Das Warten hat ein überraschend schnelles (Schw)Ende(ner). Die Dresdner Eislöwen sind keine Zeitverschwende(ne)r und haben die wohl wichtigste Position im Kader bereits frühzeitig besetzt. Tag Drei des Monats Mai und die Goalies kommen herbei.
Getreu dem Motto "3 - 2 - 1 - Meins" gehen wir der Reihe nach. Da sich David Miserotti-Böttcher gegen das Eislöwenangebot und daher für einen Deal eines anderen Clubs entschieden hat, mussten die Eislöwen die etatmäßige Nummer Drei neu besetzen, wenngleich die Sachsen eine spätere Rückkehr Miserotti-Böttchers zum Club nicht gänzlich ausschließen und in Kontakt mit dem Deutsch-Italiener bleiben. Seine Position wird nun in der nächsten Spielzeit von Kristian Hufsky ausgefüllt. Der 21-jährige Deutsch-Kanadier kommt aus Landshut an die Elbe und soll seinen Teil zu einem gesunden Wettkampf zwischen allen drei Torhütern beitragen. In den letzten beiden Jahren hinterließ der talentierte Goalie seine ersten Profi-Spuren in der Oberliga, wo er 2020 auch als Rookie des Jahres ausgezeichnet wurde und bringt genügend Talent mit, um zukünftig ebenfalls in der DEL2 bestehen zu können, auch wenn er manches Mal mit etwas zu viel Selbstbewusstsein gesegnet zu sein scheint.
Als Backup der letzten Saison bleibt den Eislöwen ein bekanntes Gesicht erhalten. Der immer noch blutjunge und damit erst 18 Jahre alte Nick Jordan Vieregge besitzt noch einen Vertrag, wird somit in seine bereits dritte Saison im erweiterten DEL2-Kader der Dresdner gehen und soll nach einer etwas durchwachsenen ersten vollen Spielzeit als Profi den nächsten Entwicklungsschritt machen. Immerhin 13 Einsätze bekam der Junioren-Nationalspieler in der Hauptrunde der abgelaufenen Saison, erlebte dabei jedoch eine ziemliche Achterbahnfahrt der Gefühle und wandelte zwischen Topleistung und Fehlerfestival, was man einem Spieler in seinem Alter allerdings auch zugestehen sollte. Fortan wird die potenzielle Zukunftslösung der Eislöwen zusammen mit Hufsky Druck auf die neue Nummer Eins im Team ausüben. Beiden Torhütern soll zudem auch die Möglichkeit geschaffen werden, Spielpraxis in der Oberliga zu sammeln.
Die neue Nummer Eins an der Elbe wird Janick Schwendener. Der Name mag jetzt nicht gleich jedem ein Begriff sein, doch der 28-jährige Schweizer, der beim ruhmreichen HC Davos seine Ausbildung als Eishockeyspieler genoss, gehörte in den letzten Jahren stets zu den Topgoalies der starken Nationalliga B bzw. heutigen Swiss League (zweithöchste Spielklasse in der Schweiz), bevor er im letzten Jahr den Schritt nach Deutschland wagte und beim DEL-Club in Iserlohn anheuerte. Bei den Roosters kam er jedoch an Nationalspieler Andreas Jenike nur selten vorbei, wenngleich er trotzdem in seinen wenigen Einsätzen zu überzeugen wusste und sich daher nun in DD eine deutlich wichtigere Rolle erhofft. Anders als sein Vorgänger Riku Helenius ist Schwendener übrigens im Besitz eines deutschen Passes und belastet somit auch nicht das ohnehin knapp bemessene Ausländerkontingent des Clubs. Der Linksfänger bedient als Torhüter das Klischee des ruhigen Schweizers, der sich aber neben seiner coolen Attitüde auf dem Eis auch durch einen ziemlich trockenen Humor auszeichnen soll. Oderrrr? Aus seiner Zeit beim HC Thurgau haftet dem Tattoo-Fan zudem der zweifelhafte Ruf an, kein ausgewiesener Playoff-Goalie zu sein, da er in der Vergangenheit oftmals zur Meisterrunde nicht mehr ganz an seine überragenden Hauptrundenleistungen anknüpfen konnte, doch uns reicht es erst einmal schon, wenn es ihm gelingt, unsere Farben mit starken Leistungen überhaupt in die Playoffs zu führen, in welchen er dann natürlich gerne seine alten Kritiker verstummen lassen darf. Nach Pascal Caminada, der im August 2010 zusammen mit Pasi Häkkinen ein Tryout in Dresden absolvierte, ist Janick Schwendener übrigens erst der zweite Goalie mit Schweizer Wurzeln im Aufgebot der Eislöwen. Grüezi Schwendi.
Wir freuen uns auf ein interessantes sowie vielversprechendes Goalie-Trio und wünschen den Jungs eine tolle Saison in Blau-Weiß, auch wenn der Start selbiger leider noch in weiter Ferne liegt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen