Erst voll im Fluss und dann doch großes Zittern bis zum Schluss. Es war das erwartet schwierige Auswärtsspiel beim Schlusslicht der DEL2.
Es begann sehr vielversprechend. Dresden wach, aktiv, offensiv, kombinationsfreudig und mit dem frühen Tor durch Niklas Postel, der nach tollem Zusammenspiel von Kuhne und Suvi den freien Puck einschieben konnte. Auch danach bestimmten die Eislöwen das Geschehen, hatten viel gute Gelegenheiten, nutzten die Lücken in Bayreuths Defensive, münzten selbige aber nicht in genügend Tore um, obgleich im Powerplay das 0:2 gelang. Tom Knobloch netzte den Abpraller nach Porsbergers Schuss cool ein. Das 40. Saisontor der Eislöwen. Doch so gut das Überzahlspiel derzeit auch funktioniert, so sehr hakt die Penalty-Killing-Abteilung, konnte doch sogar das bislang so maue Powerplay der Tigers tatsächlich kurz vor der Pausensirene auf 1:2 verkürzen.
Im Mittelabschnitt schien es dann zunächst weiter gut zu laufen. Bayreuth kaum gefährlich, Filin dafür trocken und mit Engelsgeduld zum1:3. Kurz darauf sogar das 1:4. Schmitz traf nach schöner Vorarbeit von Andres aus allerdings abseitsverdächtiger Situation heraus. Alles lief prima. Hohe Führung, ein verunsicherter Gegner, halbe Miete. Denkste! Unterzahl. 2:4. 30 Sekunden später ein billiger Scheibenverlust neben dem eigenen Tor. 3:4. Kurz darauf sogar beinahe der Ausgleich. Halleluja. Etwas zu viel Bruder Leichtfuß aus dem Nichts heraus. Irgendwie kämpfte man sich jedoch wenigstens noch mit der knappen Führung in die Pause.
Nach dem Momentum-Swing war klar, dass es kein angenehmes Schlussdrittel werden würde, sondern eine typische Zitterpartie zweier Teams, die mehr mit sich als mit dem Gegner zu kämpfen haben. Die Hausherren drückten auf den Ausgleich, die Eislöwen verteidigten ihrerseits mit viel Kampf, Leidenschaft und etwas Glück die Führung und sorgten dann ausgerechnet in Person von Nachwuchsspieler Ricardo Hendreschke, der einen Konter nach Zuspiel von David Rundqvist zum 3:5 verwertete, für die Vorentscheidung in der 56. Minute. Das erste DEL2-Tor für den 19-jährigen Eislöwen-Junior, der kürzlich noch in der DNL einen Doppelpack schnürte. Am Ende riskierten die Tigers natürlich alles, zogen den Goalie, hatten zudem noch ein Powerplay, spielten also gar 6 gegen 4, doch in der Schlussminute klaute Eislöwen-Käpt'n Jordan Knackstedt, der heute erstmals wieder den angestammten Goldhelm trug, den Puck, lief lässig davon und schob cool zum 3:6-Endstand ins verwaiste Tigers-Gehäuse ein.
Fazit: Die ersten 28 Minuten waren richtig gutes Eishockey unserer Jungs, doch mit dem zweiten Gegentor kam es wieder zum totalen Bruch und dann war es halt viel Krampf und Kampf. Letztlich hat das Team aber einen Weg gefunden, dieser Druckspiel zu gewinnen und die "Pflicht", die keine war, zu erfüllen. Eishockey ist Ergebnissport und so wandern drei weitere wichtige Punkte aufs Eislöwen-Konto. Die Top 6 bleibt dadurch in Reichweite und man kann womöglich einmal etwas befreiter ins Heimspiel am Sonntag gehen.
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