Bevor wir ins Detail gehen, gilt es einfach unserer Mannschaft ein Riesenlob auszusprechen. Das war heute eines der besten Eishockeyspiele der letzten Jahre und auf jeden Fall das beste dieser Spielzeit.
Das Spiel begann etwas wackelig. Die Gäste fanden schneller in die Partie und den geradlinigeren Weg zum Tor, doch ab Minute 8 kamen auch unsere Brockmänner, die heute wieder auf die Dienste von Filin, Mannes, Kiedewicz und Petersen zurückgreifen konnten, besser in die Partie. Ausgerechnet letztgenannter Jussi Petersen sollte dann auch den sparsamen Torreigen des Abends eröffnen und das mit einem unerwarteten Hammer von der blauen Linie. Da hat Vick Blau wohl noch ordentlich gekickt. Fortan entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe und Topniveau, zu dem auch die starken Schiedsrichter beisteuerten.
Im Mittelabschnitt übernahmen unsere Jungs mehr und mehr das Zepter, auch wenn die Topreihe der Pinguine immer wieder Akzente setzen konnte. Allerdings hatte Jonas Neffin, der den kranken Janick Schwendener erneut würdig vertrat, immer die bessere Antwort parat, zumal die Eislöwen ebenfalls starke Torchancen herausspielten und vor allem mit viel Spielstruktur überzeugen konnten.
Auch im Schlussdrittel blieb die Spiel-Qualität weit oben. Die Eislöwen defensiv stabil, die Gäste um Lösungen bemüht, doch Neffin war weiterhin auf dem Posten. So brauchte es dann schon einen verdeckten Schuss ins Eck, um zum Ausgleich zu kommen, der in der 48. Minute dann genau so gelingen sollte. Es folgte eine dominantere Phase der SeSa-Brötchen, die jedoch nichts einbrachte. Die Hausherren fanden schnell wieder ihren Groove und nahmen das Spiel in die Hand. Angeblich in Form von Adam Kiedewicz auch beim vermeintlichen 2:1 in der 55. Spielminute. Unsere Wahrnehmung von der Seite war, dass Adam die Scheibe mit der Hand zu Boden bringt und dann mit dem Schläger einschießt. Selbst wenn er nicht mehr am Puck war, muss die Scheibe noch berührt worden sein, denn es gab eine klar erkennbare Richtungsänderung vor der Linie. Regel 78.5 spricht aber nur von Aberkennung, wenn der Puck direkt vom Angreifer per Hand oder einem anderen Körperteil ins Tor geworfen oder befördert wird. Wir kennen die Bilder noch nicht und werden uns daher nicht anmaßen, von einem geklauten Treffer zu reden, doch da man immer noch auf die Torerklärung vom Freiburgspiel wartet, die Liga aber bekanntlich nur Dinge erklärt, die sie auch erklären kann, ist man halt als Eislöwe etwas gebrandmarkt und die Zündschnur folglich etwas verkürzt. Es hätte danach so wunderbar ins Bild gepasst, wenn Krefeld noch das Siegtor gelungen wäre, doch "Neffi" hatte keinen Bock auf ein zweites Gegentor.
Also fand man sich zum dritten Mal in Folge in der Overtime wieder. Doch an diesem Abend sollte es dann bitte der Sieg sein. Viel Neffin, der einige Einschüsse verhinderte und dann David Suvanto, der plötzlich in Andres-Manier ums Tor kreiste und die schwarze Göttin seelenruhig ins Belov-Gehäuse schlafen schickte. Treff ihn, dachte die ganze Kurve und er traf ihn. Die Halle tickte aus und man spürte die Erleichterung eines verdienten Sieges. Danke Männer. Das war eine Willensleistung allererster Güte.
Fazit: Ein ganz tolles Eishockeyspiel mit dem richtigen Sieger und einem starken Schiedsrichtergespann, auch wenn diese eine Szene noch einen möglichen Fleck auf der ansonsten weißen Weste hinterlassen könnte. Doch das werden erst die Highlights zeigen. Bis dahin sollten wir einfach diese zwei Punkte feiern wie drei und unseren Eislöwen damit die verdiente Abfrackprämie zukommen lassen.
They beat Happy Feet und wir sind frööööhlich!
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