Freitag, 11. Februar 2022

Zitterbart entscheidet Zitterpartie...

Eislöwen beenden Breisgau-Fluch und erreichen das Playoff-Viertelfinale!

Die letzten fünf Partien hatte man zuletzt Saison übergreifend in Freiburg verloren, insgesamt sogar sieben Partien am Stück gegen die Breisgauer nicht gewinnen können, doch heute gelang es ausgerechnet mit der jüngsten Abwehrformation (Altersdurchschnitt: 22,1 Jahre) der Saison, den Bock umzustoßen und mit dem 31. Saisonsieg natürlich auch einen neuen Punkterekord (95) in der Zweitliga-Clubgeschichte aufzustellen. Apropos Punkte: Es war zudem unser 400. Punktspielerfolg in unser Zweitligageschichte, womit diese frühreife Supertruppe erneut einen Meilenstein setzen konnte.

Wie schon am Mittwoch starteten unsere Brockmänner (heute ohne 7 Stammkräfte, dafür mit 2 Förderlizenzspielern aus Düsseldorf) hellwach und forsch in die Begegnung. Keine zwei Minuten waren gespielt, da setzte sich Arturs Kruminsch links gut in Szene, passte auf Kuhnekath in halbrechter Position und der schloss eiskalt zum 0:1 ab. Erneut also die ganz frühe Führung. Philipp Kuhnekaths 10. Saisontreffer und zudem Arturs Kruminschs 200. Scorerpunkt im Trikot der Eislöwen. Anders als am Mittwoch blieb man heute allerdings voll fokussiert und kontrollierte über weite Strecken des ersten Abschnitts die Partie. Schwendener nur einmal gefordert. In der 16. Spielminute dann unser erstes wirkliches Powerplay (das vorherige dauerte ja lediglich 5 Sekunden) und der scharfe Pass vors Tor wurde gefühlt vom Freiburger Verteidiger ins eigene Gehäuse abgefälscht. 0:2. Offiziell Kruminsch der Torschütze. Kurz darauf wackelte Janick Schwendener dann etwas, doch die Hausherren verfehlten gleich doppelt das leere Gehäuse und trafen stattdessen die Eislöwen-Defender. Pause.

Der Mittelabschnitt begann wie die ersten 20 Minuten. Dresden spielbestimmend, die Gastgeber irgendwie merkwürdig gehemmt. Blitz-Föli Mike Fischer wackelte in der 24. Minute erst einen Verteidiger aus, dann aber selbst auch zu sehr beim Abschluss. Statt 0:3 kurz darauf Unterzahl für Dresden. Wieder mal so ein Allerwelts-Puckwurf Richtung Tor und dann richtig stark abgefälscht. Schwendener machtlos. 1:2. Mitte des zweiten Drittels ein schöner Open-Ice-Hit von Jordan Knackstedt, der sauber war, doch das Intensitätslevel für den Rest des Spiels anhob. Jordan Knackstedt laut Freiburger Publikum übrigens ein Ossi. Herrlich. Die kanadische "Scoring-Sensatione aus der Zone". Nach einem weiteren tollen Angriff über den anderen Blitz-Föli aus Düsseldorf, den überragenden Verteidiger Luca Zitterbart, erwischten dann aber die Wölfe ihre erste richtige Druckphase. Mehrfach musste Schwendener eingreifen und tat dies wieder in gewohnter Qualität. Kurz vor der Pause bekam dann Adam Kiedewicz den Puck traumhaft in den Lauf serviert und lief in Richtung 1:3, doch Cerveny letztlich der Sieger im Duell Stürmer vs. Goalie.

So ging es mit einer knappen Führung in das dritte Drittel. Es dauerte nicht lange und wir mussten uns eines Fouls bedienen. Unterzahl. Wir verteidigten zunächst gut, könnten die Scheibe sogar klären, doch diese versprang, Freiburg profitierte, passte vors Tor und wieder klingelte es im Kasten von Janick Schwendener. Wie am Mittwoch ein 0:2 wieder hergegeben, doch aufgrund der letzten 10 starken Freiburger Minuten zwischen der 34. und 44. Spielminute kam dies nicht unverdient. Nur wenig später dann der bitterste Moment des Abends aus Dresdner Sicht. Walther jagte der Hartgummischeibe nach, ging ins Laufduell mit seinem Gegenspieler, rutschte im Zweikampf weg und knallte äußerst unglücklich in die Bande. Wir unterstellen keine Absicht, da kam vieles zusammen, doch ohne Strafe davonzukommen war zumindest glücklich für die Hausherren. Für Walther sah es leider nach einer schweren Verletzung aus, womit ein wichtiger Stürmer der ersten Reihe womöglich für sehr lange Zeit wegfallen könnte. Zwei Zeigerumdrehungen später dann beide Teams nach Strafen zu viert und Luca Zitterbart startete seine große Show. Erst schnalzte er ein grandioses Solo aufs rutschige Parkett, scheiterte aber noch an Cerveny, dann kurz darauf stand er goldrichtig, als ihn unsere beiden schwedischen Davids perfekt freispielten und der 23-jährige DEL-Crack besorgte eiskalt die 2:3-Führung. Freiburg brauchte etwas, um den erneuten Rückstand zu verdauen, während die Eislöwen eine starke Forechecking-Sequenz hinlegten. Allerdings startete dann ab Minute 52 der Schlussspurt der Wölfe. Angriff auf Angriff rollte auf Schwendi, unsere Jungs waren nur noch mit verteidigen beschäftigt, taten dies jedoch voller Leidenschaft und kämpften so Sekunde für Sekunde und schließlich Minute für Minute von der Uhr. In der 57. Minute dann Glück für uns. Freiburg setzte die Scheibe freistehend nur an den Pfosten. Die letzten beiden Minuten wurden eingeläutet, der Tabellensiebte zog den Goalie zugunsten eines 6. Feldspielers und die Belagerung unser Zone ging weiter, wenngleich Tom Knobloch gut 40 Sekunden vor Schluss kurzzeitig die Chance hatte, aufs leere Tor zu schießen, was leider nicht gelang. Mit Mann und Maus verteidigte man aber auch so die letzten Sekunden das eigene Tor, ließ keinen Treffer mehr zu und feierte den aufgrund der ersten zwei Drittel nicht unverdienten Revanche-Sieg nach der Niederlage am Mittwoch.

Fazit: Eine superjunge Abwehr gestellt, aber als gesamtes Team eine starke und konzentrierte Defensivleistung in einer immer schwer zu bespielenden Halle abgeliefert. Die Fölis fügten sich großartig ein und das völlig ohne langes Training miteinander. Für uns Zitterbart nicht nur wegen des Siegtores im Premierenspiel der auffälligste Akteur, aber klar, der Bursche spielt auch nicht ohne Grund auf DEL-Niveau. Zudem Schwendi wieder in der gewohnten Form und man hat sich nicht gescheut, den Gegner dessen eigene Medizin schmecken zu lassen, ohne unfair zu werden. Hut ab.

Endlich hat man den Breisgau-Fluch beendet und das Kryptonit Freiburg wieder besiegt. Das erhöht nicht nur den Punkte-Quotienten, sondern sichert auch erneut die Tabellenführung. Die perfekte Ausgangslage vor dem am Sonntag beginnenden Triple-Header (3 Heimspiele in 5 Tagen), in dem sich womöglich bereits die Hauptrundenmeisterschaft vorentscheiden könnte. 

Heutige Meilensteine:
Dresden - 400. Punktspielsieg in Liga 2
Kruminsch - 200. Scorerpunkt als Eislöwe
Kuhnekath - 10. Saisontor
Auswärtsserie - 13. Spiel in Folge mit Punkten (12 Siege)

Ach und wir sind aus den Top 6 nicht mehr zu verdrängen = Damit Gratulation zum Einzug ins Playoff-Viertelfinale! Mindestziel der Saison vorzeitig erreicht.

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