Samstag, 5. Oktober 2024

Ohne Schanze keine Chance ...

Der Sahnpark bleibt Eislöwenland!

Das 80. Aufeinandertreffen von Eispiraten und Eislöwen endete mit einem letztlich verdienten Auswärtserfolg unserer Mannschaft. Es war der 51. Erfolg gegen Crimmitschau und der siebte Sieg in Serie im Sahnpark. Seit Beendigung unseres Fluches im Februar 2021 sind wir dort nun ungeschlagen. Einzig an der Schanze in Klingenthal waren die Westsachsen seither in einem "Heimspiel" gegen uns siegreich.

Das Spiel begann etwas wild. Strafe Andres, PK, Strafe Crimmitschau, vier gegen vier, Andres kam zurück, 9 Sekunden Powerplay, Simon Karlsson (wieder gesund) bekam den Puck und zog in typischer Art und Weise ab. Klingelingeling. 0:1. Eine Zeigerumdrehung später kommt Reichel für die Hausherren in zentraler Position zum Abschluss, verdeckter Schuss. 1:1. Suboptimal. Danach war es erst einmal ein ausgeglichenes Spiel, ehe Sebastian Gorcik die erneute Führung besorgen konnte. 

Der zweite Abschnitt wollte zunächst auch in keine klare Richtung fallen, wobei die Eislöwen durchaus die reifere Spielanlage zeigten. Doch es musste wie in Freiburg schon die vierte Reihe ran, um die Partie in Dresdner Hand zu lenken. Mit dem 1:3 schien das Spiel entschieden. Allerdings zeigte Crimmitschau zunächst nicht die vorher bekannten Auflösungserscheinungen, sondern wehrte sich, auch weil die Eislöwen etwas kraftsparender agierten. Verständlich bei der jüngsten Ausfallgeschichte und dem aktuellen Programm.

Im Schlussabschnitt hatte man irgendwie nie das Gefühl, dass noch etwas anbrennen könnte, wenngleich die Eispiraten durchaus Moral bewiesen und bei einem Doppelpfostentreffer Pech hatten. Doch die Qualität reichte in diesem Spiel einfach nicht aus, um unsere Eislöwen mal wirklich in Angst und Schrecken zu versetzen und die Halle anzuzünden. Wir brachten das Spiel sachlich über die Ziellinie. Kapitän Travis Turnbull setzte noch den Schlusspunkt zum 1:4 ins leere Tor und dann war, zumindest für den Gästeblock, Feiern angesagt. Eingeparkt. Abgesahnt.  

Fazit: Nüchtern analysiert, war es wohl einer der undramatischsten Derbysiege der Eislöwengeschichte. Die ungleichen Voraussetzungen spielten trotz eigenen Derbygesetzen eine große Rolle und man spürte einfach, was Crimmitschau gerade durchmacht. Für uns war es dennoch ein wichtiger und hart erarbeiteter Derbyerfolg, der uns in dieser schweren Woche auf Platz 2 klettern lässt. Das Team kann also Topteams und es kann Derbys. Zwei wichtige Werkzeuge für den Saisonrucksack. Doch es soll trotz guter und teils ausgelassener Derbylaune nichts verschwiegen werden: 

Es war, ist und bleibt ein asoziales Unding, dass sich Teile beider Fanlager provokativ mit Sturmhauben anpöbeln und attackieren. Wir sind nicht beim Fußball, aber selbst da hat ein solches Verhalten nichts zu suchen. Hört endlich auf, mit diesem halbstarken Gehabe. Es wird nie Teil der Eishockeykultur sein, nur weil ihr es nicht seinlassen könnt. Wenn ihr es braucht, verabredet euch danach im Wald und lasst diejenigen, die den Sport zelebrieren in Ruhe. Eishockey ist ein Sport für Familien, für Kinder, für alle, ganz sicher aber keine Spielwiese für Gewalt. 

P.S.: Sicherlich haben in der letzten Saison nicht viele Eispiratenfans Mitleid mit uns in unserer Situation gezeigt, uns lieber verspottet, als wir letztlich in die Playdowns schlitterten. Dennoch wollen wir nicht den selber Fehler machen, sondern wünschen dem Standort, dass diese Saison, trotz Horrorstart, noch zu einem guten Ende gebracht wird. Der Standort, gerade mit diesem Unikat an Eisstadion (Wir gratulieren zum 60-jährigen), gehört einfach in die DEL2. Also macht euch gerade, steht zusammen und bekommt die Kurve (unsere Duelle natürlich ausgenommen).

P.P.S.: Beste Genesungswünsche an Oleg Shilin. Das sah ganz übel aus.

Und für uns gilt: Der Meister kommt nach Dresden. Alle in die Halle. Die Jungs haben morgen 3.000+ Zuschauer verdient. Also Sturm auf die Tickets, statt Sturmhaube.

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