Samstag, 23. März 2024

gESChafft ...

Zweite Liga, Dresden ist (weiterhin) dabei!

Es ist vollbracht. Unsere Mannschaft hat dem immensen Druck standgehalten und gestern die Serie, den Sack und damit auch die Saison zugemacht. Dies hat sie erstaunlich erwachsen und souverän bewerkstelligt, sagt man doch gerne, dass der letzte Sieg der schwerste sei.

Wir werden heute keine Saisonanalyse betreiben, diese wird in den nächsten Tagen oder Wochen sicherlich noch folgen, aber wir wollen noch einmal auf den irren Ritt durch die Playdowns zurückschauen. 

Alles begann vor 10 Tagen in Selb mit einem guten Spiel, aber den gewohnten Problemen und einem unglücklichen Ende. Was dann folgte, war Charakter, Zusammenhalt und Leidenschaft pur. Das Team ist aufgestanden, hat die Krone gerichtet und hat nicht nur spielerisch, sondern vor allem auch kämpferisch den Gegner zermürbt. Es war nicht alles toll, das Powerplay wollte beispielsweise gar nicht funktionieren, doch die Mannschaft hat es 5 gegen 5 geregelt und das Powerplay letztlich gar nicht benötigt. 

Die Spiele waren natürlich eng und intensiv, doch wenn wir auf die Spielverläufe, die Sequenzen und auch auf die Zahlen schauen, hat sich das dominierende und bessere Team am Ende sogar klar und verdient durchgesetzt. Ein Team, welches für die Playoffs zusammengestellt wurde, konnte auch Playdowns und hat uns den ersten Seriensieg in der Post Season seit vier Jahren beschert. Es war zudem der erste Sieg einer Playdown-Serie und wir sind uns alle einig, dass das nun auch genug an Playdownerfahrung in Liga 2 sein sollte.  

All jenen, die unsere Farben bereits in die Oberliga geschrieben, geredet oder gewünscht haben, gilt nur unser Schweigen. Die Mannschaft hat euch bereits die passende Antwort gegeben und damit kommen wir auch nochmal auf die gestrige Partie und alle Begleitumstände zu sprechen. 

Die meisten von uns sind von der Arbeit direkt zum Fanbus oder zum Auto und ab nach Selb. Viele verspürten diese Mischung aus Zuversicht und leichter Angst vor einer nochmaligen Zuspitzung des Dramas. Angekommen im prall gefüllten Gästebereich, steigerte sich die Anspannung und entlud sich schließlich bei Mannschaft und Fans im über weite Teile besten Spiel und Support der Serie. 

Zwar kam Selb druckvoll aus der Kabine, doch auch so, entschuldigt bitte, dämlich wie in den Spielen zuvor. Gelke, Miglio und Co. haben einfach nichts gelernt. Man gewinnt keine Spiele auf der Strafbank und indem man Gegenspieler verletzt. Ihr nennt uns eine Schauspielertruppe. Armes Selb, wenn man verletzte Spieler verhöhnt. Wir denken uns unseren Teil. Karma hat geregelt. Es besteht halt ein Unterschied zwischen hartem Eishockey und unfairem Eishockey. Wir haben härter gespielt als Selb, denn die Wölfe haben keine Härte, sondern lediglich Nerven gezeigt. Dies haben wir in Spiel 5 zu unseren Gunsten genutzt. Mit dem 0:1 durch Käpt'n Travis Turnbull war die Sache geritzt. Fortan spielten wir Siegerhockey, während Selb zwar noch irgendwie anrannte, aber keinerlei Glauben vermittelte. Die Halle gehörte uns und am Ende mit Tor 2 und Tor 3 auch der Sieg, während für Knacki und Co. nur der Zonk blieb und der Umschlag mit den Steelers als Endgegner. 

Der Rest war einfach nur Erleichterung in Form von endlosen Gesängen und Jubelarien. Entspannte Gesichter, Freudentränen, tonnenweise Steine, die purzelten und ein Gefühl der sofortigen Leere. Keine Playoffserie kann die Emotionen hervorbringen, die eine Playdownserie verursacht. Wir bleiben DDrin. Hausarrest. Klassenerhalt. Verdammte Axt, war das stark gekämpft am Ende. 

Wir haben die Saison beendet, wie wir sie begonnen haben. Mit einer Siegesserie. Über alles, was dazwischen war, reden wir ein anderes Mal. Wir bleiben auch im 16. Jahr in Folge zweitklassig und gehen damit in unsere insgesamt 19. Eiszeit auf Zweitliganiveau. Danke Männer. 

Ja, es war "nur" der Klassenerhalt und es waren nicht die Playoffs, aber diesem Druck, einen ganzen Standort in einer Liga halten zu müssen, standgehalten zu haben, ist eine nicht zu unterschätzende Leistung, die es erlaubt, auch mal stolz zu sein.

Es läuft nicht immer alles nach Plan. Mal hat man ein Überhoch, wie 2022, mal läuft es normal, wie 2023 und mal kommt ein Tief, wie in dieser Spielzeit. Entscheidend ist, wie man dann damit und miteinander umgeht. Aus unserer Sicht hatte der negative Verlauf einen positiven Effekt. Wir sind, klammern wir mal die unverbesserlichen Trolle aus, zusammengerückt. Dies gilt es für positive Zeiten zu konservieren. Denn es darf nicht sein, dass wir erst emotional zusammenrücken und bedingungslos zusammenhalten, wenn uns der Ar... auf Grundeis geht. 

Nie mehr Oberliga, nie mehr, nie mehr, nie mehr. Zweite Liga, Dresden ist dabei. Jetzt aber haben wir erstmal frei. Durchatmen. 

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