Wir sind ja beinahe schon gewohnt, Glanzleistungen unserer Mannschaft zu sehen, doch heute war es dann eher Hausmannskost, als ein üppiges Drei-Gänge-Menü mit goldenem Geschirr. Dennoch reichte auch das noch zum Sieg und damit auch zum Gewinn der inoffiziellen Sachsenmeisterschaft, kann doch Crimmitschau maximal noch nach Punkten gleichziehen, hat aber den direkten Vergleich bereits verloren.
Das DDerby begann auf eher mauem Niveau. Kaum große Torchancen, viele Fehlpässe, vieles fand in der Rundung statt. Doch Vlad Filin sorgte mit einem platzierten Schuss aus kurzer Distanz dennoch für die Hausherren-Führung.
Zu Beginn des zweiten Drittels ein ähnliches Bild und wieder bediente Knacki Vlad Filin, der mit seinem Doppelpack auf 2:0 erhöhen konnte. Fortan hatten die Brockmänner ihre beste Phase des Spiels, drängten auf das dritte Tor, ließen aber beste Gelegenheiten aus, schossen viele Fahrkarten und blieben auch in Überzahl zu harmlos. Wenn man es hart formulieren mag, schläferten sich die Eislöwen danach irgendwie selbst ein und gerieten in einen Trott, den die Füchse, teilweise auch unterstützt durch fragwürdige Strafen ausgiebig zu nutzen wussten. Führung dahin und kurz vor dem Pausentee gab es noch die kalte Dusche des Rückstandes. 2:3.
So war im Schlussdrittel mal wieder ein Comeback der Last-Period-Kings gefragt, doch es sah lange nicht danach aus. Im Gegenteil. Ein Fuchs spielte mit hohem Stock, doch unser Spieler erhielt den Pfiff der auf beiden Seiten linienlos agierenden Schiedsrichter. Folglich Powerplay der Gäste, welches vorher bereits zweimal erfolgreich war. Doch dann erkämpfte sich Matej Mrazek eine Breakchance. Bekannt für seine Schnelligkeit, jagte er der Scheibe nach, Gäste-Goalie Ancicka unterschätzte das Tempo von Matej, kam raus, doch unser flinker Angreifer war eher am Puck, umkurvte die heraneilende Leihgabe aus Berlin und glich cool zum 3:3 aus. Der absolute Game Changer dieser Partie und der emotionale Startschuss für eine heiße Schlussphase, in der Dresden zumindest partiell die vorherige Passivität ablegen und etwas mehr Dominanz ausstrahlen konnte, die letztlich tatsächlich in der 4:3-Führung durch Kapitän Jordan Knackstedt gipfelte, der heute ein ganz entscheidender Faktor in einem Spiel war, welches in vielen Bereichen einfach unrund verlief. Die Führung erlöste das ganze Eisstadion und bot den emotionalen Höhepunkt eines ansonsten eher zähen Abends. Unsere Jungs ließen sich die erkämpfte Führung am Ende nicht mehr nehmen und tüteten damit nicht nur den 6. DDerbysieg der Saison, sondern gleichzeitig auch den Sachsenmeistertitel ein.
Fazit: Ein Spiel auf schwächerem Niveau mit vielen Unzulänglichkeiten, doch man hat wieder einen Weg gefunden, als Sieger das Eis zu verlassen. Es kann nicht nur Highlight-Spiele geben. Ein hart erarbeiteter Arbeitssieg mit Moral und Glaube ist ebenfalls aller Ehren wert.
DDerbysieger. Sachsenmeister. Spitzenreiter. Viel mehr geht nicht. Über das "Wie" hüllen wir aber heute mal besser den Mantel des Schweigens.
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