Morgen feiern wir so einige Premieren. Erstes DEL-Spiel, erstes Punktspiel in und gegen Berlin, erstes wirkliches Eröffnungsspiel einer Saison, erstes Pflichtspiel als DEL2-Meister.
Schauen wir also auf unseren ersten Gegner und der hat es gleich so richtig in sich.
Die Eisbären Berlin:
Was verbindet man sofort mit den Eisbären Berlin?
Natürlich den Welli oder Wellblechpalast. Zu Oberligazeiten hatten wir gegen die Eisbären Juniors dort auch schon öfter das Vergnügen.
Aber auch die kleinste Eishockeyliga der Welt kommt einem sofort in den Sinn. Rekordmeister. Zwölfmal war man Vorletzter und damit Titelträger, achtmal wurde man Schlusslicht und damit doch immerhin Vizemeister.
Und dann wären da noch die Puhdys, deren Eisbären-Hymne selbst in Dresden Berühmtheit erlangte.
Doch heutzutage sind die Eisbären vor allem eins: Rekordchampion der DEL und Aushängeschild des deutschen Eishockeys. Was heute normal erscheint, war vor 30 Jahren noch undenkbar. Zwar Gründungsmitglied der Liga, zählte man zunächst eher zu den Underdogs und war sogar in der Stadt nur die Nr. 2. Mit der Jahrtausendwende änderte sich das aber komplett. Auf dem Fundament eines starken Nachwuchses gedeihte der heutige Krösus. Auch dank Anschütz, einer neuen Arena und dem gefühlten Abstreifen des reinen Ostklubdaseins, wurde man zur Gesamtdeutschen Hockeymarke. Eine Symbiose aus Kult und Kommerz, aus Spitzensport und Spärlichkeit, aus Moderne und Ursprung.
Als die Eisbären erstmals die DEL-Meisterschaft feierten, hatten auch wir unseren großen Moment. 2005 wurden wir erstmals Oberligameister und stiegen in die zweithöchste Spielklasse auf. Zwanzig Jahre später schließt sich nun in gewisser Weise der Kreis. Wieder feierten beide Teams eine Meisterschaft und so treffen nun zum Auftakt der neuen DEL-Spielzeit zwei amtierende Deutsche Meister aufeinander.
Viel besser kann man eine Saisoneröffnung nicht aufbauen. Obgleich es kein Dienstag hätte sein müssen.
Das erste Ostduell in der DEL seit 94/95, als die ESG Sachsen "Die Füchse" den DDR-Evergreen aufleben ließ. 30 Jahre sind seither vergangen. Höchste Zeit für einen neuen Versuch der preussisch-sächsischen Zweisamkeit.
Was die Eisbären sind, wollen wir sicherlich gerne mal werden. Doch morgen geht es zunächst einfach "nur" um drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Vom ehemaligen Kooperationspartner und Sprungbrett für heutige Eisbären-Stars wie Kai Wissmann, zum Konkurrenten in der DEL. Vom Eröffnungsspiel unserer Arena zum Eröffnungsspiel des deutschen Oberhauses.
Hey Eisbären, wir sind die Neuen und kommen jetzt öfters. Echt deli, oder?
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