Die Comeback-Kings sind wieder da. Wir wiederholen uns ja echt ungern, aber zum gefühlt drölfmillionsten Mal machten wir das Spiel und der Gegner die Tore. Heute halfen dabei aber auch die Schiedsrichter freundlich mit. Während wir zunächst in Schönheit starben, konterten uns die Gäste aus. Das 0:2 wurde dann jedoch ein Stück weit auch von den begabungsflexiblen Schiedsrichtern begünstigt. Zwar trafen die Gäste erst kurz nach Ablauf der Strafe gegen unsere Eislöwen, doch diese Strafe hätte nie ausgesprochen werden dürfen, da dem Foulspiel von Hanusch ein klares Abseits der Bad Nauheimer vorausging. Eine Brill(e) hätte womöglich geholfen.
Im zweiten Abschnitt kamen unsere Jungs dann wild entschlossen raus, die heimische Torflaute zu beenden, suchten aber immer noch zu oft den Extra-Pass. Den Dosenöffner mimte dann aber ausgerechnet Dreifach-Daddy Steven Rupprich, der das Durchbrechen der magische Schallmauer von 100 torlosen Heimminuten abwenden konnte. Das Wort "dreifach" sollte übrigens noch ein großes Thema des Abends werden. Vor der Drei kommt aber erst einmal die Zwei. Tor Nummer Zwei besorgte noch im zweiten Drittel Nick Huard, der zuvor sechs Spiele torlos blieb, nachdem er dreifach gegen Landshut getroffen hatte. Doch unsere Eislöwen gingen nicht etwa mit dem Unentschieden in die zweite Pause. Erneut übersahen die Streifis ein Abseits, dafür aber nicht das wenig später folgende maximal semi-intelligente Revanchefoul von Vlad Filin. Ein kleines Klopferchen und der Alarm-Arm schnellte hoch. Noch schlimmer aber war, dass die Gäste direkt Kapital daraus schlugen und kurz vor der Sirene zur erneuten Führung einnetzten, was Brockmann so richtig zum kochen brachte, während die Gäste unnötig austickten, weil unser Kapitän mit der Schlusssirene noch eine Scheibe Richtung Defensivzone der Gäste jagte. Man kann es auch übertreiben, zumal Bad Nauheim bis dahin für spärliche Spielbeteiligung viel Ertrag erwirtschaften konnte.
Im Schlussdrittel rannten unser Jungs nun also erneut einem Rückstand hinterher, kamen aber auch erneut zurück. Nick Huard mit seinem zweiten Streich besorgte den relativ zügigen Ausgleich. Danach hatten beide Teams gute Chancen, die Eislöwen aber die hochkarätigeren. Vor allem Ranta und Filin übertrafen sich aber heute im Auslassen bester Gelegenheiten und so musste mal wieder die Overtime bemüht werden.
Dort trat dann gleich Cason Hohmann, die heutige Scoringversicherung der Gäste, in die Fußstapfen von Vlad Filin und ließ sich zu einem ähnlich cleveren Foul wie der Deutsch-Russe hinreißen. Das Geschrei war natürlich groß, aber völlig überzogen, vor allem wenn man im zweiten Drittel von einem genauso kleinlichen Pfiff profitierte und deshalb überhaupt drei Tore auf dem Konto verzeichnen konnte. Was folgte war klar. Überzahl Eislöwen und auch wenn das Powerplay sonst krankt, in der Overtime ist das eine Lieblingsdisziplin von Knacki und Co. Dotzler bediente mehrfach Ranta für den One Timer von links, mehrfach scheiterte der Finne, doch im Slot war beim zweiten Abpraller Nick Huard zur Stelle und erwurschtelte mit seinem dritten Treffer den Overtime-Winner. Scheinbar trifft er entweder wochenlang gar nicht oder einmal dreifach. Uns wäre lieber, er träfe einfach beständiger.
Fazit: Es war in allererster Linie ein Sieg der Moral. Das Team hat sich trotz wiederholter Nackenschläge immer wieder ins Spiel zurückgekämpft, am Ende nicht unverdient den Sieg eingefahren und damit auch die kleine negative Heimserie beenden können. Solche Spiele und Siege sind letztlich ein positiver Ausdruck für eine gesunde Mentalität. Es will zwar derzeit nicht alles gelingen, aber man zeigt Nehmer-Qualitäten und steht immer wieder auf. Weiter so. Wieder zwei Punkte mehr im Sack. Immer vorwärts.
P.S.: Es gibt schlechte Gewinner, aber auch schlechte Verlierer. Wir haben immer Verständnis für Emotionen, aber dass sich die Gäste aus der Kurstadt heute nach dem Spiel als die klar Benachteiligten hinstellten, war doch etwas amüsant. Cason Hohmanns verbale Entgleisung bildete dann, wenn man so will, das Highlight des vierten Drittels. Unser Tipp: Einfach mal an der blauen Linie lecken oder den Kopf auf dem Rastplatz in den Schnee stecken und runterkühlen.
Sei es drum. Unser Sieg war alles andere als unverdient oder ergaunert.
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