Endlich wieder volle Punktzahl. Drei Wochen lag der letzte Dreier schon zurück, da kam die Schießbude der Liga aus dem Unterland doch genau richtig, um mal alle Zähler abzuräumen. Doch trotz Blitzstart und klarer Dominanz sollte es am Ende kein einfacher Nachmittag werden.
Erst zweimal in dieser Spielzeit konnten die Eislöwen mehr als drei Tore erzielen, einmal spielte man dabei in Heilbronn und so legten unsere Jungs auch los wie die berühmte Feuerwehr. Erster Angriff, Porsberger bedient Mrazek und der Mazda parkte bereits nach 28 Sekunden den Puck zur Führung im Gästegehäuse ein. Danach spielte nur Dresden, doch in der fünften Minute fiel dennoch der Ausgleich. Cabana hatte nicht einmal aufs Tor geschossen, sondern Schwendeners Schoner angeschossen, von dem der Puck ins kurze Eck flutschte. Natürlich extrem ärgerlich, doch Dresden setzte die eigene Drangphase nach kurzer Nervenberuhigung wieder fort. Angriff um Angriff rollte auf Andryukhov, doch erst ein Powerplay sollte für Erleichterung sorgen. Overload in der Ecke, die Strafzeit tickte runter, doch plötzlich schafften es die Eislöwen, den Puck aus dem Haufen zu befreien und in die Mitte zu bringen, wo der Käpt'n schon wartete und das Ding dann trocken in die Maschen zimmerte. Nur zwei Minuten später gelang Filin sogar das 3:1. Verdient.
Im Mittelabschnitt zunächst ein ähnliches Bild. Dresden tonangebend. Karlsson hielt die Scheibe im Offensivdrittel, bediente Porsberger und der Goldhelm schweißte den Puck aus dem Handgelenk wunderschön ins Eck. 4:1. Mit diesem Tor begann allerdings eine weitere Runde Wildwesthockey. Schwendener parierte einen Falken-Alleingang, dann traf Kuhnekath auf der anderen Seite die Stange. Plötzlich ein stetes Hin und Her statt des kontrollierten und strukturierten Spiels aus Drittel Eins. Als dann alle mit dem Kopf schon in der Pause waren, fiel Tonge die Scheibe vor die Füße und der Heilbronner Goldhelm verkürzte in der 40. Minute auf 4:2.
Somit ging es mit einem unnötig knappen Zwischenstand ins Schlussdrittel, doch Knacki, der das Spiel bestimmte und seinen Torriecher wiedergefunden zu haben schien, spielte gleich mal einen doppelten Doppelpass mit Simon Karlsson und stellte galant auf 5:2. That's it, dachte man. Aber denkste. Erst übersahen die Unparteiischen einen klaren Check gegen den Kopf (Uplegger konnte zwar später weiterspielen, klagte aber über Nackenschmerzen und Erinnerungslücken) und wenig später nutzten die Gäste ein Powerplay, welches der Käpt'n aufgrund einer allerdings verständlichen Revancheaktion verursachte, zum erneuten Anschlusstreffer. Ein untypisches Überzahltor, eher ein Konter. Danach spielte aber erneut nur ein Team. Die Brockmänner verpassten es allerdings immer wieder, die Partie vorzeitig zu entscheiden und so musste der Großteil der 2.750 Fans bis zum Ende zittern, ehe der Dreier tatsächlich unter Dach und Fach war.
Fazit: Heilbronn kam zur richtigen Zeit. Nur zweimal gelangen in dieser Saison mehr als 4 Tore, beide Male hieß der Gegner Heilbronn. Dresden dominierte in allen Belangen und hätte mit der Leistung aus dem ersten Drittel über volle 60 Minuten wohl einen echten Kantersieg landen können. Doch aktuell ist eben die Leichtigkeit nicht da. Dafür eher Druck und das spürte man. Dennoch reichte es letztlich für den unter dem Strich nie ernsthaft gefährdeten Sieg. Wichtig.
P.S.: Hoffen wir, dass sich bei Arne im Nachgang nicht doch eine Gehirnerschütterung herausstellt. Der Check war heftig. Wir alle haben noch das Thiel-Drama aus den Playoffs vor Augen. Nicht auszudenken, würden wir uns jetzt so aufführen wie die Unterländer damals.
P.P.S.: Schön, dass es Sprechchöre für Jordan Knackstedt gab. Hatte er sich nach mehr als vier Jahren und 320 Torbeteiligungen in DD dann jedoch auch mal verdient.
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