Mit voller Kapelle den Wagnerstädtern den Eislöwen-Marsch geblasen. So könnte man das Spiel etwas blumig zusammenfassen. Doch der Reihe nach.
Ohne Ritter, Dotzler, Rupprich und Uplegger, aber dafür mit dem neuen Trio um Supis, Dersch und Ranta gingen unsere Eislöwen nach einem tollen kulturellen Auftritt der Staatskapelle in der Nordkurve ins Spiel. Elvijs musste dagegen wie erwartet als 5. Importrad am DD-Skoda im Homeoffice bleiben.
Unsere Männer legten aggressiv los, erspielten sich ein Übergewicht. Nichts neues zuhause, doch dieses Mal belohnte man sich zum Ende des ersten Abschnitts mit der verdienten Führung.
Im zweiten Drittel zunächst ein ähnliches Bild, doch dann hatte wohl das Sandmännchen etwas zu früh den Schlummersand geliefert und so begann die Zeit von Riku Helenius sowie seinen besten Kumpels: Pfostenius und Lattenius. Defensiv schmiss man sich voll rein, sorgte aber für zu wenig Entlastung und so wirkte die Pausensirene fast wie eine Erlösung.
In die Schlussperiode startete man dann geistig wieder deutlich frischer, hatte aber dennoch Glück, als Järvelainen nur das Gestänge traf. Glück, aber Glück, welches man sich erarbeitet hat. Vorne war es dann der unermüdliche Tom Knobloch, der für die Beruhigungstropfen sorgte, zwei weitere Tore mit seinem starken Einsatz vorbereitete und somit schließlich den ersten Dreier der Saison unter Dach und Fach brachte. Das Riku Helenius dann auch noch seinen verdienten Shutout feiern konnte, war das i-Tüpfelchen auf eine der besten Leistungen dieser Saison. Es war übrigens der erste Zu-Null-Erfolg seit dem 9. Dezember 2018. Damals gewann man bei "Rossis Huskies" mit 0:2.
Fazit: Rossi war selten so laut und energisch wie in diesem Spiel. Er hat dem Team vorgelebt, was es auf dem Eis zeigen soll. Eine hohe Aggressivität, viel Dynamik, Willen, Leidenschaft und Zweikampfhärte. Man gab in einem intensiven Spiel überwiegend den Ton an, fand defensiv ein gutes Mittel gegen die wilden Tigers, überstand die Druckphasen, hielt sich in Unterzahl schadlos und machte vorn im Gegensatz zu den Gästen die Tore. Man ließ zwar einige Breakchancen ungenutzt, besonders Dennis Swinnen möchte man wünschen, dass mal zwei, drei solche Dinger reingehen, doch letztlich genügten drei Treffer für einen verdienten Sieg.
Profitiert haben die Eislöwen dabei zum einen von einer geschlossenen Teamleistung, aber zum anderen auch von der Topform einiger Sorgenkinder. Steve Hanusch hat seine bisher suboptimale Saison mit diesem Spiel abgehakt. Er war defensiv der Chef und belohnte sich mit dem 3:0 für seine starke Vorstellung.
Offensiv half die Rückkehr von Filin ungemein, die Reihen wieder homogener auszurichten. Zudem entfachte Tommy Garlic, zurück in der Knackstedt-Reihe, sein altes Feuer aus der Vorbereitung und drückte dem Spiel seinen Stempel auf. Unzählige Scheibengewinne, Zweikämpfe, unermüdlicher Einsatz im Fore- und Backcheck und die Erarbeitung so einiger Torchancen, prägten seinen Auftritt.
Auch Christian Neuert lieferte eines seiner besten Saisonspiele ab, zeigte sich gegen sein Ex-Team heiß und hochmotiviert. Zeigte starke Solos, wichtige Blocks und kreierte mit Swinnen und Kiss so einige Torchancen.
Die neuen blieben heute weitestgehend unauffällig. Für Supis und Dersch durchaus als Kompliment zu verstehen, wenngleich vor allem der Förderlizenzspieler zu Beginn etwas nervös wirkte und einige Standprobleme offenbarte. Roope Ranta war noch auf der Suche nach der Bindung, doch seine bloße Anwesenheit genügte schon, um die Bayreuther passiv werden zu lassen. Filin, Trupp und er haben auf jeden Fall das Potenzial, eine echte Zuckerreihe zu werden. Ranta wird liefern, wenn es nötig ist. Heute brauchte es seine Tore noch nicht.
Ach und dann wäre da noch so ein anderer Finne. Riku Helenius oder wie wir ihn heute nennen: Rikuhatzu. Wer ihn nach dem Spiel heute immer noch als Fehlbesetzung ansieht, sollte vielleicht die Schaukel etwas weiter von der Wand wegrücken. Endlich gab es wieder einen Shutout zu bejubeln und das in einem Spiel, was auch gut und gerne 6:5 enden kann. Dieser Shutout ist für Elvijs und natürlich für die arg geschundene Defensivseele der Eislöwen.
So sieht der richtige Weg aus Männer. Geht ihn konsequent weiter. Wir folgen euch.
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