Man darf sich ja grundsätzlich durchaus die Frage stellen, ob die selbst auferlegten Kontingente die langfristig richtige Lösung im Eishockey sind, muss aber derzeit damit klarkommen.
Es ist fakt, dass Spieler, die das 24. Lebensjahr beenden, im Eishockey plötzlich in gewisser Weise zum fünften Rad am Wagen mutieren, wenn Sie nicht qualitativ hundertprozentig besser sind als ein sogenannter U-Spieler oder ein Routinier. Umso positiver, dass die Eislöwen mit der Verpflichtung von Mike Schmitz erstmals gegen das Prinzip verstoßen. Dies ist allerdings auch nur möglich, weil man in Dresden ohnehin verstärkt auf U24-Spieler setzt und daher das Ü-Kontingent noch weit davon entfernt ist, ausgeschöpft zu sein.
Derzeit befinden sich offiziell 15 Spieler im Eislöwenkader, davon sind 9 Spieler 23 Jahre alt oder jünger. Lediglich zwei Spieler sind derzeit für Ü30-Partys im Parkhotel zugelassen. Somit sind an der Elbe im Moment erst 6 von 15 Ü-Stellen vergeben. Dies lässt Roos und Co. viel Spielraum für die Kaderzusammenstellung.
Da man defensiv mit 9 Spielern plant und damit über dem Standard liegt, kann man davon ausgehen, dass womöglich im Sturm auch nicht nur die üblichen 12 Stellen eingeplant wurden. Das Thema Wohlfühloase und Spielgarantie könnte damit endlich der Vergangenheit angehören und der Konkurrenzkampf wachsen, was quantitativ auch die Optionen bei Verletzungs- oder Krankheitswellen erhöht.
Möchte man in der DEL2 den Spielberichtsbogen vollkommen ausfüllen, benötigt man zwei U21-Fördervertragsspieler. Feldposition 18 und 19 dürfen nämlich nur durch diese Spieler ausgefüllt werden. Einer dieser Fördervertragsspieler ist Juniorennationalspieler Lucas Flade. Die zweite Position ist noch zu besetzen. In jüngster Zeit geisterten ja einige U-Spieler durch die Gerüchteküche.
Adam Kiedewicz wäre mit fast 21 Jahren definitiv zu alt, was aber nicht heißen soll, dass man ihn nicht dennoch holen könnte, zählte er in der Oberliga doch zu den Topstürmern im U21-Bereich. Für den Fördervertrag in Frage käme dagegen Jussi Petersen. Der 18-jährige Junghai sammelte in der letzten Saison erste Erfahrungen in der DEL2 und durfte beim EC Bad Nauheim Profilluft schnuppern. Ein anderer Kandidat könnte auch Petersens Teamkollege Anton Seidel sein, der 19-jährige Stürmer ist gebürtiger Dresdner, qualitativ aber noch ein Stück hinter Petersen anzusiedeln. Aus dem eigenen Nachwuchs könnten womöglich Spieler wie Maik Rausendorf, der gerade noch im Altersrahmen liegt oder der erst 17-jährige Gabriel Lehmann, der 2018 aus Weißwasser an die Elbe kam, interessante Namen sein.
Den Top-DNL-Spieler des Kooperationspartners aus Düsseldorf, Lennart Otten, hat sich bereits die Konkurrenz aus Freiburg weggeschnappt, doch vielleicht wäre es möglich, Torjäger Nick Kardas mittels Förderlizenz für die Eislöwen zu gewinnen. Also DEL-Föli kann man ihn jedoch nicht mit einem Fördervertrag ausstatten.
Es bleibt also im U-Sektor mindestens genauso spannend wie im Ü-Bereich, wo ja seit geraumer Zeit einige spannende Namen herumgeistern.
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