Das ist hart. Die Jungs zeigten eine klare Reaktion auf Mittwoch und dominierten auswärts die Falken klar, machten aber defensiv ähnliche Fehler, ließen sich wieder zu unnötigen Strafen hinreißen und zudem noch unzählige Topchancen ungenutzt.
Das Spiel begann mit druckvollen Eislöwen. Erst in der fünften Minute konnte auch der Gastgeber mal gefährlich vor Schwendener auftauchen, da hatte DD schon drei Topmöglichkeiten. Die Führung der Brockmänner dann etwas Slapstick. Tiefensee parierte und den Abpraller haute dann der Falken-Verteidiger unter Druck von Adam Kiedewicz mit der Hand selbst in den Kasten. Verdiente Führung und was machten wir? Keine drei Minuten später waren wir einmal richtig schläfrig, Pfosten, Latte und dann stocherten wir uns den Puck auch noch selbst zum Ausgleich über die Linie. Erst danach Heilbronn überhaupt mal druckvoll. Doch dann schien den Eislöwen ein Powerplay zu winken. Statt das aber anzunehmen, zeigte Andres wenig Reife, ließ sich vom Foulenden provozieren und kassierte daraufhin ebenfalls einen Pfiff. Was sich die Refs dann gedacht hatten, als sie auch noch Knackstedt wegen unsportlichen Verhaltens runterstellten, nur weil er den nachstochernden Maschmeyer von Schwendener wegzog, bleibt deren Geheimnis.
Das Powerplay trug dann jedenfalls direkt zu Beginn des zweiten Drittels Früchte. Einfacher Pass vor unser Tor und halbhoher Tip-in nach nur 12 Sekunden. Das war nicht einmal ein echtes Powerplaytor. Dennoch Führung Heilbronn und sie wussten wieder mal selbst nicht, warum. Danach brauchte Dresden drei Minuten, um den Rückstand zu verarbeiten. In der Folge berannten sie aber das Tor von Tiefensee, der zwar oft aus seiner Position war und ein teils mieses Stellungsspiel zeigte, aber von unserer Harmlosigkeit im Abschluss profitierte. Reihenweise schossen wir ihn an oder auf die Fanghandseite, statt ihn auf der stets offenen Stockhand zu bezwingen. Dazu kamen diverse 3 auf 2 und 2 auf 1 Situationen, die wir nicht zielstrebig ausspielten und als Garnierung noch ein Solo von Matej Mrazek, der das Tor klar verfehlte, weil er viel zu hektisch agierte.
Im Schlussdrittel kein anderes Bild. Dresden tonangebend und dann machte es Knacki, der bis dato in den Playoffs wenig Scheibenglück hatte, ganz krumm. Unmöglicher Winkel, Schuss an den Allerwertesten des Falken-Goalies und Tor. Der völlig verdiente und längst überfällige Ausgleich. Danach weiterhin vor allem die Elbestädter mit Spielfreude und druckvoll unterwegs, ehe Kolb für eine weitere Unterzahl sorgte und die war dann leider spielentscheidend. Erst setzte sich zwar Knackstedt mit einem Sololauf gegen drei Heilbronner stark durch und kam sogar zum Abschluss, doch im Gegenzug der Falken, quasi einem Überzahlkonter, sahen wir wieder nicht gut aus und kassierten das 3:2. Hintenraus gab es zwar noch ein paar Halbchancen, aber man hatte sich dann irgendwie selbst den Zahn gezogen und einem spielerisch definitiv unterlegenen Gegner den Sieg auf dem Silbertablett serviert. Bitter, aber genau das sind die Erfahrungswerte für junge Teams, in denen viele erstmals Playoffs spielen.
Fazit: 0:2 hinten in der Serie. Die Gründe dafür sind simpel. In beiden Spielen haben wir gefühlt alle Tore geschossen, es Heilbronn, die sichtlich wenig kreieren, leicht gemacht zu treffen, selbst vorne Fahrkarten ohne Ende und einen eigentlich eher maximal soliden Goalie wie Tiefensee berühmt geschossen. Die Leichtigkeit der Hauptrunde ist nun natürlich wenig überraschend weg. Effizienz, Härte, Disziplin und Zielstrebigkeit. Das braucht es jetzt, denn ein 0:3 sollten wir uns tunlichst nicht aufbürden.
Allein zwei Statistiken zeigen den Grund des Rückstands klar auf, liefern gleichzeitig aber auch die größte Hoffnung auf ein Comeback. Zum Einen machen die Heilbronner zweimal im Powerplay das entscheidende Tor und sind somit höchst effizient, wann immer sie es sein müssen, zum Anderen nutzen wir unsere spielerische Überlegenheit eben nicht gut genug aus. 98 zu 48 Torschüsse, aber 4 zu 6 Tore und 0 zu 2 Siege sprechen in dem Fall leider Bände. Wir sterben langsam und in Schönheit, aber wir sterben.
Verloren ist in dieser Serie gerade der vorher genannten Punkte wegen aber gar nichts, denn man sieht ja, das man diese Falken knacken kann. Es fehlte nur bislang an der Konsequenz über die volle Spielzeit.
Sonntag kann es nur eine Richtung geben und der Funke muss dann notfalls auch einfach mal von uns aufs Eis überspringen. Es fehlten bislang nur Nuancen, keine Welten. Daher ist alles möglich.
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