Donnerstag, 17. Februar 2022

101...

Eislöwen knacken erstmals die magische Punktemarke!

Rumpf ist Trumpf, könnte man meinen, wenn man die Dresdner Eislöwen dieser Tage Eishockey spielen sieht. Das dritte Spiel binnen fünf Tagen, es fehlten 11 Stammkräfte und der Cheftrainer, aber das Team fand dennoch einen Weg, auch das Spitzenspiel gegen Bad Nauheim zu gewinnen und mit nun erstmals über 100 Punkten in der DEL2-Hauptrunde erneut Club-Geschichte zu schreiben. Da kann man dann auch mal tanzen, denn Feste soll man bekanntlich feiern wie sie fallen.

Das Spiel begann mit einem Blitztor der Eislöwen. Keine 12 Sekunden waren gespielt, da fand Johan Porsbergers Schuss einen Weg an Gäste-Goalie Bick vorbei. 1:0. Bereits der 24. Saisontreffer des torgefährlichen Schweden. Fortan diktierte Dresden das Geschehen, obwohl man durchaus aufgrund der Personalsituation etwas defensiver positioniert war. Erst in der zweiten Hälfte des ersten Drittels schwammen sich dann auch die Kurstädter frei und brachten das Momentum auf ihre Seite. Doch wie das gesamte Spiel über fehlte oftmals die Genauigkeit im letzten Pass oder Abschluss. So brauchte es schon etwas Glück, als der Schuss von Vause an Schwendeners Schulter prallte und von dort im hohen Bogen ins Tor fiel. Der Ausgleich aber absolut verdient.

Der Mittelabschnitt begann wieder mit einem frühen Treffer der "Kilpivaaren". Adam Kiedewicz knallte die Scheibe in der 24. Spielminute an Bick vorbei, der nicht seinen glücklichsten Abend erlebte, zur erneuten Führung in den Kasten. Danach wieder die Gäste tonangebend und folgerichtig mit dem 2:2. Keck traf keck im Nachschuss über Schwendeners Matte. Das Momentum nun eigentlich bei den roten Teufeln, doch Dresden hatte zum Einen Schwendener im Kasten, der viele Chancen vereitelte, war zum Anderen aber auch sehr effizient im Angriff und hatte das nötige Glück, wie beispielsweise in der 38. Spielminute, als Kiedewicz einfach mal abzog, der Puck durch Stockhand und Körper von Bick durchholperte und dann in aller Seelenruhe auf dem Eis zur und schließlich über die Torlinie kullerte. 3:2. Kiedewicz mit dem Doppelpack, der damit in einem Spiel seine bisherige Torausbeute verdoppeln konnte. 

Der Schlussabschnitt war dann Kampf pur. Dresden verteidigte die Führung mit allem, was noch im Tank war, Bad Nauheim versuchte alles, um abermals zum Ausgleich zu kommen. Es blieb aber dabei, entweder war der letzte Pass ungenau, Schwendener parierte stark oder die Kurstädter versiebten beste Chancen durch unkonzentrierte Abschlüsse, wie in der 52. Minute, als der Nauheimer Angreifer völlig blank vor Schwendi das Gehäuse verfehlte. Fünf Minuten vor Schluss half den Eislöwen dann ein eher unglücklicher Check gegen Kälble, der aber letztlich am Kopf getroffen wurde und einen blutenden Cut davontrug. Diese Aktion hatte eine 5-Minuten-Strafe für die Gäste zur Folge, was bedeutete, dass die Eislöwen das restliche Spiel in Überzahl agieren konnten. Doch ohne Powerplay-Experten wie Knackstedt, Suvanto und Co. war das kein Selbstläufer. Mehrfach kam Bad Nauheim mit dem Mute der Verzweiflung selbst in Unterzahl zum Abschluss, Schwendi jedoch ließ keinen Gegentreffer mehr zu und so brachten die Eislöwen die Führung wie schon gegen Ravensburg mit letzter Kraft ins Ziel.

Fazit: Dreimal in fünf Tagen einen krassen Fight abgeliefert. Gegen Frankfurt in letzter Minute verloren, dann aber in der Folge zweimal als Sieger gegen Verfolger Ravensburg und den Tabellenvierten Bad Nauheim vom Eis gegangen, obwohl die Gäste heute schon deutlich mehr vom Spiel hatten als unsere Rumpftruppe, die einen sehr schmeichelhaften Erfolg einfuhr. Doch wenn es läuft, dann läuft es nun mal und so erhöht diese geniale Truppe 6 Spieltage vor Schluss mit etwas Glück und dem 33. Saisonsieg das Punktekonto auf 101 Zähler.

Das bedeutet, dass die Eislöwen auch von Bad Nauheim, Crimmitschau und Kassel nicht mehr eingeholt werden können. Auch nicht in Sachen Punktequotient, der mittlerweile über die Platzierung entscheidet. Man wird also bereits jetzt definitiv als Top-3-Platzierter und demzufolge mit Heimrecht in die Playoffs gehen, womit man auch die beste DEL2-Hauptrunden-Platzierung der Clubgeschichte erreichen wird. 

Hoffen wir, dass sich bis Montag, vor allem aber bis zum Playoffstart möglichst viele der aktuell fehlenden Spieler und der Chefcoach wieder gesund melden können und bestenfalls keine weiteren Ausfälle hinzukommen. 

Ruht euch kurz aus, Männer! Wir ziehen alle erdenklichen Hüte.

Keine Kommentare: