Freitag, 16. September 2022

Rote Laterne als "Highlight" ...

Wenn ein Spiel zur Nebensache wird!

Da hat man, was selten genug vorkommt, einen Saisonauftakt zuhause und man weiß, dass diese in der Vergangenheit oft suboptimal verlaufen sind. Doch statt geschlossen als Einheit das Team, welches letzte Saison eine Rekordhauptrunde ins Eis gekratzt hat, mit aller Macht zu unterstützen, gibt es einen peinlichen Befindlichkeits-Tango der erbärmlichsten Art.

Wir haben lange mit unseren Emotionen gerungen und wollen einerseits sicher niemandem eine Bühne bereiten, andererseits aber auch die heutige Posse nicht unkommentiert im Raum stehen lassen. Wenn am Ende eine 0:3-Niederlage völlig unerheblich ist, scheint doch etwas verdammt schiefgelaufen zu sein. Ich, wir, ja viele waren lange nicht mehr so angepi**t wie heute und das hat leider gar nichts mit dem dargebotenen Sport zu tun, der normalerweise im Mittelpunkt stehen sollte.

Unsere Eislöwen haben im ersten Drittel und ehrlich gesagt über das gesamte Spiel einen Sturmlauf auf ein Tor abgeliefert, sind aber an ihrer eigenen Unfähigkeit im Abschluss, man könnte auch sagen, an der eigenen Harmlosigkeit gescheitert, während die mal wieder verspätet eingetroffenen Gäste (mindestens das dritte Mal in den letzten 5 Jahren), scheint wohl eine kluge Taktik zu sein, aus 4 guten Chancen 2 Tore machten und am Ende noch ins leere Tor trafen. Letzten Endes ist Eishockey halt auch Ergebnissport. Doch wie wir heute gelernt haben, ist das Highlight, wie wir fälschlicherweise seit mehr als 23 Jahren angenommen hatten, nicht etwa der Eishockeysport und damit die Mannschaften auf dem Eis, sondern die Anti-Fangnetz-Division aus unserer Mitte. Jahrelang haben wir von Gemeinschaft, Zusammenhalt und einen Einheitsgefühl geredet. Haben alles versucht, um für ein Miteinander einzustehen und genau die persönlichen Befindlichkeiten, die heute zu Tage getreten sind, nicht selbst an den Tag zu legen. Doch auch wir sind natürlich machtlos, sobald weiße Farbe auf Fangnetze trifft. So will es das Gesetz.

Es ist eine Sache, sich an etwas zu stören, aber eine andere, sich in den Mittelpunkt zu rücken, eine ganze Kurve für die eigenen Zwecke zu instrumentalisieren und ab Minute 21 dann den Humorkracher des Jahres zu zünden und ins Megafon zu flüstern, dass doch nun bitte gefälligst mal alle mitmachen sollen. Genau unser Humorzentrum. Schließlich hatten zuvor lediglich 95 % versucht, ihr Team zu pushen und ein Spiel in den Mittelpunkt zu stellen.

Es ist anzunehmen, dass einigen gar nicht bewusst ist, was heute passiert ist oder angerichtet wurde. Das Spielergebnis ist das passende Karma zu dieser ganzen Geschichte. Ein Stadionsprecher ist verstorben, der Nachfolger hält eine Laudatio, die Emotionen sind da und dann ist Zeit für Tapete.

Das erste Drittel war das beste des Spiels, in jeglicher Hinsicht. Lange gab es nicht mehr so negative Emotionen wie heute, nicht einmal als wir 2007 abgestiegen sind, war der Wutpegel so hoch. Noch nie hat man in DD aus einer derart winzigen Mücke einen so monströsen und hässlichen Elefanten werden lassen wie heute. Es ist einfach beschämend und ein Symbolbild für uns als Fanszene. 95 % haben heute einen Saisonauftakt zelebrieren wollen, 5 % vor allem sich selbst.

Und jetzt alle ...

1 Kommentar:

Sascha hat gesagt…

Die können ja auf der Prager Straße singen gehen wenn es keine Sponsoren mehr für die blau weißen gibt. Das Parkhotel hat selber schwere Jahre hinter sich und trotzdem engagiert es sich. RESPEKT!
Ich hab die Fahne vom Igor ohne Probleme erkennen können.