Dienstag, 15. April 2025

Das große Finale ...

Beste Offensive gegen beste Defensive!

Am Gründonnerstag beginnt die Finalserie um den DEL2-Meistertitel. Schluss mit der Fastenzeit. Fasten your Seatbelt. Wir sind dabei. Das Duell des Dritten gegen den Vierten oder schlicht und einfach der zwei besten Playoffteams dieser Saison.

Wir möchten mit euch auf das anstehende Finale schauen, etwas in der Vergangenheit kramen, vor allem aber in die nahe Zukunft sehen. 

Wie gegen Kassel und auch Rosenheim, haben wir auch gegen Ravensburg eine ausgeglichene Saisonbilanz. Die aber womöglich gar nicht so ausgeglichen wäre, hätten wir zum Ende der Hauptrunde nicht mit einer Krankheitswelle zu kämpfen gehabt. Genau da nämlich hatten die Towerstars das einzige Saisonspiel gegen uns, in dem sie den Ton angaben. Wie aussagekräftig dieses Spiel also war, soll jede(r) gern selbst für sich bewerten.

Es ist nicht das erste Playoffduell beider Clubs. Die bislang einzige Serie liegt genau 20 Jahre zurück. Damals wie heute ging es in gewisser Weise um den Aufstieg. Damals war es das Viertelfinale der Oberliga-Playoffs nun wird es das Finale in der DEL2 sein. Unterschiedliche Etappen und Ligen, doch das Endziel war damals wie heute das gleiche. Der Aufstieg. Wir haben also die Möglichkeit, 20 Jahre nach unserem ersten Aufstieg auf Profiebene, erneut eine Premiere zu feiern. 2005 siegten wir gegen den EV Ravensburg mit 3:0 und zogen ins epische Halbfinale gegen die Hannover Indians ein. Ein so klarer Ausgang ist freilich diesmal nicht zu erwarten, obgleich so einige Zahlen doch eine klare Sprache sprechen und zumindest leise Hoffnungen schüren, dass der große Wurf gelingen kann.

Schaut man auf die vier Saisonduelle, ist vieles ausgeglichen. Anspielquoten, Schüsse, Siege, alles ziemlich auf Augenhöhe. Doch blickt man auf die Special Teams, fallen gravierende Unterschiede ins Auge, die sich teilweise auch in den Playoffs manifestiert haben.

Direkter Vergleich (Head to Head)

DEL2 Hauptrunde 2024/2025:
DRE vs. RVT
2 Siege 2
7 Punkte 5
12 Tore 13
(4/11) 36,4 % Powerplay 10,0 % (1/10)
(9/10) 90,0 % Penalty Killing 63,6 % (7/11)
102 Schüsse 109
26 Strafminuten 38
55 Blocks 67
(109/218) 50,0 % Anspiele (Bullys) 50,0 % (109/218)
(5P.) Yogan Topscorer Czarnik (6P.)

Historischer Vergleich
33 Siege 42
3 Playoffsiege 0
1 PO-Seriensiege 0

Unsere Eislöwen haben im direkten Vergleich das deutlich effizientere Über- und Unterzahlspiel, was ein absoluter Schlüssel für das Finale werden könnte. Zudem war man, klammert man das letzte Spiel aus, die deutlich defensivstärkere Mannschaft. Selbiges war auch in den Playoffs zu beobachten. Kein Team spielte so starkes Defensivhockey wie unsere Farben. Ganz anders Ravensburg. Die Towerstars leben vor allem von ihrer Offensivpower rund um die Paradereihe von Czarnik, Karlsson und Santos. Doch so toll eine durchschlagskräftige Sturmformation auch sein mag und diese wird uns definitiv deutlich mehr fordern als Kassel und Rosenheim, die Basis in den Playoffs ist eine gute Abwehrarbeit. Während Ravensburg mit 43 Gegentoren das Schlusslicht in den Playoffs bildet, thronen wir mit gerade einmal 17 Gegentoren an der Spitze. Ilja Sharipov kassierte bislang im Schnitt 3,27 Gegentore, Danny Aus den Birken nicht einmal die Hälfte davon (1,46). Im Saisonverlauf ließen die Eislöwen überhaupt nur einmal mehr als 30 Torschüsse der Oberschwaben zu, bekanntlich war dies im Grippe(n)spiel am Ende der Regular Season. 

Ausgeglichene Bullyquote, disziplinierter als der Gegner, tendenziell bessere Special Teams, dazu eine zumindest überdurchschnittliche eigene Offensive und on top ein überragender Goalie im zweiten Frühling. Die Ausgangslage könnte deutlich schlimmer sein. Zumal wir vor allem auswärts eine überragende Form gezeigt haben. Auf fünf Playoffreisen musste man lediglich 7 Gegentore hinnehmen. In der Hauptrunde gelangen übrigens beide Siege in Oberschwaben. Ganz ohne Glückshufeisen, also wie damals 2005. Schwer zu sagen, ob Ravensburg daher gegen uns tatsächlich von einem Heimvorteil sprechen mag. 

Die Subr-Schützlinge haben zumindest noch kein solches Defensivkaliber wie uns in den Playoffs vor der Nase gehabt. 3,5 Tore pro Spiel hören sich super an, doch wir haben immerhin auch 2,9 Treffer pro Partie vorzuweisen und das gegen defensivstarke Formationen wie Rosenheim und Kassel (beste Abwehr der Hauptrunde). Jeder 9. gegnerische Schuss landet bislang im Netz von Sharipov. Gegen Dresden brauchten die Teams im Schnitt über 20(!) Versuche, um Danny zu überwinden. Eine geile Offensivreihe wird also nicht reichen, um das nun signifikant zu ändern. Doch Ravensburg hat in der gesamten Saison gegen uns offensiv nicht so walten können, wie gegen offensiver eingestellte Teams. Wir werden an unserem Stil nichts ändern. Maximal Feinheiten justieren. Ravensburg kann allerdings ebenfalls Playoffhockey spielen, hat die Charaktere dazu im Aufgebot und ist vor allem eins: widerstandsfähig. Gegen Krefeld hat man bewiesen, dass selbst hohe Klatschen nichts im Kopf der Turmsterne anrichten können. Das mentale Spiel wird also durchaus spannend. 

Somit ist auch ein taktisches Duell zu erwarten. Zwei Meistertrainer (einer in der DEL2, einer in der DEL) treffen aufeinander. Der eine, unser Niklas Sundblad, schon deutlich erfahrener. Setzt sich am Ende das Offensivsystem von Ravensburg durch oder das defensivstarke Playoffhockey aus Dresden? Wir werden jetzt nicht die alte Meister-Floskel auspacken, aber sonderlich negativ schaut das für uns jetzt nicht aus. 

Der Punkt ist halt nur, dass die Theorie in jedem Spiel erst einmal auf dem Eis in die Praxis umgesetzt werden muss. Da können wir noch so optimistisch und positiv daherreden. Das Duell beginnt bei Null und die Chancen stehen 50:50.

Wir glauben dennoch, dass unser Team die bessere Einheit ist und das selbst gesteckte Ziel daher auch erreichen wird. 

Unser Serien-Tipp:
DRE (4.) 4:2 RVT (3.)


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