Montag, 28. Dezember 2020

Die logische Wahl...

Andreas Brockmann traut sich!

Wenn man auf den DEL2-Trainermarkt schaut, kommt man an Andreas Brockmann nicht vorbei. Der Bayer übernimmt ab sofort die Nachfolge von Rico Rossi und erhält natürlich einen Vertrag bis 2022. So ist bei vorzeitiger Trennung auch nächstes Jahr die im Etat eingeplante doppelte Gehaltszahlung für Trainer gesichert. 

Wir könnten jetzt wie bei Steer, Gratton oder Rossi auch Brockmanns Erfolge als Trainer aufführen, aber wie wir mittlerweile gelernt haben, gelten in Dresden andere Gesetzmäßigkeiten, zumal die Vergangenheit noch nie dabei geholfen hat, die Zukunft erfolgreich zu gestalten.

Das der 53-jährige gebürtige Tölzer aber Ahnung von dem hat, was er macht, hat er schon an verschiedensten Standorten, zuletzt über vier Jahre in Kaufbeuren, bewiesen. Wir alle haben zudem genug Niederlagen gegen Kaufbeuren erlebt, um zu wissen, was seine Teams auszeichnet. Gleich fünf Mal führte er seine DEL2-Teams in den letzten sechs Spielzeiten als Trainer ins Playoff-Halbfinale und auch in der vergangenen Saison hätte er ohne den Abbruch der Spielzeit die Chance dazu gehabt. Er ist jetzt nicht dafür bekannt, extrem defensiv spielen zu lassen, hat es aber fast immer bewerkstelligen können, ein homogenes Team zu bilden, welches eine gute Balance aus Offensive und Defensive findet. Brockmann ist kein Rumpelstilzchen, eher ein ruhiger Vertreter seiner Zunft und ist mit seiner bedächtigen Art bislang sehr erfolgreich gefahren.

Er kennt sich aber auch mit Misserfolg aus, erhielt in Kaufbeuren jedoch stets die Rückendeckung, selbst in schwierigen Phasen in Ruhe arbeiten zu dürfen, führte die Jokers ein ums andere Mal aus spielerischen Krisen und aus dem Keller wieder nach oben, womit man ihn durchaus als perfekte Lösung für die aktuelle Lage ansehen kann. Doch all das muss natürlich nun erst einmal unter den neuen Gegebenheiten auf dem Eis umgesetzt werden. Für diesen schweren Auftrag kann man ihm daher nur viel Glück wünschen und hoffen, dass sich nicht nur die Spieler am Riemen reißen, sondern vor allem auch das Umfeld mal lernt, Ruhe zu bewahren und nicht gleich wieder bei jedem kleinen Rückschlag, der definitiv kommen wird, loszujammern.

Brockmann beweist auf jeden Fall Mut, sich dem wohl schwierigsten sportlichen Standort der Liga anzunehmen, gilt man doch mittlerweile beinah als untrainierbar. Dem Gesetz der Serie nach freuen wir uns jetzt einfach mal auf neun Jahre Brockmann. Gelle!? Kochta fünf Jahre, dann fünf Trainer mit kurzer Laufzeit, Popiesch sieben Jahre, dann wieder fünf Trainer mit kurzer Laufzeit, Brockmann... Ihr könnt unserer Logik sicher folgen.

Möge der Eishockeygott seiner und unserer Seele gnädig sein und uns allen endlich ein paar Jahre ohne die ewig gleichen Trainerdiskussionen ermöglichen. Amen.

Servus Andi und viel Erfolg in der schönsten Stadt der Welt.

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