Das war mal eine geile Punktspielpremiere für unsere Eislöwen in Krefeld. Fast 40 Minuten dominantes (Einbahnstraßen)hockey und ein starker Defensiv-Fight im Schlussabschnitt wurden am Ende mit voller Punktzahl belohnt. Doch lasst uns auch im 850. Zweitliga-Punktspiel unseres Clubs chronologisch vorgehen.
Das erste Drittel war ein Spiegelbild der bisherigen Saison. Dominanz, Chancenplus, Schuss um Schuss, aber der Gegner macht das Tor. Gebt es zu, ihr habt auch mindestens einmal gedacht: "Nicht schon wieder!" 1:0 Krefeld bei 4 zu 17 Torabschlüssen.
Im zweiten Abschnitt setzte sich dieses Schauspiel zunächst fort, doch dann half Bittner, der 18-jährige KEV-Goalie beim mehr als verdienten Ausgleich dankenswerterweise gehörig mit. Manchmal braucht es halt auch Glück. Was folgte, war ein ziemlich unrühmliches Stück Eishockey. Erst fühlte sich Miller von einem hohen Stock gefoult. Ob es so war, vermögen wir nicht zu beurteilen. Dann folgte eine Revancheaktion der untersten Schublade, da der Pfiff der Refs zuvor ausblieb. Mäx Kolb wurde ordentlich zermäht. Dass die Emotionen hochkochen ist eine Sache, aber dann als Kurve lieber Schieberrufe loszulassen, statt dem sichtlich mitgenommenen Spieler auf dem Eis fair Applaus zu spenden, war dann schon ziemlich dünn. Das Foul war glasklar und nur weil es davor keine Strafe gegen Dresden gab, die man wohl gerne gesehen hätte, rechtfertigt das nicht, eine berechtigte Hinausstellung von Miller als Schieberei zu verunglimpfen. Schwamm drüber, denn Karma antwortete sofort. Unsere Brockmänner nutzten die fünfminütige Überzahl nämlich zügig zur ersten Führung. Spiel gedreht, oorschwerbleed. Ex-Pinguin Niklas Postel netzte im Nachschuss ein.
Das Schlussdrittel dann eine ziemlich wirre und wilde Angelegenheit. Die Refs packte ein Bisschen der Konzessionsmut und fortan schaukelte sich das Spiel ordentlich hoch. Strafe hier, Strafe dort, statt Disziplin plötzlich Kinderhort. Kein Team bekam wirklich Rhythmus, vor allem aber riss der Lauf unserer Jungs und Krefeld nutzte, nachdem man sie förmlich angefleht hatte, eines der vielen Überzahlspiele im dritten Abschnitt zum Ausgleich. Die Antwort der Eislöwen? Einfach wieder in Führung gehen. Andres wackelte einen Gegenspieler aus, schloss direkt ab und für Rebounds hat man ja Ex-Pinguine. In dem Fall war es Philipp Kuhnekath, der seine Farben wieder nach vorne bugsierte. Danach hieß es blocken, checken, pinchen, laufen, ackern und den Sieg über die Runden zu bringen. Genau das gelang, auch wenn der Puck nach Spielende noch im Tor landete.
Fazit: Endlich ist er da, der vierte Auswärtssieg der Saison nach einer langen Durststrecke in der Fremde und der gelang sogar in Style. Das war über weite Strecken DD-Hockey und damit, klammern wir mal den etwas grobkörnigen Dienstag aus, die Fortsetzung des Positivtrends der letzten Spiele. Wir tun uns immer noch schwer, Tore zu erzielen, aber finden nun häufiger Mittel und Wege, Punkte einzusammeln, die uns auch leistungsgerecht zustehen. Weiter so Männer, dann kommt auch die Leichtigkeit zurück.
P.S.: Unser Käpt'n ist wohl Kaartinen-Fan, denn seit drei Spielen weigert er sich, den Finnen von Platz 2 der ewigen Scorerliste der Eislöwen zu verdrängen. Heute stand der Pfosten im Weg. Aber im Ernst, irgendwann wird es schon noch passieren.
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