
"They're eating the dogs.", hatte der orangefarbene Mann aus den USA während des US-Wahlkampfes getönt und viele hielten ihn für völlig übergeschnappt, aber jetzt ergibt das durchaus Sinn. Er hat nämlich von der DEL2 und den Eislöwen gesprochen, die heute zum dritten Mal in Folge gegen die Kassel Huskies gewinnen konnten.
Das Topspiel in Nordhessen, gleichzeitig die 100. DEL2-Partie für Ricardo Hendreschke, begann eher verhalten. Zunächst tasteten sich beide Teams ab, ehe Nicolas Schindler die erste richtig gute Chance der Partie hatte. Im Gegenzug auch Kassel erstmals mit einer echten Prüfung für einen abermals starken Schwendi im Eislöwentor. Dann eine unglückliche Situation mit Folgen. Wahl geht mit angelegtem Ellbogen in den Zweikampf, erwischt aber den Gegenspieler am Kopf und so musste er folgerichtig für fünf Minuten in die Kühlbox. Unsere Jungs bewiesen aber einmal mehr ihre gute PK-Form, killten erstklassig und hätten durch Andrew Yogan sogar in Führung gehen können. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass es das erste richtig dominante Spiel für Yogs als Eislöwe werden würde. Nach der Unterzahl kamen wir besser rein und mussten durch Mazda in Führung gehen. Doch er zielte zu mittig aufs offene Gehäuse und gab Maxwell damit die Chance auf die erste von vielen Glanzparaden. Kurz darauf wieder Yogan, der nach abseitsverdächtigem Entry der Eislöwen gefährlich zum Abschluss kam. Kurz vor der Pause kassierten wir dann beinahe per Konter das Gegentor und mussten, da Upi unglücklich seinen Stock verlor, gefühlt noch ein weiteres PK überstehen. Kassel mit deutlich mehr Abschlüssen, wir aber mit den hochkarätigeren Chancen.
Das Mitteldrittel begann dann mit zwei Blitztoren. Nach nur 11 Sekunden traf Tomas Andres (49. Tor als Eislöwe) nach toller Vorarbeit von Andrew Yogan zur Führung, doch im Gegenzug bewarb sich der Ausgleich um die Auszeichnung als Kacktor des Jahres. Mehrfach springend und abgefälscht landete der Puck schließlich irgendwie hinter Schwendi. Dresden danach deutlich offensiver, aber auch anfälliger. Traumhafter Schusspass der Huskies und folglich das 2:1. Eine bittere Pille. Die Eislöwen brauchten etwas, um den Nackenschlag wegzustecken. Als dann erst Yannick Drews einen Alleingang vergab und wenig später David Suvanto freistehend vor dem Kasten den Puck nicht richtig traf, kam bereits wieder das ominöse Wort Chancenwucher in den Sinn. Doch dann forderte Yogs den Puck freistehend halblinks und pfefferte die Hartgummischeibe humorlos ins Netz. Ausgleich. 2:2. Ganz wichtig. Danach gab es zwei etwas diskutable Pfiffe gegen uns und damit erneut Unterzahl. Zwölf Sekunden sogar doppelt, da Garlent eine astreine Schwalbe hinlegte. Auch das überstanden unsere Jungs allerdings unbeschadet und hatten durch Fox sogar ein weiteres Mal den Shorthander auf der Kelle.
Der Schlussabschnitt begann mit einer Riesenchance für die Hausherrchen, doch Schwendi parierte. Danach passierte zunächst nicht viel. Beide Teams wollten kein zu großes Risiko eingehen. Bis, ja bis die Huskies auch mal in die Kühlbox mussten und unsere Jungs das erste Powerplay aufziehen konnten. Porsche verpasste aber die Führung und Foxy kopierte den Mazda-Move des ersten Drittels. Die nächste Strafe für Kassel. Das gleiche Bild und fast der tödliche Gegenstoß mit Ablauf der Überzahl. Als Tariq Hammond in der 55. Minute freistehend an Maxwell scheiterte, wurde es langsam zum Haare raufen. Das Schlussdrittel hieß nun: Eislöwen vs. Maxwell. Dann ein weiterer Scheibengewinn und ein 3 auf 1 Break über Andrew Yogan, der lange wartete und es schließlich einfach selber machte. Eiskalt zur Führung eingenetzt. 2:3. Den Rest des Spiels brachte man dann routiniert über die Ziellinie und traf durch Mazda sogar noch ins leere Tor. Das 2:4 war nicht nur die Entscheidung, sondern auch der 2.900 Treffer der Dresdner Zweitliga-Punktspielgeschichte.
Fazit: Ein richtig starkes Auswärtsspiel unserer Eislöwen, in dem sie sich leidensfähig zeigten, geduldig blieben und sich letztlich für ihre harte Arbeit auch belohnten. Der Sieg war schlussendlich vollauf verdient, auch weil man sich im Spiel stetig zu steigern wusste und erstmals einen Andrew Yogan mit scharfgestelltem Schuss-Visier zur Verfügung hatte. Zudem verteidigte man aufopferungsvoll und hatte mit Janick Schwendener, der im 143. Spiel seinen 85. Sieg feierte, einen starken Rückhalt. Die Reaktion auf das Null-Punkte-Wochenende zuletzt hätte nicht besser ausfallen können. Der Sechser tut richtig gut, zumal man am Dienstag im nächsten vorgezogenen Heimspiel gegen Selb dann auch bereinigt an Kassel vorbeiziehen kann.
Habt einen schönen ersten Adventsabend. Wir sehen uns am Dienstag in der Nordkurve.
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