Sonntag, 24. Januar 2021

Oberbayern niedergerungen...

Eislöwen belohnen sich für ihre Geduld!

Schaut man nur auf die derzeitige Kaderstärke, war es das Duell von David gegen Goliath, doch die Tölzer spielen bereits die gesamte Saison mit einem kleinen Kader großes Eishockey und so gesehen wäre Überheblichkeit der falsche Begleiter gewesen.

Busbeine? Nicht zu sehen. Wir kamen gut in die Partie, doch überließen den Hausherren dann doch zu oft die Scheibe. Tölz hat offensiv auch mit nur 2,5 Reihen genügend individuelle Klasse, um Chancen zu kreieren. Dies gelang dann auch beim nicht unverdienten Führungstreffer. Das erste Drittel aus Dresdner Sicht defensiv ordentlich, offensiv aber zu planlos. Umso wichtiger, dass Vlad Filin seine Tor-Serie am Laufen hielt und kurz vor der Pause den Psycho-Doc spielt.

Im Mitteldrittel sah man die Wirkung. Unsere Eislöwen klar tonangebend, den Körper und die Scheibe spielend. Die Gastgeber oft in der Falle, was einen Kraftverlust zur Folge hatte. Doch Knackstedt, Huard und Co. versäumten es, die lange Drangphase in eine Führung umzumünzen.

Diese sollte aber dann im Schlussdrittel gelingen. Der Kapitän bedient Ritter und der schnalzt das Hartgummi einhändig ins Tölzer Tor. Sehenswert. Alles schien seinen Lauf zu nehmen, doch statt ruhig und cool weiterzuspielen, gönnt man sich plötzlich eine dieser unnötigen Strafen. Es dauert keine zehn Sekunden und die Führung ist Geschichte. Ärgerlich, vor allem da man sich ausgerechnet, als man danach den Tritt wiedergefunden hat, die nächste Unterzahl einbrockt. Wieder Powerplay der Oberbayern, wieder klingelt es. Helenius, der stark hielt, also zum dritten Mal machtlos. Doch so wie in den jüngsten Partien zuvor, finden die Eislöwen aktuell immer öfter die passenden Antworten, statt sich ihrem Schicksal zu ergeben. Nach starker Vorarbeit von Kramer, der seine unglückliche Figur beim Gegentor vergessen machte, traf Ranta zum schnellen Ausgleich. Den Sieg besorgt dann natürlich Lord Rothelmchen. Knackstedt hatte bereits im Mitteldrittel eine dicke Chance, die er vergab, doch im zweiten Anlauf ließ er Franzreb keine Chance und stellte die Weichen auf Sieg, den am Ende vor allem auch Helenius festhielt.

Fazit: Wir haben eine Serie, eine Siegesserie und fahren das erste Sechs-Punkte-Wochenende der Saison ein. Vieles erinnert dabei an die letzten Spielzeiten. Das Selbstvertrauen wächst beinah minütlich. Es ist immer noch viel Verbesserungspotenzial vorhanden, allein wenn man auf Cleverness und Special Teams schaut, doch man lässt sich mittlerweile einfach kaum noch von Rückschlägen beeindrucken, mutiert so langsam zum Momentum-Killer der positiven Art und zerstört, statt sich selbst, jetzt lieber das Spiel des Gegners. Der wichtigste Faktor neben Unterschied-Spielern wie Filin (fünf Spiele in Folge getroffen), Knackstedt, Helenius, ja Helenius oder Ranta ist dabei das bessere Teamplay und Mindset sowie der damit verbundene Formanstieg vieler Leistungsträger. Immer weiter so. Immer vorwärts.

P.S.: Wir gratulieren Ruppi zum 344. Pflichtspiel als Eislöwe. Damit hat er nun mit Rekordhalter Pavel Vit gleichgezogen und ausgerechnet im Heimderby die Chance, Club-Geschichte zu schreiben.

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