Auch wenn es ähnlich klingt, es geht heute nicht um Shenanigans, also Streiche, Albernheiten oder ähnliches, sondern um Schwenningens Eishockeyteam.
Kein neuer Gegner, doch es ist ein paar Jährchen her, dass wir im Stadtteil der Doppelstadt Villingen-Schwenningen gastierten. Erst 1972 wurden die zuvor durch eine Verwaltungsgrenze getrennten Orte Villingen und Schwenningen verheiratet. Bis heute redet man je nach Stadtteil von Villingen oder Schwenningen. Quasi eine Wende und Einheit im lokalen Stil.
Was verbindet man mit dem Städtchen im Schwarzwald und den Schwenninger Wild Wings?
Bekannt ist Schwenningen vor allem für die Uhrenindustrie (Kienzle Uhren wurden lange Zeit dort gefertigt, aber auch Bürk, Kaiser und Mauthe) und eben den SERC, der im Eisstadion am Bauchenberg zum kultigen und emotionalen Eishockey-Zentrum der Region aufstieg.
Bekannteste Kinder der Stadt sind sicherlich Schlagerstar Michelle, Ex-NHL-Spieler Dennis Seidenberg und Skisprunglegende Martin Schmitt.
Der Schwenninger ERC ist Nachfolger des SEC Schwenningen, der 1904 gegründet wurde. Demnach blickt man in Schwenningen auf eine lange Eishockeygeschichte zurück, die allerdings erst in 60er Jahren richtig Fahrt aufnahm.
1981 erfolgte der Aufstieg in die Bundesliga, der man angehörte, bis man 1994 als Gründungsmitglied der DEL fungierte. 2003 folgte der Lizenzentzug aufgrund einer Insolvenz. Die Wildschwäne, die basierend auf dem Höckerschwan im Stadtwappen seit der DEL-Zeit offiziell als Wild Wings antraten, schlossen das Isolvenzverfahren erfolgreich ab und starteten fortan in der zweiten Liga, wo sie ein ständiges Top 6 Team darstellten.
Die Rückkehr ins Oberhaus im Jahr 2013 war dann allerdings weder sportlich erarbeitet, noch sonderlich ruhmreich. Die Hannover Scorpions verkauften die Lizenz an den Höchstbietenden. Obwohl vorher Bietigheim im Finale Schwenningen schlug, boten die Wild Wings einfach mehr als die Steelers und stachen den Meister und Erzrivalen letztlich finanziell aus.
Seither sind die Wild Wings wieder dauerhaft in der DEL zuhause, aber vor allem in den unteren Tabellenregionen zu finden. Erst vor zwei Jahren begann dann eine Entwicklung hin zu einem ernsthaften Playoffkandidaten, der vor kurzem in der Lage war, den amtierenden Meister Berlin zu schlagen.
Unsere Geschichte mit Schwenningen begann 2005 und ging zunächst bis 2013. Eine durchaus intensive Zeit. Im Februar vor 12 Jahren erfolgte der letzte Pflichtspielvergleich. Damals verloren wir zuhause mit 2:4.
2008 reisten wir per Sonderzug nach Schwenningen. Eingefrorener Glühwein nach dem ersten Drittel, eine wilde Bahnhofsparty nach dem Spiel und eine standesgemäße Niederlage unserer damaligen Aufsteiger aus der Oberliga blieben in Erinnerung.
2011 dann das einzige Playoffduell, welches wir letztlich klar und ohne Einzelsieg verloren, auch weil wir in Spiel 2 zuhause eine 4:1-Führung noch in den Schlussminuten verspielten.
Insgesamt haben wir auch deshalb nur 8 der bislang 32 Partien gegen Schwenningen gewinnen können. Da darf nun also gerne mit Siegen ordentlich aufgestockt werden.
Dan Hacker, Mark MacKay, Wally Schreiber, Andreas Renz und Mike Bullard sind Namen, die man sofort mit den Wild Wings verknüpft. Aber auch die Namen Chernomaz und Goc werden immer mit dem SERC verbunden sein. Bei uns geistern noch Namen wie Wayne Hynes, Dusan Frosch, Brock Hooton, Radek Krestan oder Dustin Whitecotton durch den Kopf. Viele Wildschwäne hatten auch das Dresdner Trikot an. Martin Svejda, Robin Sochan, Marc St. Jean, Zdenek Travnicek, Robert Brezina, Jason Deleurme (Dededededede), Bastian Steingroß, Martin Heider, Max Prommersberger, Marcel Rodman, Toni Ritter, Björn Bombis, Pat Baum, Lukas Slavetinsky, Kevin Lavallée, Thomas Pielmeier, Rob Brown, Mirko Sacher, Cedric Schiemenz, Konstantin Firsanov, Jonas Schlenker, Danny Pyka oder zuletzt Mitch Wahl und unser aktueller Kapitän Travis Turnbull. Derzeit trägt auch ein Ex-Eislöwe, nämlich Alex Trivellato, das Trikot der Schwäne.
Nach einem Dutzend an Jahren sind wir nun also wieder zu Gast in der Helios Arena. Trivellato vs. Turnbull. Wild Wings vs. Eislöwen. Schwarzwald vs. Elbtal. VS gg. DD.
Hey Wild Wings, haltet den Glühwein warm, wir kommen jetzt wieder regelmäßig vorbei. Echt deli, oder?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen