Manchmal haben historische Klatschen auch ihr Gutes, denn unsere Eislöwen haben im Sahnpark eine Reaktion gezeigt, die kaum besser hätte sein können.
Nicht nur, dass man die historisch längste Zweitliga-Siegesserie der Crimmitschauer beenden konnte, es gelang nach beinah endlos wirkenden fünfeinhalb Jahren auch endlich, diesen verdammten Fluch der Sahnparibik zu besiegen und ausgerechnet durch einen Erfolg im 13. Spiel nach dem letzten Sieg im Sahnpark wieder als Gewinner nach Dresden zurückzukehren. Damals wie heute waren übrigens Steven Rupprich, Vladislav Filin und René Kramer dabei, wenngleich zumindest Filin zwischendurch nicht alle 12 Niederlagen erleben oder wie wir Fans durchleiden musste.
Brockmann hat das Team an der Ehre gepackt, die Charakterfrage gestellt und die bestmögliche Antwort bekommen. Davon zu sprechen und es dann umzusetzen, sind schließlich immer noch zwei Paar Schuhe, doch die Mannschaft hat geliefert. Denkt was ihr wollt, aber allein für diesen DDerbysieg hat sich die Verpflichtung von Roope Ranta gelohnt.
Nach für uns alle sicherlich zittrigen ersten zwei Minuten bekamen die Eislöwen sofort Zugriff auf das Spiel. Begünstigt durch einen erstklassigen Forecheck und ein solides Zweikampfverhalten konnte man die Gastgeber weitestgehend aus den gefährlichen Zonen verbannen und dadurch das Spiel kontrollieren. Ein Geistesblitz von Lavallée während des Reihenwechsels verhalf uns dann sogar zur Führung. Unnachahmlich zog er über die rechte Bahn ins Drittel, die Gegenspieler auf sich und fand Roope Ranta, der nur noch zentral einschieben musste.
Im zweiten Abschnitt das gleiche Bild, auch wenn man zunächst eine kleine Wachphase der Eispiraten überstehen musste, was aber dank Riku Helenius gelang, der mehrfach stark parierte und den Satz bestätigte, dass sich starke Goalies durch zwei Dinge auszeichnen: Gute Reflexe und ein schlechtes Erinnerungsvermögen. Mit zunehmender Spielzeit erhöhten unsere Männer wieder die Spielanteile und vorne erhöhte erneut Ranta auf 0:2. Das kurz vor der Pausensirene dann auch noch Supis auf 0:3 erhöhte, sorgte für ungeahnte Hoffnung, wohlwissend das im Sahnpark andere Gesetze für uns gelten.
Im Schlussabschnitt behielt man zunächst weiterhin die defensive Kontrolle, spielte simpel und brachte die Scheiben immer wieder heraus, doch ein mal wieder äußerst unnötiges Foul hinter dem gegnerischen Tor belebte das müde Fleisch der Kopftuch-Brigade. Powerplay. Tor. Plötzlich waren die Gastgeber wach, der Eislöwenkopf, zumindest spätestens nach dem schnell folgenden 2:3 wieder im Fluchmodus. Doch heute nicht. Die Defensive hielt und der Käpt'n schickte den Puck kurz vor Ultimo in Richtung des verwaisten Heimtores und in Zeitlupe entspannten sich die Gesichtszüge aller Blauweißen, als das Hartgummi mittig in den Torraum kroch.
Fazit: Mal abgesehen von den Special Teams war das eines der besten Spiele im Sahnpark seit Jahren und eines der besten Auswärtsspiele in dieser Saison. Defensiv strukturiert, sehr diszipliniert und mit einem richtig guten Checking Game in allen Zonen. Auch Defensivhockey kann sexy sein. Besonders beeindruckt hat uns dabei die Mentalität von Riku Helenius. Nicht jeder schüttelt den Freitag so ab wie er und hält dem Druck so gut stand.
Im 750. Zweitligaspiel gelingt den Eislöwen also der Stopp des Sahnparkfluches, zudem feiert Arne Uplegger in seinem 150. Eislöwenspiel seinen ersten Sieg in Crimmitschau und wir wollen natürlich auch Jordan Knackstedt noch nachträglich gratulieren, glückte unserem Kapitän doch bereits am Freitag sein 200. Scorerpunkt als Eislöwe. Was für ein Meilenstein in nicht einmal drei Spielzeiten.
Noch mehr feiern wir heute aber natürlich den vierten DDerbysieg der laufenden Saison und den zweiten unter Andreas Brockmann, der damit in Sachsen-DDerbys ungeschlagen bleibt.
Wie Andi sagen würde: "Hart arbeiten, nicht träumen." Also bleibt auf Kurs Männer! Immer vorwärts.
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