Einsatz und das Klettern in die Top 8 der Tabelle, was zu diesem Zeitpunkt vor allem für Erfolgsfans wichtig sein dürfte, welche wohl derzeit lieber zu einer Kopie eines bayrischen Volksfestes pilgern oder Rummelzeit anschreiben, statt Eishockeykultur live zu erleben oder gar auszuleben.
P.S.: Wir wünschen Timo Walther eine schnelle Genesung. Es sah nicht gut aus, als er verletzungsbedingt das Eis verlassen musste.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen