Dresden: Acht. Heilbronn: Eins. Viel, viel, viel zu viel, aber gute Besserung an Simon Thiel. Es war sicher der Schockmoment des heutigen Abends, in dem den meisten Anwesenden in der Halle der Atem stockte. Sicher keine Absicht von einem bekanntermaßen fairen Sportsmann wie Maximilian Kolb, doch sein Check in der 17. Spielminute ging leider so gar nicht dahin, wo er hingehört, sondern traf Gegenspieler Thiel heftig am Kopf, was Szenen folgen ließ, die leider teilweise an die Fußball-Europameisterschaft erinnerten. Doch Thiel geht es den Umständen entsprechend gut und Max Kolb kassierte eine berechtigte Matchstrafe (Tendenz: Sperre von mind. 2 Spielen). Natürlich ein hässlicher Schleier über einem ansonsten herausragenden Spiel unserer Eislöwen.
Das Spiel begann, nein das ist eigentlich falsch. Das Duell begann mit einer Strafe vor Spielbeginn gegen Knackstedt, der angeblich beim Bully übertriebene Härte gezeigt hatte. Also starteten wir mit einer Unterzahl in die Begegnung, was unsere Truppe aber nur zusätzlich zu motivieren schien. Penalty stark gekillt, danach das Heft des Handelns in die Hand genommen und ausgerechnet der vorher rausgestellte Käpt'n der Eislöwen besorgte die Führung in der 10. Spielminute. Das hatte schon was von "die Geister, die ich rief". Fortan übernahm DD, wie schon in den Duellen zuvor, die Kontrolle, bis, ja bis Kolb seinen schwarzen Moment hatte. Aufgrund des ärztlichen Einsatzes gab es die vorgezogene Drittelpause. Die absolut richtige Entscheidung.
Das zweite Drittel begann also noch mit den restlichen 3:10 Minuten des ersten Abschnitts und einer fünfminütigen Überzahl der Gäste, die jedoch sowohl vor, als auch nach dem zwischenzeitlichen Seitenwechsel keinerlei Ertrag daraus schlagen konnten. Im Gegenteil. Kaum war Dresden wieder komplett, lief auch schon der Konter und Tom Knobloch traf zum unglaublich wichtigen 2:0. Fortan offenbarten sich bei den Falken erstmals deutlich mentale Schwächen in Form von Undiszipliniertheiten. Die Brockmänner blieben dagegen cool. Spielten ihr Spiel, doch trafen, anders als zuvor, auch deutlich öfter ins Gehäuse von Tiefensee. Suvanto in Überzahl von der Blauen und zweimal Knacki, der damit einen Hattrick markierte, schraubten das Ergebnis auf 5:0.
Im Schlussabschnitt versuchten es die Unterländer dann mit viel Härte, trafen auch sehenswert zum 5:1, doch Dresden hörte heute nicht auf und wusch stattdessen scharf nach. Immer wieder steckte man den Finger in die Wunde der Falken und setzte mit drei weiteren Toren in Überzahl (4 Tore in 5 Überzahlsituationen!) ein klares Zeichen, dass diese Serie längst noch nicht vorbei ist. 8:1. Der höchste Playoffsieg der Eislöwen in Liga 2.
Fazit: Natürlich trübt die Szene um Simon Thiel etwas dieses ansonsten tolle Spiel und wir wünschen dem Burschen auch alles Gute und eine schnellstmögliche Genesung, doch unabhängig von diesem Schocker boten unsere Eislöwen eine sensationelle Antwort auf den Fehlstart in die Serie, die deutlicher kaum hätte ausfallen können. Man war hart, konsequent, hat sich nicht provozieren lassen, sondern selbst die Zündschnur der Gäste verkürzt und ihnen letztlich deren Medizin zu schlucken gegeben. Was ein Spiel. Aber eben auch nur ein Spiel. Doch wenngleich es letztlich nur das 1-2 in der Serie brachte, war es für die Mentalität und den Glauben der Mannschaft viel mehr als nur ein Sieg.
Willkommen in den Playoffs, Männer.
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