Sonntag, 8. September 2024

Halber Sieg ...

Eislöwen 30 Minuten auf DEL-Niveau!

Hut ab vor unserem Team. Keine 17 Stunden nach dem gestrigen kräftezehrenden Spiel gegen Litvinov, zeigten unsere Jungs einen überraschend frischen Auftritt gegen die Nürnberg Ice Tigers. Am Ende kam aber doch noch der Mann mit dem Hammer und zog den Stecker.

Die Eislöwen starteten vor rund 2.000 Zuschauern voller Elan ins Spiel, erspielten sich gute Chancen, arbeiteten defensiv stabil und hielten auch körperlich robust dagegen. Das 0:0 nach 20 Minuten schmeichelte eher Nürnberg, als unserer Mannschaft. 

Zum Start des Mitteldrittels konnte man sich dann sogar für den hohen Aufwand belohnen. Binnen zwei Minuten gelang ein Doppelschlag, bei dem erstmals auch Neuzugang Andrew Yogan seine Qualitäten aufblitzen ließ. 2:0. Bitte kurz mal kneifen. Unser Wunsch war leider Nürnbergs Befehl. Die zügige Antwort kam mal wieder durch ein schnelles Break, in dem wir überlaufen wurden. 2:1. Danach nahm Nürnberg zusehends das Spiel in die Hand, während uns etwas an Power flöten ging. Dennoch konnten wir uns immer wieder befreien und Nadelstiche setzen. Gelang dies nicht, war immer noch Schwendi zur Stelle, der eine starke Partie zeigte und am Ende 32 Schüsse entschärfen konnte. 

Doch es war noch ein Drittel zu gehen und da kam leider wieder vieles zusammen. Ein zu schneller Ausgleich nach Videobeweis, die direkt darauffolgende erste Führung der Nürnberger und dann just in unsere beste Phase des Schlussdrittels hinein, in dem wir den Ausgleich hätten machen müssen, ein weiterer Doppelschlag der nun erstmals im Turnier effizient auftretenden Gäste. Am Ende stand ein 2:6 auf der Anzeigetafel, nicht auf dem Würfel, den man nun mal in Gang bekommen sollte, denn einen Schattenspender braucht es in einem geschlossenen Raum eher nicht. Vielleicht kann man Maggi als Würfelsponsor gewinnen. Dann kann man es notfalls auf sie schieben, wenns Brühe wird. Aber wir scherzen natürlich nur und hoffen, dass das Ding ab Freitag auf Basisniveau läuft. 

Fazit: Das heutige Spiel hatte ähnliche Züge wie das gestrige. Dieses Mal konnten wir aber 30 Minuten auf dem Niveau des Gegners mithalten. Über 50 Minuten konnte man sogar auf eine Überraschung hoffen, ehe es etwas dahinging und am Ende auch zu deutlich wurde. Ein 2:4 wäre ein, dem Spielverlauf angemessenes, Ergebnis gewesen, auch wenn die Ice Tigers wie schon gegen Düsseldorf viele Abschlüsse verzeichnen konnten. 39 waren es gegen die DEG, 38 gegen uns. 

Der Cup war ein richtig harter Test für unsere Jungs, der natürlich viele Baustellen schonungslos aufgezeigt hat, allerdings eben auch viele Mutmacher zu Tage gefördert hat. Noch müssen wir uns nicht mit DEL-Clubs messen, doch das Potenzial dafür ist zumindest in Teilen bereits vorhanden. Unsere Mängel gegen Teams, die schnelleres Eishockey als wir spielen können: schwankende Passgenauigkeit, oftmals die falsche Passschärfe, manchmal fehlte die richtige Balance, Ruhe und Geduld im Offensivspiel, die wir hinten aber dafür gezeigt haben. Besonders im Powerplay traten diese Schwächen verstärkt auf, auch weil die Gegner in der Lage waren, schnell, aggressiv und hoch zu verteidigen und uns körperlich in unangenehme Zweikämpfe zu verwickeln. Zudem stellten wir uns zu oft selbst ein Bein und wurden zumeist durch pfeilschnelle Breaks dafür bestraft. Wenn dein letzter Verteidiger mit dem Rücken zum Tor einen heranstürmenden Angreifer verteidigen muss, ist dies nicht "the optimal choice". Auch disziplinarisch sollten wir noch etwas zulegen, wenngleich dies auch abhängig von der Qualität der Schiedsrichter sein dürfte. Es gilt, die richtige Ausgewogenheit bei Aggressivität, Härte und Körperspiel zu finden. 

Gefallen hat uns, dass wir körperlich und läuferisch durchaus mit dem Level der Erstligisten mithalten konnten, defensiv sehr solide gespielt haben, immer auch fähig waren, einen guten ersten Aufbau zu schaffen und uns sogar spielerisch vorzuarbeiten. Das Penaltykilling ist top, auch wenn es gestern und auch heute Gegentore zu verzeichnen gab. Goaltending? Schwendi macht eine insgesamt guten Eindruck, ist auf einem deutlich stabileren Niveau als in der letzten Saison und auch offensiv war viel Zugkraft auf der Kette. Einzig der Abschluss darf noch etwas genauer werden. Da waren wir in vielen guten Szenen am Ende noch zu hektisch, wild oder übergenau. 

Was uns auch gefallen hat, ist die Tatsache, dass Niklas Sundblad einem gerade erst 17 Jahre alt gewordenen Junior wie Felix Krüger immer wieder konsequent Eiszeit gegeben hat. Natürlich hat er Lehrgeld gezahlt, einige Fehler gemacht und insgesamt war die Fehler- und Turnoverquote zu hoch, aber nur so wird er besser. Die gesamte vierte Reihe hat richtig Freude gemacht.

Wir sind frohen Mutes, dass uns diese Mannschaft eine gute und lange Saison bescheren wird, in der wir viel Spaß haben werden. Dafür braucht es dann aber auch lautstarke Fans und eine vereinte Kurve, wenn es ab Freitag losgeht. Die Vorbereitung wird ja "traditionell" in DD nicht genutzt, um sich als Kurve und Masse einzusingen, neue Dinge zu probieren oder dem Team ein bisschen mehr Bock zu vermitteln, sondern eher, um Sozial- und Verhaltensstudien durchzuführen. Dies soll gerne jede(r) für sich bewerten, wie er/sie möchte. Wir wären dafür, dies zukünftig anders zu gestalten, aber man kann bekanntlich niemanden zu etwas zwingen. Vielleicht im Detail dann ein Thema für das nächste Offline-Fantreffen und nicht fürs www., also möge sich keiner getriggert fühlen.

T Minus 5 Tage. Ab Freitag zählts!

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