Die bisherige Heimmacht der Liga ist mittlerweile auch auswärts auf einer mächtigen Erfolgsmission. Der am Ende doch klare 2:7 Erfolg beim Schlusslicht in Selb ist bereits der 7. Sieg in Serie auf fremden Eis. Das gab es in der Zweitligahistorie des Clubs noch nie.
Das Spiel begann wie fast schon üblich gegen Selb mit einem relativ wilden Ritt. Irgendwie scheint bei den Duellen mit dem Aufsteiger immer eine latente Gefahr von Gegentoren mitzuschwingen. Frühe Führung für unsere Jungs, offensiv eine klare Dominanz, doch auch die Hausherren kamen zu etlichen Chancen und daher zwischenzeitlich auch nicht ganz unverdient zum Ausgleich. Doch heute regelte der Käpt'n den Verkehr und brachte uns wenig später wieder in Front, als er den tollen Pass von Johan Porsberger eiskalt verwertete.
Im Mittelabschnitt wurde man offensiv noch beherrschender, blieb aber in der Rückwärtsbewegung weiterhin etwas zu wackelig. Gleich zu Drittelbeginn schraubte Knacki den Puck zum 1:3 in den Knick und Mitte des Drittels erhöhte Porsberger nach Knackstedts Bullygewinn sogar auf 1:4. Doch auch Selb durfte jubeln, als Hammerbauer allein durchgehen und Janick Schwendener im Eislöwen-Tor ein zweites Mal überwinden konnte. Arne Uplegger stellte aber eine halbe Minute später den alten Abstand wieder her, als er einfach mal die Hartgummischeibe von der blauen Linie Richtung Gehäuse warf und traf.
Im Schlussdrittel minimierte man dann das Risiko. Zunächst überstand man souverän die einzige Unterzahl des Spiels nach einer, zumindest aus unserer Sicht, grandiosen Schwalbe von Ross, der mit seinen Sprungqualitäten und seinem Namen durchaus Chancen auf eine Zweitkarriere als Pferd beim Springreiten hätte. Später suchte man wieder die Offensive, ohne aber die Defensive zu vernachlässigen. Die Minuten tickten runter, Selb hatte nichts mehr entgegenzusetzen und die Eislöwen berauschten sich schließlich noch etwas an ihrer Form. Erst traf Kuhnekath wunderschön per Sololauf und dann gelang 2,8 Sekunden vor Schluss sogar noch ein Überzahltreffer und damit ein Erfolgserlebnis im Powerplay nach fast 6 Partien ohne Treffer. Mit Rundqvist traf natürlich ein Schwede. Ein letztlich souveräner Sieg, der auch in der Höhe verdient war, jedoch defensiv auch ein paar Schwächen gegen diese Art von Gegner offenbarte.
Fazit: Deutlicher Auswärtssieg. Drei weitere wichtige Punkte auf der Mission Playoff-Viertelfinale. +5 Tore in der Tordifferenz. Knacki nach einiger Zurückhaltung zuletzt in Sachen Scoring wieder mal mit einem seiner typischen "Multi-Punktions-Abende" und damit neuer Führender der DEL2-Topscorerwertung mit nun 45 Punkten. Zudem Johan Porsberger erstmals mit 18 Toren innerhalb einer Liga-Hauptrunde und nur noch 3 Treffer von seiner Saison-Rekordmarke als Profi entfernt (2017/18: 21 Tore für Leksand), zudem nun der zweite Eislöwe mit über 30 Scorerpunkten in der laufenden Spielzeit und er hat obendrein auch noch sein Versprechen, heute wieder zu treffen, eingehalten. David Rundqvists Lauf geht ebenfalls weiter, fünf Spiele am Stück gepunktet, vier Spiele in Folge getroffen. Ähnliches gilt für Philipp Kuhnekath, der vier Spiele in Reihe punkten konnte. Tomas Andres pumpt sein Rating unterdessen auf sagenhafte +24. Timo Walther ist der vierte Eislöwe der Saison, der zweistellig getroffen (10 Saisontore, so viele wie nie zuvor in einer DEL2-Hauptrunde) und der 7., der die 20-Punkte-Marke erreicht hat. Außerdem ist Arturs Kruminsch bereits Spieler Nr. 16 im Kader, der zweistellig gepunktet hat (10 Punkte jetzt in 16 Partien) und schon hat man gefühlt wieder die halbe Mannschaft erwähnt, was zeigt, welch großartiges Team da Spiel für Spiel auf dem Eis steht.
Die Eislöwen zementieren sich in den Top 4 quasi fest und stehen nach dem 21. Saisonsieg nun bei 64 Punkten und 120:80 Toren. Wir träumen weiter.
Der eigentliche Höhepunkt des Abends war allerdings nicht der Sieg, sondern die Aussage von Arturs Kruminsch, der im Pauseninterview im Namen aller Eislöwen die besten Genesungswünsche für Lanny Gare aussprach und dem möchten wir uns einfach anschließen. Es war eine große Geste eines Spielers, der nur zu gut weiß, wie viel wichtiger die Gesundheit ist.
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