Man könnte es ja auch mal etwas leichter erwischen, aber nö. Unser zweiter Heimspielgegner ist kein geringerer als der glorreiche MERC. Blicken wir auf unseren zweiten Gast der jungen Saison: die Adler Mannheim.
Was verbindet man sofort mit Mannheim?
Im Rahmen des Baus der Friedrichsburg um 1600 entstand die heutige Innenstadt von Monnem. Die gitterförmige Anordnung brachte ihr den heutigen Beinamen Quadratestadt ein. Die ehemalige Residenzstadt der Kurpfalz gilt als historisch wertvoll und beherbergt mit dem Barockschloss eine der größten Schlösseranlagen der Welt.
Von Barock zu Baracke. In jüngster Zeit erlangte Mannheim auch traurige Berühmtheit durch die Sozialsiedlung der Benz-Baracken. Doch viel eher verbindet man den Namen Benz aufgrund des ersten Automobils mit der zweitgrößten Stadt Baden-Württembergs. Schließlich ließ Carl Benz seinen ersten Motorwagen dort patentieren und nahm sich dabei wohl ein Beispiel an Werner von Siemens, der den weltweit ersten elektrischen Aufzug in Mannheim installierte. Zudem war man Gründungsort für den heute wohl größten Chemiekonzern der Welt. BASF.
Auch die Musik ist in der kurpfälzischen Metropolregion zuhause. Denkt man an Projekte wie die Söhne Mannheims und die Musikhochschule, die viele herausragende Künstler hervorgebracht hat.
Doch vor allem steht Mannheim für zwei große Sportklubs. Waldhof und die Adler. Während der Fußballklub in den letzten Jahrzehnten an Strahlkraft verlor, leuchten die Adler als einer der Vorzeige-Eishockeyklubs des Landes. Nicht zuletzt deshalb nennt man sich in Mannheim gerne auch die Eishockeystadt. Obgleich das Stadtwappen einen Löwen ziert, ist der Adler mittlerweile das Tier, was man zuallererst mit Mannheim verbindet.
Der MERC wurde 1938 gegründet und seither gehört Mannheim als fester Bestandteil zum deutschen Eishockey. Der achtmalige Deutsche Meister ist Gründungsmitglied der DEL und tritt seit 1994 unter dem Beinamen "Die Adler" an. Damals stand der Klub vor dem Bankrott, konnte sich aber mit Gründung der Liga berappeln und zählt heute zu den größten Aushängeschildern im Land. Vor allem auch der Nachwuchs ist zu erwähnen und in gewisser Weise ein Vorbild für unsere tolle Nachwuchsentwicklung. die Jungadler strichen nicht weniger als 18 DNL-Titel ein und bringen Jahr für Jahr große Eishockeytalente hervor. Den letzten Profititel feierte man 2019 und ist damit etwas mehr aus der Übung als wir. Dafür tummeln sich rund ums Mannheimer Eishockey unzählige legendäre Namen wie Marcus Kuhl, Harold Kreis, Stéphane Richer, Mike Rosati, Philippe Bozon, Mike Pellegrims, Pavel Gross, Todd Hlushko, René Corbet, Jochen Hecht, Robert Müller oder auch Markus Kink, Denis Reul und Christoph Ullmann. Zuletzt ebnete man übrigens auch den Weg für NHL-Stars wie Moritz Seider und Tim Stützle.
Die Adler und die Eislöwen haben dagegen eine sehr kurze Historie miteinander. Es gab genau einen Pflichtspielvergleich vor 20 Jahren. Im DEB-Pokal unterlagen wir damals als Underdog denkbar knapp mit 1:2 und erinnern uns noch heute an die Kampfeinlage von Pavel Vit. Gegen wen war das gleich noch? James Podollan? Egal.
Nun treffen wir ja endlich erstmals in einer Profiliga aufeinander und können viele neue Geschichte(n) schreiben. Hey Adler, ihr dürft jetzt öfter bei uns landen und euch die Flügel stutzen lassen. Echt deli, oder?
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