Sonntag, 12. Dezember 2021

Powerplay als Kryptonit...

Eislöwen verlieren Spitzenspiel unglücklich im Shootout!

Das Spiel lieferte, was es auf dem Papier versprach. Ein echtes Topduell auf hohem läuferischen und taktischen Niveau. Intensive Zweikämpfe, trotzdem fair, wenig große Torchancen, starkes Defensivverhalten beider Mannschaften und am Ende mal wieder das Glücksspiel Penaltyschießen, was die Partie entscheiden musste.

Im ersten Drittel beinahe schon das gewohnte Bild. Dresden kam schwungvoll raus, erarbeitete sich ein leichtes optisches Übergewicht und ging in der 14. Spielminute dann auch durch einen muuuuuuh...stergültigen Abfälscher von Jannis Kälble nicht unverdient in Führung. Was für eine Heimpremiere für unseren jüngsten Neuzugang im Kader, der heute für WM-Teilnehmer Jussi Petersen spielte, der bereits gestern Richtung Nationalmannschaft nach Füssen abgereist war.

Im zweiten Drittel ein ähnliches Bild. Spiel insgesamt sehr ausgeglichen, die Gäste aber nun mit den etwas zwingenderen Chancen. Der Ausgleich fiel allerdings eher aus dem Nichts, als Pollastrone an der blauen Linie nach straffen Pass durch unsere Verteidiger durchschlüpfte und Janick Schwendener mit seinem Sololauf keine Chance ließ, der damit nach 92 Minuten ohne Gegentor wieder eine Scheibe aus dem Netz holen musste. Danach erhielten wir unser erstes Powerplay, doch fanden keinen wirklichen Rhythmus, um echten Druck aufbauen zu können. Den Gästen erging es wenig später gegen unser Penalty-Killing allerdings ähnlich.

Das Schlussdrittel begann mit etwas mutigeren Bad Nauheimern, die immer wieder andeutenden, warum sie das beste Auswärtsteam der Liga darstellen, doch auch wir blieben gefährlich, wenngleich es irgendwie an Sauberkeit im Vortrag mangelte. In der 46. Spielminute sollte dann den Gästen die erste Führung gelingen. Wieder aus dem Nichts, denn wir eröffneten dem Gast erst die Möglichkeit. Scheibe im eigenen Drittel, alles unter Kontrolle, Querpass, ein Nauheimer lief eher mäßig an, es folgte dennoch ein Katastrophenpass quer durch unser Drittel und der Puck war beim Gegner, der es dann bis zum Tor richtig clever ausspielte. 14 Sekunden später war die Welt aber wieder in Ordnung. Yannick Drews wurde schön in der Mitte bedient und sein Schuss unhaltbar ins Tor abgefälscht. Ausgleich. In der Folge waren beide Teams zunächst wieder um defensive Kontrolle bemüht, doch in den letzten sieben Minuten erhöhten die Eislöwen noch einmal die Schlagzahl. Dumme Aktion von Gästestürmer Hickmott. Strafe. Überzahl Dresden. Erst gelang erneut nicht viel. Schon am Aufbau scheiterte es, auch weil die Gäste klug verteidigten und giftig am Mann blieben. Doch dann eine gute Aktion, wir kamen freistehend in der Mitte zum Abschluss, doch vergaben etwas kläglich. Kurz darauf doch noch in der Aufstellung, bekam Filin auf Links das Spielgerät, nahm Maß und traf das Tor, allerdings eben nur die Umrandung namens Pfosten. Das wäre es natürlich gewesen. So aber gab es Verlängerung.

Die Overtime war dann sehr taktisch geprägt und bot kaum klare Gelegenheiten und so war es unvermeidlich, erneut ins so beliebte Penaltyschießen zu gehen.

Im Shootout waren dann aber wie so oft die Gegner die etwas Glücklicheren, auch wenn Jordan Knackstedt zwischenzeitlich für einen Hoffnungsschimmer sorgen konnte, als er zum 1:1 ausglich und so feierte letztlich Bad Nauheim den Zusatzpunkt.

Fazit: Mit etwas mehr Glück und einem zielstrebigen Powerplay wäre ein Sieg nach regulärer Spielzeit möglich gewesen, doch in einem Spiel auf Augenhöhe gegen einen starken Gegner kann es eben auch mal passieren, dass man den Kürzeren zieht. Man kann sagen, egal wer am Ende gewonnen hat, es traf sicher nicht den Falschen. Wir bleiben immerhin auch im 11. Heimspiel der Saison nach regulärer Spielzeit ungeschlagen und dass obwohl der Mannschaft seit drei Partien die heimische Fanunterstützung fehlt, während andere Standorte weiterhin vor fast vollem Haus spielen dürfen (vor allem wirtschaftlich betrachtet natürlich auf  Dauer ein gehöriger Wettbewerbsnachteil für die Clubs aus Sachsen und Bayern). Ein Manko heute besagtes Powerplay, zudem die etwas zu hohe Anzahl vermeidbarer Turnover, aber insgesamt haben wir erneut eine gute Leistung unserer Mannschaft gesehen, die zwar nach drei Siegen in Serie mal wieder eine Niederlage hinnehmen musste, aber trotzdem weiterhin fleißig punktet (fünf Spiele in Folge mit Punkten). 

Mit 44 Zählern sind wir weiterhin fest in der Top 4 der Liga verankert und immer noch in Reichweite der Spitze. Mit nur vier Niederlagen nach regulärer Spielzeit rangieren wir in dieser Kategorie sogar auf Platz 1 der DEL2. Die Jungs liefern also eine wirklich grandiose erste Saisonhälfte ab. Hut ab.

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