Freitag, 31. Dezember 2021

Bittersüßes Jahresende...

Eislöwen siegen zum Jahresabschluss, verlieren aber Nicklas Mannes!

Unsere Eislöwen haben auch im letzten Spiel des Jahres noch einmal eine starke Leistung gezeigt und den ESV Kaufbeuren verdient bezwungen. Doch der starke Gäste-Goalie Meier und der heftige Mannes-Crash trübten die Abschlussfeier.

Es war von Anfang an ein sehr munteres und erfrischendes Spiel beider Mannschaften, in dem aber Dresden die klareren Möglichkeiten hatte. Immer wieder standen unsere Stürmer nach Aufbaufehlern der Gäste frei vor Meier, der das ESVK-Tor hütete, nutzten aber keine der Chancen zur Führung und so war sporadisch immer auch Janick Schwendener auf der anderen Seite gefordert, wenn die Gäste mit Speed ins Drittel stürmten. Schwendi lehnte aber jeglichen Drogenkonsum ab und hielt seinen Kasten sauber, während seine Vorderleute nach toller Kombination dann doch spät im ersten Drittel noch anschreiben und Meier erstmals überwinden konnten. Nach schöner Vorarbeit von Philipp Kuhnekath und dem einmal mehr überragenden David Rundqvist, traf Vlad Filin per sattem Schuss aus halbrechter Position und belohnte sich anders als im Derby mal wieder mit einem Treffer. Mit der verdienten Führung ging es nach unglaublich flotten 20 Minuten dann auch in die Pause.

Im Mittelabschnitt taten sich unsere Brockmänner bislang ja beinahe schon traditionell schwer, doch der Ausgleich der Gäste kam dennoch eher aus dem Nichts. Danach verdienten sich die Allgäuer allerdings das 1:1 und kamen immer wieder zu guten Chancen. Dresden hielt aber stabil dagegen und Schwendener alles, was nötig war. Dann kam Vlad Filin wieder in den Genuss, ein Break zu fahren, doch scheiterte am Pfosten. In der Folge schnappte sich jedoch Sturmkollege Rundqvist den Puck und traf frech per etwas glücklichem Bauerntrick zur Führung. Kurz darauf folgte die bitterste Szene des Abends. Nicklas Mannes geriet im Laufduell mit seinem Gegenspieler ins Stolpern, fiel hin und rutschte ungebremst und Kopf voraus in die Hintertor-Bande. Hand, Schulter und Nacken schienen arg ramponiert zu sein. Unter Applaus aller Anwesenden musste Mannes, der lange still auf dem Eis verharrt hatte, da ihm seine Schulter wieder eingerenkt werden musste, mit einer Trage vom Eis und ins Krankenhaus gefahren werden. Wir wünschen Nicklas auf diesem Wege gute Besserung und vor allem eine vollständige Genesung ohne bleibende Schäden. Direkt im Anschluss an dieses Erlebnis nutzten die Gäste die emotionale Situation der Hausherren zum abermaligen Ausgleich. Dresden etwas unsortiert und unkonzentriert. 2:2. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Kabine, da Eislöwen-Kapitän Jordan Knackstedt bei angezeigter Strafe leider nur Bekanntschaft mit dem Torgestänge machte.

Im Schlussdrittel spürte man dann wieder diesen unglaublichen Moral-Boost im Team. Es war den Eislöwen anzumerken, dass sie dieses Spiel unbedingt für ihren verletzten Mitspieler gewinnen wollten. Lucas Flade rückte dauerhaft auf die Mannes-Position und fortan bot sich der übliche Dresdner Steigerungslauf im letzten Abschnitt. Man drückte mehr und mehr, ergatterte ein Powerplay, doch wäre dabei fast ins Verderben gerannt oder gestürzt. Karlsson fiel nämlich als letzter Mann unglücklich über die eigenen Beine und so liefen plötzlich zwei Joker allein auf Janick Schwendener zu, der diese aber mental, weil nichts anbietend, so zu verunsichern schien, dass sich beide in einem Doppelpassfestival verloren, die falsche Vignette lösten und Schwendi nicht überwinden konnten. Etwas später dann mal wieder ein Break für die Hausherren. Johan Porsberger im bekannten Duell mit Meier und dieses Mal war der Gäste-Goalie machtlos. Mit seinem 14. Saisontreffer brachte der Schwede unsere Farben wieder in Front. Später konnte erst Knobloch alles klarmachen, scheiterte aber und so hatte kurz darauf Spurgeon für die Allgäuer den Ausgleich auf dem Schläger, traf jedoch nicht. In der Folge verteidigte Dresden so clever, dass Kaufbeuren nicht wirklich dazu kam, den Goalie zu ziehen. Erst in der letzten Minute wurde Meier auf die Bank zitiert, die Gäste rannten zu sechst an, Knobloch stand im Weg und machte, als hätte er jahrelang mit Knacki nichts anderes geübt, doch noch sein Tor. Die Entscheidung. Das Gästetrainer Tuomie dann noch einmal den 6. Feldspieler brachte, freute Timo Walther, der ebenfalls noch ins leere Tor einnetzen durfte. 5:2. Ende. Finito.

Fazit: Ein sehr hart erkämpfter und vielleicht aufgrund der Mannes-Verletzung auch etwas zu teuer erkaufter, aber doch völlig verdienter Heimsieg für unsere Eislöwen zum Jahresende. Mit einem etwas produktiveren Überzahlspiel wäre es vielleicht früher entschieden gewesen, doch Kaufbeuren war durchaus ein schneller und unangenehmer Gegner, der unser Tempo gut mitgehen konnte. Nach 29 Spielen stehen unsere Jungs mit 58 Punkten, also einem Punkteschnitt von 2,0 Zählern pro Spiel, auf Platz 3, haben bereits jetzt so viele Siege eingefahren wie und sogar bereits mehr Punkte geholt als in der gesamten letzten Spielzeit. Man stellt den zweitbesten Sturm, die, nimmt man die Gegentore pro Spiel, drittbeste Abwehr der Liga und kommt dadurch auf eine angenehme Tordifferenz von +32. 15 Spieler haben bereits zweistellig gepunktet, 20 Spieler konnten sich bereits in die Torschützenliste eintragen, Knacki mischt bei den Topscorern der Liga mit, Karlsson und Suvanto sind bei den offensivstärksten Defendern ganz vorne zu finden, Schwendi dominiert seit November die Liga, was die Goalie-Statistiken angeht und auch in Sachen Plus/Minus gibt es nichts zu beanstanden. Ja das Powerplay hakt derzeit etwas, aber dafür ist das Unterzahlspiel umso überragender mit immer noch fast 90% Erfolgsquote. 

Lasst uns also alle dieses Bild einrahmen. 16 Punkte Vorsprung vor dem 7., 24 Punkte vor dem 11. und eigentlich fehlt nur noch die Verlängerung des Trainers, um dem Jahr das i-Tüpfelchen zu verpassen. Andreas Brockmann ist übrigens der erste Trainer seit Bill Stewart 2016/2017, der den Jahreswechsel in Dresden übersteht. Danke Andi für diesen großartigen Job. Bitte bleib uns noch möglichst lange erhalten, auch wenn die Familie ruft.

Wir verzichten nach dem heutigen Ausrutscher von Nicklas Mannes lieber darauf, einen guten Rutsch zu wünschen. Bleibt alle gesund und kommt gut rüber. 

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