Wir gratulieren den Heilbronner Falken vorab natürlich sportlich fair zum Einzug ins Halbfinale, wollen uns dann aber doch vor allem mit unserem Team befassen, denn Heilbronn hat, bei allem Respekt, den Ausgang dieser Serie nicht bestimmt.
In vier der sechs Duelle hieß es am Ende 3:2 für die Falken. In allen sechs Duellen waren die Falken nicht das spielbestimmende Team. Man kann die Serie letztlich auf einen Satz herunterbrechen: Wir waren in allen Statistiken vorne, nur in einer nicht, der Anzahl der Siege.
Uns mangelte es einfach etwas zu oft an Cleverness und Effizienz, um unsere spielerische Überlegenheit auch in Tore und Siege ummünzen zu können. Sicherlich nach einer herausragenden, nein, nach einer historischen Hauptrunde etwas ernüchternd, im Viertelfinale auszuscheiden, doch für uns jetzt kein Grund, alles was bis dahin überragend lief, gleich wieder in Frage zu stellen. Wir befinden uns in Jahr Nr. 1 eines massiven Umbruches und konnten direkt einen vielversprechenden Grundstein für die Zukunft legen. Das jüngste Team der DEL2 mit so viel Entwicklungspotenzial. Für dieses Team wird es nicht darum gehen, Jahr für Jahr Punkterekorde zu brechen, sondern vielmehr darum, Routinen zu entwickeln, um fortan in Playoff-Serien abgezockter auftreten zu können. Denn sind wir mal ehrlich, uns hat in Sachen Torabschluss ebenso noch Qualität gefehlt wie bei der strikteren Verteidigung der eigenen Zone und das ist in der Masse dann einfach eine Frage der Qualität und damit auch in gewisser Weise der Reife. Heilbronn hatte zwar einen ähnlichen Altersschnitt im Kader, jedoch viel mehr Routiniers im Playoff-Aufgebot und diese haben letztlich auch den kleinen aber feinen Unterschied gemacht.
Dazu kam, dass unsere Leistungsträger der Hauptrunde allesamt vielleicht nicht konstant genug ihre beste Form abrufen konnten (Knackstedt, Porsberger, Schwendener, Karlsson, Suvanto, Andres). Es ist nie angenehm, auf diese Art eine Saison zu beenden, zumal es doppelt schmerzt, wenn der Gegner nicht dominant oder überlegen war, sondern man selbst entschieden hat, wer weiterkommt, aber es muss immer einen Verlierer geben und der waren dieses Mal eben noch wir. Müßig, jetzt noch alle Zahlen und Statistiken zu analysieren. Glaubt uns, wenn wir sagen, dass wir überall vorne waren, nur nicht in Bezug auf die Effizienz bei der Nutzung von Großchancen, wobei die Falken mitunter noch nicht einmal Großchancen benötigten, sondern mehr als ein Drittel der Tore eher Eigentore oder Slapstick-Tore waren. Wie oft kullerte Schwendi der Puck unglücklich über den Körper oder wurde durch den eigenen Mann ins Tor bugsiert? Geblitzdingst!
Wir sind uns sehr sicher, dass die gleiche Serie im nächsten Jahr einen anderen Sieger sehen wird. Roos und Brockmann haben mit diesem Kader ein großartiges Fundament gegossen und darauf gilt es nun Schritt für Schritt ein Haus des Erfolges zu errichten. Wir werden jetzt nicht jede Saison über 100 Punkte einfahren oder tausende Rekorde brechen, dafür aber von Spielzeit zu Spielzeit reifer und zielstrebiger werden, um dann auch den nächsten und übernächsten Schritt in den Playoffs gehen zu können.
Es war trotz des schmerzhaften Endes eine sensationelle Spielzeit dieser, sorry, geilen Mannschaft und daher sind wir einfach nur dankbar und stolz. Vielen Dank, Männer. In der nächsten Saison greifen wir wieder an und holen nach, was uns jetzt noch verwehrt blieb. Es war die erste Saison einer neuen Ära und daher gerade einmal der Anfang. Halleluja, was war das für ein erstes Jahr?! Alle Köpfe bleiben daher schön oben.
Beste Hauptrunde der Clubgeschichte
Siegreichste Hauptrunde der Clubgeschichte
Torreichste Hauptrunde der Clubgeschichte
Punktbeste Hauptrunde der Clubgeschichte
Gegentorärmste Hauptrunde der Clubgeschichte
Bestes Auswärtsteam der Hauptrunde
Spieler der Saison
Stürmer der Saison
Torhüter der Saison
Trainer der Saison
und für uns auch die Mannschaft der Saison (!)
All das nimmt uns keiner mehr weg. Dieses erste Jahr des Umbruches bleibt auf ewig unvergessen.
P.S.: Apropos erstes Jahr. Wir vergessen natürlich auch nicht, den Selber Wölfen zum Klassenerhalt zu gratulieren. Wir haben bereits vor den Playdowns gesagt, dass Selb sehr wahrscheinlich drinbleiben wird und so ist es nun auch gekommen. Sie waren das einzige Team, was sich von Anfang an mit dem Thema Abstiegskampf auseinandersetzen musste und genau das hat man im Duell mit Bayreuth auch gesehen. Hut ab.
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