Der Duft frisch gegrillter Bratwürste (Roster) und Steaks, Bier aus Plastikbechern für 2 Euro, eine kalte Halle und eine tolle Atmosphäre zu einem packenden Bundesligaspiel. Es war das, was wir alle eine ganze Weile vermisst haben, weg vom Event, zurück zu den Wurzeln, wenn auch aus der Not geboren. Mehr als 1.000 Dresdner Fans, sowie ca. 40 Landshuter und 100 Chemnitzer erlebten beinah Eishockey wie an der unvergessenen "Pieschener Allee".
Das Spiel begann mit offenem Visier, jedoch machten die Gäste in einem temporeichen Auftakt den geordneteren Eindruck, spielten zielgerichteter und hatten mehr vom Spiel, die Eislöwen aber hielten defensiv stark dagegen und hatten mit Silver im Tor erneut einen beeindruckenden Rückhalt. Im ersten Drittel fielen keine Tore, was ein verdientes Unentschieden zur ersten Pause bedeutete.
In Abschnitt Zwei gewann zusehens der Tabellenzweite aus Niederbayern die Oberhand auf dem Eis, während auf den Rängen die Eislöwenfans einen starken Support zeigten. Das Spiel bekam dadurch auch zusätzliche Emotionen und wurde rauer. Die Eislöwen sahen sich vermehrt auf der Strafbank wieder und eine dieser Powerplaychancen nutzte Landshut zum Premierentor in Chemnitz. Dresden brauchte etwas, um den Rückstand zu verarbeiten, aber Steve Silverthorn hielt seine Vorderleute auf Kurs und als man erneut in Unterzahl war, zeigte Norman Martens mit einem sensationellen Solo, wie lebendig das Dresdner Eishockey noch ist. Mit einem grandiosen Shorthander glich er zum heiß umjubelten 1:1 aus.
Das letzte Drittel war stimmungsmäßig ein Fest. Die Fans trugen ihre Mannschaft durch das Spiel und pushten sie ohne Pause. Die Eislöwen nutzten diese Energie für wütende Angriffe. Das Spiel ging hin und her, jedes Team suchte die Entscheidung und knapp 7 Minuten vor Schluss ergriff Kapitän Patrick Jarrett im Gewühl vor dem Tor die sich bietende Gelegenheit und netzte zum 2:1 ein. Die Halle stand Kopf und feierte die Eislöwen nun lautstark. Landshut wirkte angeschlagen, versuchte zwar nochmal alles, aber die Eislöwendefensive, Goalie Silver sowie die singenden Fans boten den Cannibals Paroli und feierten letztlich einen hart erarbeiteten und nicht unverdienten "Heimsieg" in Chemnitz.
Wir möchten Chemnitz, den Eislöwen-Verantwortlichen, allen mitgereisten Fans und natürlich dem Team für diesen sensationellen Eishockeyabend danken. Man hat gesehen, wieviel das Dresdner Eishockey zu bieten hat und was stimmungsmäßig mit einer gut konzipierten Halle möglich ist. Das hatte Flair und war ganz nach unserem Motto "back to the roots". Davon ab haben die Eislöwen mittlerweile den Kontakt zu den vor ihnen platzierten Teams hergestellt und mit dem 3. Sieg aus den letzten 4 Spielen auch sieben Spieltage vor Schluss einen neuen Minusrekord vermieden. Denn mit nun 47 Punkten hat man bereits einen mehr als in der punktschlechtesten Bundesliga-Saison 2008/2009.
Am Sonntag steigt dann das Auswärtsspiel Bietigheim bei dem nächsten direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, deren Höhenflug Richtung Platz 8 durch zuletzt zwei Niederlagen arg ins Stocken geraten ist. Die Eislöwen konnten bislang alle Saisonvergleiche mit Bietigheim für sich entscheiden und wollen auch morgen im Ellental ihren Aufwärtstrend fortsetzen.
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