Ein trauriger Tag für alle Augenklappenträger. Das größte crimmitschauerliche Provokationsmittel der letzten Jahre ist nicht mehr verfügbar. Westminster steigt als Hauptsponsor aus und wir müssen noch nicht einmal zur Stadt betteln gehen. Sowas, sowas, sowas. Das is ja eglhoffd. Doch für uns als Dreckshauptstädter gibt es keinen Grund, nachzutreten. Westminster hatte einen wichtigen Anteil daran, dass wir als Club der DEL2 helfen konnten, die Auf- und Abstiegsregelung mit der DEL durchzuboxen und auch ansonsten viel in den Standort investiert, was letztlich auch andere Geldgeber animiert hat, den Club zu unterstützen. Dank der Breite an starken Premiumpartnern wird man deshalb auch das Ausscheiden Westminsters trotz Coronazeiten abfedern können. Zudem ist man bereits in Gesprächen mit einem neuen potenziellen Hauptsponsor befindlich.
Darüber hinaus wird Marian Ziburske, der bekanntermaßen oft, zumindest aus unserer Sicht, etwas zu offensiv mit dem Thema DEL-Aufstieg kokettierte, auch als Gesellschafter aussteigen. Die Anteile werden neu verteilt. Unter anderem konnte man mit Jens Hewald einen neuen Gesellschafter gewinnen, der einen Teil der Ziburske-Anteile übernimmt und zudem auch in nicht unerheblichem Umfang an der DEL-Bürgschaft beteiligt ist. Hewald ist Eigentümer des Parkhotels Dresden und einiger anderer Immobilien, erfolgreicher Unternehmer und kam vor fünf Jahren aus Berlin an die Elbe. Bei seiner Vorstellung weiß er direkt durch Demut sowie Eishockeyromantik zu gefallen und ist auf einem guten Weg, noch ein echter Sachse zu werden. Der bekennende "Nerd" möchte dem Club helfen, die Zukunft zu gestalten, die der Club samt seiner ambitionierten Ziele fortan mit weniger Zeitdruck aufbauen möchte. Trotz unterschiedlicher Vorstellungen ist man jedoch auch Marian Ziburske für sein Engagement und den gezeigten Eifer dankbar, der vor allem in Sachen Infrastruktur durchaus einige Türen deutlich schneller öffnen ließ.
Sportlich soll die Zukunft ab sofort auch wieder von Stürmer Timo Walther gestaltet werden. Der 23-jährige kehrt wie bereits angekündigt nach einem Lehrjahr in der DEL an den Standort zurück, bei dem er zuvor drei Jahre lang zum Topstürmer reifte.
Der Flügelstürmer ist laufstark, robust und torgefährlich, konnte in seinen letzten beiden Spielzeiten in Dresden stets zweistellig treffen und feierte nun kurz vor Ende der DEL-Hauptrunde auch seine doppelte Torpremiere in der höchsten Spielklasse. In Dresden verspricht er sich eine wichtigere Rolle, möchte bestenfalls eine neue Ära mitprägen und zusammen mit Spielern wie Vlad Filin, Tomas Andres, Nicklas Mannes oder Lucas Flade zur echten Identifikationsfigur aufsteigen.
Typen wie Walther ziehen zudem auch junge Menschen zum Eishockey und erhöhen damit das Interesse am Club. Timo beschreibt das Jahr in Nürnberg als wichtigen Schritt in seiner Karriere, freut sich nun aber auf seine neue alte Liebe und sieht die Rückkehr weniger als Rückschritt, sondern vielmehr als nächste Etappe in seiner Entwicklung als Spieler aber auch als Charakter. Dabei bringt der Angreifer auch wieder etwas Feuer in den Kader, gilt er doch neben seinem Talent auch als harter Arbeiter, der emotionale Nadelstiche setzen kann.
Wir freuen uns sehr, dass Timo wieder in Dresden ist und wünschen ihm viel Erfolg in Blau-Weiß.
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