Dienstag und auswärts in Heilbronn. Eigentlich alles Grundvoraussetzungen für eine Katastrophe, aber siehe da, die klaren Worte von Andreas Brockmann nach dem Bayreuth-Spiel haben wohl gefruchtet und das Team hat erstmals auswärts über sechzig Minuten den eigenen Stil durchgebracht und sich wie zuhause auch nicht von Rückschlägen aus dem Rhythmus bringen lassen.
Vom Start weg waren die Brockmänner spielbestimmend, aber das kennen wir ja. Man hat jedoch spüren können, dass man, auch wenn offensiv zunächst wieder der Hahn klemmte, sehr stabil unterwegs war. Hinten geordnet, vorne gewillt. Es fehlte nur der zuletzt angemahnte Torhunger.
Dieser sollte sich dann aber im zweiten Abschnitt zeigen und ausgerechnet im zuletzt eigentlich nur noch sporadisch sichtbaren Powerplay entfalten. Heute ein anderes Bild. Klare Aufstellung, viel mehr Ruhe an der Hartgummischeibe, dazu ein etwas ängstlich wirkender Gegner, der ihnen in die Karten spielte und schon ging die Ketchupflasche auf. Eins, zwei, drei Tore in Überzahl und die höchste Auswärtsführung der Saison. Doch zwei Strafen und eine zu passive Phase weckten die Gastgeber auf. Doppelt wichtig dann, dass Filin mitten in die Drangphase der Falken hinein den Unterländern das Momentum zerstörte.
Im Schlussdrittel verteidigte man das eigene Tor dann sehr seriös und ließ auch dank Helenius nichts mehr anbrennen. Man muss seinen Stil nicht mögen, aber er bringt in dieser Spielzeit deutlich konstantere Leistungen als in der Vorsaison und nimmt damit auch Vieregge den Erwartungsdruck. Zum Schluss machte Ritter dann per Schuss ins verwaiste Falkentor den berühmten Deckel drauf und die Eislöwen feierten endlich den ersten Auswärtssieg der Saison.
Fazit: Es gibt an diesem Auftritt unserer Mannschaft nicht viel zu meckern. Das war über weite Strecken eine sehr reife Vorstellung und genau diese Erkenntnis ist irgendwie ärgerlich, wenn man an so manches Auswärtsspiel denkt, wo genau diese Quäntchen gefehlt hat, um als Sieger vom Eis zu gehen.
Wir schauen aber lieber nach vorn und der Trend unter Brockmann ist durchaus positiv. Die Anzahl und Frequenz der Dreier nimmt zu. Drei Siege aus den letzten fünf Spielen kann man dabei durchaus als ansteigende Leistungskurve bezeichnen.
Knobloch endlich wieder fit, dazu ein Knackstedt, der das Team als Kapitän über weite Strecken richtig gut führt, hart arbeitet und eine Menge Minuten frisst, ohne nur an sein Scoring zu denken, Biezais, der nicht nur eine Chance bekam, sondern selbige auch endlich mal zu nutzen wusste, ein einfacheres Aufbauspiel, dazu ein Filinchen, welches gerade einen Torlauf entwickelt, ein Joe Kiss, der immer mehr in Erscheinung tritt und eine Mannschaft, die miteinander arbeiten will.
Entscheidend ist nun dennoch, dass man es endlich einmal schafft, all das auch mehrfach hintereinander abzurufen. Freitag besteht die Chance dazu. Nutzt sie. Wir glauben an Euch.
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