
Wenn in Dresden Not am Mann ist, holt man einen Italo-Kanadier. Zuletzt Stewart, jetzt Gratton und der soll wie Kaugummi-Bill die Eislöwen-Saison schnellstmöglich retten. Doch wer ist Bradley "Brad" Gratton?
Brad Gratton ist ein 48-jähriger, in Brantford (Ontario) geborener Kanadier mit italienischen Wurzeln, der bis 2001 selbst als Profi in Nordamerika und Europa aktiv war und dabei auch schon Erfahrung in Deutschland sammeln konnte. So spielte er für Füssen, die Crocodiles in Hamburg und auch für Bad Aibling. Er war eher ein durchschnittlicher Center auf niedrigem ECHL-Level und hatte seine besten Jahre in Österreich. Gratton stammt aber aus einer absoluten Eishockey-Familie. Sein Bruder Josh, aktuell Spieler in Glasgow (Vorbereitungsgegner der Eislöwen), ist ein ehemaliger NHL-Spieler, genau wie die Cousins Chris und Dan. Der Name Gratton ist durchaus eine Qualitäts-Marke im kanadischen Eishockey.
Auch wenn Brad Gratton als Spieler dem Familien-Niveau etwas hinterherhinkte, so legte er dafür als Trainer einen vielversprechenden Start hin. Nach einer Assistenztätigkeit in der ECHL ging es für Gratton nach Dänemark, wo er 2009 in Herlev erstmals ein Erstliga-Team als Headcoach betreuen durfte. Nach einem kurzen Abstecher in die englische Liga kehrte er 2011 nach Dänemark zurück und übernahm in Rodovre die Mighty Bulls, welche er als Cheftrainer in drei Jahren dreimal in die Playoffs führte, einmal sogar das kleine Meisterschaftsfinale erreichte und anschließend Bronze gewann. Im gleichen Jahr betreute er auch Dänemarks U20-Nationalmannschaft und belegte Platz 3 bei der Junioren-B-WM. 2014 wechselte der mittlerweile geschätzte Cheftrainer Gratton zum dänischen Ligarivalen Odense Bulldogs, mit dem er zwei Top-5-Platzierung erreichte, aber jeweils im Playoff-Viertelfinale ausschied. Dafür holte er aber immerhin 2016 zum Abschluss den Titel im dänischen Pokalwettbewerb. Danach führte Grattons Weg nach Frankreich. In Epinal übernahm er im Dezember die strauchelnde Mannschaft und führte sie in der Folge immerhin noch in die Playoffs. In der letzten Saison war er dann als Cheftrainer und General Manager in Personalunion tätig, verpasste jedoch die anvisierten Playoffs klar und wurde nach dem erreichten Klassenerhalt nicht mehr mit einem Folgevertrag ausgestattet.
Seither hatte Bradley Gratton den Status des Free Agents, bevor er heute als vierter Trainer innerhalb der letzten 18 Monate bei den Eislöwen anheuerte. Wir wünschen ihm und uns maximale Erfolge mit dem Team.
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