Es war wohl für längere Zeit das letzte Heimspiel in der EVA mit Zuschauern und die gut 1.400 Anwesenden bekamen dabei ein durchaus rassiges Spiel zu sehen, in dem aber gefühlt der Arm zu oft unten blieb.
Es war kein Spiel für Feinschmecker und Ästheten, aber eine von vielen Zweikämpfen geprägte Partie, in der am Ende das Team gewinnen sollte, welches bereit war, härter zu malochen.
Das Spiel begann eher zäh und mit guten Gästen, die aus dem Nichts in Rückstand gerieten, als Arne Uplegger zum 1:0 traf. So war der schnelle Ausgleich auch durchaus verdient, wenngleich sicher nicht nötig. Das unsere Eislöwen dennoch mit einer Führung in die Pause gingen, war neben dem erneut stark aufgelegten Janick Schwendener im Tor vor allem der Reihe um Tomas Andres zu verdanken, die stark aufspielte und die meisten Hochkaräter kreierte. Das 2:1 war allerdings eher ein Tor der Marke "reingewurschtelt". Morgen fragt aber sowieso keiner mehr nach einem Schönheitspreis.
Im zweiten Drittel erlangten die Brockmänner dann immer mehr Spielkontrolle und erspielten sich nicht nur optisch ein Übergewicht. Das 3:1 durch Simon Karlsson somit die logische Konsequenz. Zudem schien die Foul-Flat der Heilbronner bei den Refs aufgebraucht, durften die Eislöwen doch endlich einmal ein Powerplay spielen, nachdem mehrere Aktionen gegen den Kopf und diverse Stockfouls zuvor unbestraft blieben. Ein Tor sollte die Überzahl allerdings nicht einbringen.
Den Gästen erging es zu Beginn des Schlussdrittels nicht besser. Schwendener und das stabile Penalty-Killing hielten auch den Falken stand. Mit zunehmender Zeit war zu spüren, dass Dresden dem nächsten Tor näher war und als Simon Karlsson dann mit seinem achten Saisontreffer (bereits nach 14 Spielen den Karrierebestwert eingestellt!) in typischer Manier auf 4:1 stellte, schien die Messe gelesen. Doch Heilbronn konterte quasi im Gegenzug und verkürzte direkt auf 4:2. Keine zwei Zeigerumdrehungen später sollte den Gästen sogar der Anschlusstreffer gelingen und so wurden die letzten Spielminuten plötzlich doch noch ein harter Kampf mit sich selbst und dem unangenehmen Gegner, der letztlich aber erfolgreich mit drei weiteren Punkten auf der Habenseite endete.
Fazit: Ein echter Arbeitssieg, der vor allem über den Willen ging. Drei ganz wichtige Punkte, die man einem starken Torhüter und der kämpferischen Leistung der gesamten Mannschaft zu verdanken hat. Man kann nicht in jedem Spiel brillieren, Zaubertore schießen und traumhafte Kombination aufs Eis knallen, man muss auch hin und wieder andere Wege finden, um einen Gegner zu bezwingen. Das ist dieses Mal über den Kampf gelungen.
Man ist mit 2 Siegen und 6 Punkten hervorragend aus der Länderspielpause zurückgekommen, aber immer noch klar ersichtlich in der Lernphase. Daher ist jeder Punkt und jeder Sieg Gold wert. Wir sind sicher nicht eines der besten drei Teams der Liga, stehen aber momentan auf Platz 3 und sollten dies genießen, jedoch sicher nicht als Selbstverständlichkeit ansehen. Genau wie den Besuch der Heimspiele, denn für euch, uns und vor allem unsere Mannschaft war es wohl bis auf weiteres das letzte Spiel vor und mit Fans. Rein sportlich und emotional einfach eine bittere Pille, wenn man bedenkt, welch großartige Leistung diese junge Truppe bisweilen gezeigt hat. Daher erhoffen und wünschen wir uns, dass die Spieler ihren Spirit auch ohne Support von den Rängen aufrechterhalten können und ihren Weg genauso weitergehen wie bisher. Wir sind stolz auf diese Mannschaft, die uns allen die Lust und Freude am Eishockey wiedergegeben hat. Bleibt alle gesund.
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