
Da bringt Eislöwen-Trainer Andi Brockmann erstmals die FKK-Reihe (Filin, K"nacksch"tedt, Kuhnekath) und schon wird der Gegner, wenn auch mit einer kurzen Bank geschwächt, richtig nacksch gemacht. Quasi ein öffentliches Ärgernis für die Bayreuther.
Mit dem 36. Saisonsieg und dem 18. Auswärtserfolg, womit wir übrigens nun bereits als bestes Auswärtsteam der Hauptrunde feststehen (Achtung: 16. Auswärtsspiel in Folge mit mindestens einem Punkt, 8. Auswärtssieg in Folge = Clubrekord), verteidigen wir den Platz an der Sonne, sind schon sicherer Zweiter und können womöglich bereits am Samstag (sollte Frankfurt dann parallel einen Zähler weniger holen) mit einem Sieg im Heimspiel gegen Kassel erstmals den DEL2-Hauptrundentitel gewinnen.
Das Spiel begann mit dominanten Eislöwen, die ihre Beine bewegten und damit den Gegner überrannten. Schon nach 96 Sekunden hieß es 0:1. Die FKK-Formation hatte direkt mal blank gezogen und in Person von Vlad Filin, der heute sein 150. Spiel als Eislöwe absolvierte, für die frühe Führung gesorgt. In der Folge kreiste man teilweise minutenlang ums Bayreuther Tor, verlor sich aber etwas im schönen Spiel. Erst als Mike Schmitz den Traumpass auf Tom Knobloch auspackte und der zum 0:2 einnetzte, belohnte sich das Brockmann-Team für den läuferischen und spielerischen Aufwand. Danach hätte der wieder genesene David Rundqvist fast noch auf 0:3 stellen können, doch Herden hatte Einwände.
Im Mittelabschnitt ging die Eislöwen-DDominanz weiter, doch selbst ein gutes Überzahlspiel sollte zunächst nicht von Erfolg gekrönt sein. Just als die Gastgeber aber wieder vollzählig waren, stocherte Knobloch den Puck zu Adam Kiedewicz und der traf aus der Drehung zum 0:3. Kurz darauf waren die Eislöwen erstmals nicht nahe genug an den Gegenspielern, Hohmann bestrafte das mit einem Traumpass und plötzlich war der beinahe schon vor Beschäftigungsarmut festgefrorene Janick Schwendener erstmals nach fast 123 Minuten ohne Gegentor wieder bezwungen und musste chancenlos hinter sich greifen. 1:3. Das Tor allerdings weckte nicht etwa die Hausherren, sondern vielmehr nahmen die Brockmänner diesen Gegentreffer persönlich und antworteten mit vier Toren binnen fünf Minuten. Erst traf Bruno Riedl sehenswert ins lange Eck (wir gratulieren zum ersten DEL2-Tor), dann folgte ein Knuckle-Puck von Knobi, der damit die Marke von 20 Scorerpunkten erreichte, zudem noch ein Abstauber von Rundi, der bei seinem Comeback den Abpraller von Jussi Petersens Schuss mit etwas Glück an Herden vorbeiqvistete und schließlich packte David Suvanto noch den Hammer im Powerplay aus und stellte auf 1:7. Danach war verständlicherweise die Euphorie etwas zu hoch, der Kopf etwas zu glücklich und die Konzentration etwas weniger stark ausgeprägt. Bayreuth nutzte dies zum 2:7, während wir uns gefühlt etwas zu sehr an der Schönheit unseres Spiels berauschten.
Leider sollte sich das auch im Schlussabschnitt nicht mehr ändern. Das Team hatte nach kräftezehrenden Wochen, völlig nachvollziehbar, mindestens einen Gang zurückgeschaltet, kassierte direkt das nächste Gegentor zum 3:7, was jedoch die FKK-Reihe schnell wieder geraderückte und auf 3:8 stellte. Erneut war es Jubilar Filin. Danach weiterhin Dresdner Überlegenheit, nur nicht mehr mit der Vehemenz des Mitteldrittels und so verpasste man mehrfach die Möglichkeit, die Tordifferenz in die Höhe zu schrauben. Im Gegenteil, mit der ersten Strafe des Spiels folgte sogar noch der vierte Gegentreffer für Schwendi, der nach seiner Gala in Ravensburg natürlich wenig amüsiert war, die Hartgummischeibe, ohne groß geprüft worden zu sein, viermal aus dem Kasten pflücken zu müssen.
Fazit: 36 Minuten fast perfektes Brockmann-Hockey, danach ein 24-minütiges Konzert von Bruder Leichtfuß oder Brother Louie Louie Louie, wie es Dieter Bohlen oder besser gesagt Thomas Anders besingen würde. Apropos: Die Reihe um Tomas Andres heute mal blass, aber dafür war ja FKK-Tag und auch die anderen Reihen punkteten fleißig in der Gefriertruhe Tigerkäfig vor gut 50 mitgereisten Eislöwenfans. 110. Ruft die Polizei, denn Dresden hat wieder 3 Punkte geklaut. 110 Punkte. Was für ein Wahnsinn. Wie will man das eigentlich noch toppen? Schon jetzt eine sensationelle Saison für die Geschichtsbücher und sie geht ja noch weiter.
Wir zitieren mal die Servicekraft Gupta aus dem legendären Film Terminal: "Haben wir einen Termin?". Ja. Samstagabend. Eishalle.
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