Dienstag, 9. Mai 2023

"unglory" Corey ...

Eislöwen gehen mit kontroversem Trainernamen in die neue Saison!

Es war ein offenes Geheimnis, dass Corey Neilson in der nächsten Spielzeit hinter der Eislöwenbande stehen wird und seit heute ist es auch offiziell. Ein Name, der vor allem in Weißwasser im Nachgang für Missstimmung sorgte.

Natürlich sorgt das dann für Bauchschmerzen im Umfeld, sicherlich auch bei uns, doch sein Urteil allein auf ein paar Artikel oder Meinungen aus der Lausitz zu stützen, wäre doch zu billig und unsachlich. Neilson hatte lange Zeit in Nottingham erfolgreich gearbeitet. Erst als starker Offensivverteidiger, später als Spielertrainer und letztlich als Chefcoach. Dabei gelangen nicht nur Meisterschaften und Pokalsiege auf nationaler Ebene, sondern auch der Gewinn des Continental Cup (die Europa League des Eishockeys) und der Einzug ins Viertelfinale der Champions Hockey League. Danach folgte die Lausitz-Epoche und ein Wechselspiel während der Corona-Zeit, ehe er wieder nach Nottingham zurückkehrte, wo er zuletzt mit einer mittelmäßigen Mannschaft immerhin das "Final Four" der Playoffs erreichte. Seit langer Zeit ist er zudem Co-Trainer von Peter Russell im britischen Nationalteam, mit dem er vor ein paar Tagen den Aufstieg in den A-Pool der Weltmeisterschaft und damit die Rückkehr in die Eliteklasse feiern konnte. Sein 21-jähriger Sohn Cade war dabei mit 5 Treffern einer der besten Spieler der britischen Mannschaft.

Bei seiner Vorstellung stellte sich der 1,96 m große Trainer-Hüne heute geduldig jeder kritischen Frage der Journaille und ging auf diverse Geschichten seiner Trainervergangenheit ein. Neilson sieht sich als Lehrer und möchte Wissen vermitteln, was dann wiederum möglichst erfolgreich zur Anwendung kommen soll. Er sagt, Motivation ist sicherlich auch ein Teil der Arbeit, doch Spieler sollten grundsätzlich in ihrem Job motiviert sein, was auch Sportdirektor Matthias Roos bekräftigte. Schmunzelnd warf Neilson in den Raum, dass er in der Slowakei entlassen wurde, weil er zu soft, also zu lieb zu den Spielern war, um die These des eiskalten und harten Hundes mal zu entkräften. Es ist eben immer alles subjektiv und die Erfahrung jedes einzelnen anders. Tomas Andres hat heute mit seinem Kommentar auf Facebook verdeutlicht, wie schnell Behauptungen als Wahrheit übernommen werden, die überhaupt nicht stimmen. 

Es ist klar, dass gewisse Dinge aus der Vergangenheit trotzdem immer wieder mit ihm in Verbindung gebracht werden, doch er selbst hat sich in den letzten Jahren stets hinterfragt, hat beispielsweise an seiner Geduld gearbeitet und unter anderem ein Juniorenteam trainiert, um die heutige Spielergeneration und deren Bedürfnisse besser verstehen sowie neue Herangehensweisen in der Vermittlung von Wissen entwickeln zu können. Er ist begeistert, in Dresden arbeiten zu dürfen, da er hier nach langer Zeit wieder ein Team mit einem starken Kader vorfindet, mit dem er etwas erreichen kann.

Roos sieht in Neilson die ideale Trainerfigur für den derzeitigen Entwicklungsstatus des Teams, plant aber mit Neilson keine fünf Jahre im Voraus. Bekanntermaßen sieht er jeden Trainer über kurz oder lang an seine Grenzen stoßen, was Teams dann stagnieren lässt. Einen Trainerwechsel zieht er also einem Komplettumbruch im Kader immer vor. 

Corey Neilson will in Dresden vor allem an Details arbeiten, da die Basis bereits stimmt. Bullyspiel, Powerplay und diverse andere Spektren des Spiels sollen mit neuen Ansätzen angereichert und dadurch flexibler ausgerichtet werden. Wie schnell und erfolgreich er damit sein wird, werden wir alle sehen. Wir sollten unvoreingenommen unsere eigene Erfahrung mit ihm als Übungsleiter machen.

Wir sagen: Herzlich Willkommen in Dresden. Let's go Coach Neilson.

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