Sonntag, 21. November 2021

Das ist die perfekte Woche...

Eislöwen mit Maximalausbeute!

Es ist gerade sicher nicht die perfekte Welle, aber zumindest aus sportlicher Sicht die perfekte Woche für unsere Eislöwen. Traditionell eigentlich ein Kandidat für viele Niederlagen nach der D-Cup-Pause, bleibt unser neues Team einfach seiner Linie treu, agiert atypisch und bricht schlicht mit vielen alten Mustern.

In Kaufbeuren begannen wir mit der Marschroute "Defensive zuerst". Die Gastgeber schwungvoll, optisch mit mehr Spielanteilen und durchaus stürmisch, doch unsere Abwehr hielt gut dagegen, nahm den Kampf an, führte jeden Zweikampf und hielt den Gegner weitestgehend von den gefährlichen Zonen fern. Gelang das mal nicht, sprang der abermals starke Janick Schwendener ein. Das Führungstor durch Johan Porsberger, der langsam aber sicher die Tormaschine (4 Tore in den letzten 6 Spielen) dauerhaft zum Laufen bringt, war natürlich nicht wirklich verdient, wenn man die Spielanteile in den ersten 20 Minuten betrachtet, doch eine gewisse Effizienz im Abschluss ist auswärts ja zu begrüßen.

Im zweiten Drittel verdienten sich dann unsere Brockmänner auch optisch die Führung, erarbeiteten sich ein offensives Übergewicht und verteidigten trotzdem weiterhin konsequent. Ergebnis: Das 0:2 durch Knackstedt. Ein wahrlich kurioses Tor. Unser Kapitän steht schräg links und seitlich hinter dem Tor, will den Puck durch seine Beine mit dem Rücken zum Tor in den Slot passen, trifft das Hartgummi aber nur ganz seicht und Kaufbeuren-Goalie Vajs will den Puck sichern, schiebt ihn sich jedoch selbst im Zeitlupentempo durch die Beine über die Linie. We have a Bingo. Kurz vor der Drittelpause können wir dann fast auf 0:3 erhöhen, bringen aber eine tolle Kombination nicht zum Abschluss und auf der anderen Seite schlucken wir per Nachschuss das 1:2. Ärgerlich, vor allem so kurz vor der Sirene.

Somit war klar, dass es auch im Schlussabschnitt ein ziemlich enges Spiel bleiben würde. Doch unsere Jungs kamen ziemlich gut aus den Startlöchern, erspielten sich einige gute Chancen und hielten defensiv die Intensität weiter aufrecht. Ab Minute 45 machte es sich dann aber die rotgelbe Fraktion doch mal in unserem Drittel gemütlich, erwischte eine gute Drangphase und drückte auf den Ausgleich. Janick Schwendener hatte allerdings keinen Bock drauf und parierte mehrfach genial. Mit einem schönen und sauberen Check läutete dann Max Kolb die Schlussminuten ein. Kaufbeurens Angriffe wurden wütender, doch wir verteidigten sie weiterhin vehement und erzwangen dadurch immer wieder Breakmöglichkeiten. Eine dieser Chancen vergab Tomas Andres im Stile eines Verlegers, doch keine Minute später stand der gefühlte Eislöwe der Woche wieder allein vor Vajs und dieses Mal blieb er eiskalt. 1:3. 150 Sekunden vor Spielende machte man sich dann aber das Leben selber noch einmal schwer. Wechselfehler. Unterzahl. Gegentor. 2:3. KF-Coach Tuomie setzte alles auf eine Karte. Auszeit. 6. Feldspieler. Die Eislöwen allerdings ließen keinen weiteren Treffer mehr zu und schließlich sorgte Tom Knobloch mit seinem Befreiungsschlag ins verwaiste Tor für den 2:4 Endstand. Empty Net Goals scheinen eine neue Lieblingsbeschäftigung zu werden.

Fazit: Wie schon in Bad Nauheim und zuletzt in Landshut bot man auswärts eine defensivstarke Leistung und kombinierte diese wie am Dienstag mit einem relativ effizienten Offensivspiel. Vor allem spielt man sehr eklig, lässt dem Gegner wenig Raum und nimmt jeden Zweikampf an. Das ist zwar auswärts mitunter nicht schön, dafür jedoch ziemlich wirkungsvoll. In Sachen Cleverness können wir sicher noch viel lernen, allein wenn man so manche Schlussphase betrachtet, aber wer aus drei Spielen 9 Punkte holt, hat nicht so viel falsch gemacht.

Rahmt euch alle diese Tabelle ein. Bestes Heimteam, Platz 3 in der Liga, ein Punkteschnitt von 2 Punkten pro Spiel, 32 Zähler auf der Habenseite, nach 16 Saisonspielen bereits die Marke von 10 Siegen erreicht, 8 davon in den letzten 9 Spielen gefeiert und überhaupt hat man nur in 3 von 16 Spielen nicht gepunktet. Kann man mal so machen. 

Diese Mannschaft macht viel Freude und ist Balsam für eine arg geschundene Fanseele. Umso bitterer, dass wir dieses Team nicht mit einer vollen Halle belohnen dürfen. Aber das holen wir nach. Bis dahin sind wir Couch-Ultras und Livestream-Supporter. Danke für diesen grandiosen Saisonstart!


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