Donnerstag, 27. April 2023

Eislöwen sagen "Ja" zu Saakyan ...

Der getürmte Sohn kehrt heim!

Georgiy "Schorsch" Saakyan spielt ab nächster Saison wieder für seine Stadt. Eine Wendung, die sportlich für Jubel sorgen sollte, aber natürlich aufgrund des damaligen Abgangs eher kritisch beäugt wird.

Keiner von uns kennt die ganze Wahrheit. Vielleicht ist es auch das alte Lied von zweiten Seiten und zwei Wahrheiten. Der menschliche Kreditrahmen ist daher wahrscheinlich bei der Anhängerschaft begrenzt, doch einem derart talentierten Spieler, noch dazu mit Dresdner Wurzeln, sollte stets eine zweite Chance eingeräumt werden. Es hilft weder uns, noch unseren Eislöwen, einen unglücklichen Abgang und eine auf den ersten Blick schwer nachvollziehbare vorzeitige Trennung ewig nachzutragen. Wenn der Club ihn wieder aufnimmt, sollten wir das auch tun. 

Wir werden kritisch sein, sagen aber Herzlich Willkommen zurück in Elbflorenz. Ob Georgiy die Entwicklung der letzten vier Jahre in Dresden genauso hingelegt hätte, werden wir nie erfahren, doch das Team erhält auf jeden Fall einen U24-Spieler mit guter Veranlagung und Scoring-Qualitäten im Bereich eines Vlad Filin oder Philipp Kuhnekath, der aber deutlich mehr Entwicklungspotenzial mitbringt als die beiden, da er mit 22 Jahren längst noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt ist und noch nicht freigelegte Qualitäten mit sich bringt. Nicht umsonst hat der frisch gekürte DEL2-Meistertrainer, die Rede ist von Ravensburgs Peter Russell, Saakyan in seinen Mannschaften sehr geschätzt.

Sportlich ist Georgiy Saakyan ein Upgrade, zumal er weiterhin eine U-Stelle besetzt und somit kein Kontingent belastet. Seit seinem Abgang 2019 hat der gebürtige Russe, der den kompletten Dresdner Nachwuchs durchlief und später 32 Pflichtspiele für die Eislöwen bestritt, weitere 177 DEL2-Spiele bestritten und dabei 28 Tore und 41 Vorlagen beigesteuert, was ihm sogar eine Chance in der DEL bescherte, wo ihm in Fischtown unter Ex-Eislöwen-Trainer Thomas Popiesch in der abgelaufenen Spielzeit sein erstes DEL-Tor und sein erster Playoff-Punkt gelang. Seine Rolle war ähnlich wie die von Timo Walther in Nürnberg, ehe dieser zu uns zurückkehrte. Nun soll Georgiy in DD aber eine deutlich wichtigere Position einnehmen, sich ins Team hineinarbeiten und als beständiger Scorer fungieren. In seinen letzten DEL2-Stationen lieferte er konstant 0,5 Punkte pro Spiel, hat an läuferischer Qualität und Spritzigkeit gewonnen, aber auch taktisch einen Schritt nach vorne gemacht. Diese Entwicklungskurve soll nun bestenfalls weiter ansteigen.

Als eher stiller Zeitgenosse wird es nicht nur spielerisch spannend sein, wie er sich in die verschworene Eislöwen-Einheit in der Kabine einleben wird. Klar ist bereits jetzt, dass es nur miteinander und im Kollektiv gehen wird. In den letzten vier Jahren hat sich am Standort viel getan und wir sind gespannt, wie sich Schorsch einbringen wird. 

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