Ein Glück hat Janick Schwendener bereits Vertrag für die nächste Saison bei uns. Wer es bis jetzt noch nicht geglaubt hat, der Kerl ist zu gut für die DEL2. Dank seiner Monster-Performance (40 Paraden, 6. Shutout), Matejs goldenem Tor und einer unglaublich leidenschaftlichen Defensivleistung mit unzähligen Blocks, Slides und Zweikämpfen holen die Eislöwen nicht nur einen etwas überraschenden Dreier in Oberschwaben und halten den direkten Konkurrenten auf Distanz, sie übernehmen aufgrund des Patzers der Frankfurter in Bayreuth auch wieder die Tabellenführung. Irre.
Die Top-Partie des Spieltages oder das gern zitierte 6-Punkte-Spiel begann zwar zunächst mit gemächlichem Tempo, aber dafür mit tonangebenden Brockmännern. Erst ab Minute 13 kamen die Hausherren aus dem Quark. Ab da aber gleich so richtig. Dabei half dann auch noch ein Überzahlspiel, doch Dresden hatte Schwendi zwischen den Stangen und vorne hatte kurz vor der Pause Filin mit seinem Querpass auf Knacki die Führung in der Hand, doch leider kam das Anspiel zu ungenau.
Im Mittelabschnitt legten die Eislöwen erneut einen guten Start hin, allerdings musste sich dann Schwendener in der 24. Minute wieder breit machen, als plötzlich zwei Ravensburger allein vor ihm aufkreuzten und nach der Autobahn-Vignette fragten. Anders als in Drittel Eins konnten sich die blau-weißen Sachsen jedoch gut aus der Teil-Umklammerung lösen und spielten deutlich gefälliger nach vorne. Die erste eigene Überzahl half zusätzlich, auch wenn kein Tor heraussprang, weil Porsberger knapp verzog. Als Ravensburg wieder komplett war und die Halle das Go zum Angriff gab, haute Adam Kiedewicz einfach mal dazwischen, schnappte sich den Puck im Aufbau der Hausherren, zog über links am Gegenspieler vorbei und bediente den mitgelaufenen Mrazek, der eiskalt zum 0:1 einnetzte. Die Führung nicht einmal unverdient. Zum Ende des Drittels war dann der Kräfteverfall der letzten Spiele wieder zu spüren, was Ravensburg noch ein paar Chancen aufgrund der Dresdner Unkonzentriertheiten bescherte. Doch die Swissness von Schwendener hatte weiterhin zu viel Strahlkraft für die Towerstars.
Der Schlussabschnitt begann wieder mit munteren Brockmännern, doch bereits ab der 43. Minute startete das Spiel Ravensburg vs. Schwendener. Kurz unterbrochen von einem wenig ergiebigen Dresdner Powerplay, berannten die Hausherren die Auffangstation Nr. 62 in der oberschwäbischen Arktis. Der heißgelaufene Stationsvorsteher Janick S. verweigerte aber den Turmsternchen den Zutritt. In der 53. Minute knarrte es dann ganz laut am Türrahmen, die Höhle der Eislöwen blieb allerdings davon unberührt. Latta hatte da die Latta äh Latte getroffen. Der Puzzle-Sturm, der wütete, wurde noch stärker, ja fast orkanartig und man verlor zwischenzeitlich den Kollegen Kolb, der wegen Überhitzung für 2 Minuten in die Kältekammer musste. Powerplay Ravensburg. Schwen-de-ner! Dann landete plötzlich ein schwarzes Ufo im Gesicht des Herr(n). Bittere Geschichte, musste doch nach seinen Zähnen gesucht werden. Diese zeigten weiter unsere Elbestädter. Allen voran schnurbste der torwartende Dentagard-Biber aus Chur alles weg und ließ nix auf seine weißen Beißerchen kommen. Safety first. Dresden wieder komplett, Ravensburg zu sechst. Die finale Besucherrunde stand an. Die Towerstars versuchten die Gäste mit Zucker-Watte und diversem Fast Food von MacDonald(s) noch einmal schwach werden zu lassen, doch die Kaffee-und-Kuchen-Fraktion im Schwendi-Bus überstand auch den letzten Schleudergang in der schwäbischen Waschstraße, den man in Petrovice bereits simuliert hatte und calgonierte sich schließlich zum Sieg.
Fazit: Irgendwie fällt einem wirklich nix mehr ein bei dieser Mannschaft. Immer wenn man denkt, sie sind an der Grenze angelangt, gehen sie noch mal darüber hinaus. Wir haben nichts als Respekt für diese Jungs und Männer. 35. Saisonsieg. 107 Punkte. Spitzenreiter (Drei Spieltage vor Schluss). Nur drei Clubs haben in den letzten 12 Jahren überhaupt mehr Hauptrunden-Punkte ergattert als unsere Eislöwen aktuell.
Egal wie die Hauptrunde und die Playoffs enden werden, dieses Team verdient auf jeden Fall in jedem Heimspiel eine 60-minütige Party.
P.S.: Wir haben jetzt genauso viele Spiele wie in der kompletten letzten Saison absolviert, dabei im Vergleich aber nur unwesentliche 51 Zähler mehr geholt, gerade mal 44 Tore mehr erzielt und lächerliche 73 Tore weniger kassiert. Wir verstehen uns. Diese Truppe ist unglaublich.
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